Faszination Modellfliegen
Besonderes Hobby: Der 14-jährige Florian Kohl aus Waldkichen ist Modellpilot

Junger Überflieger will hoch hinaus

14.08.2024 | Stand 14.08.2024, 18:19 Uhr |

Florian Kohl ist seit drei Jahren Modellpilot und räumte bereits erste Preise ab. − Fotos: Königseder

Florian Kohl aus Waldkirchen (Landkreis Freyung-Grafenau) hat ein besonderes Hobby. Ihn zieht es in die Lüfte – zumindest im Maßstab eins zu fünf.



Mit gerade einmal 14 Jahren mischt er schon in der Modellflieger-Szene mit, zeigt sein Können bei Wettkämpfen und sammelt prompt die ersten Medaillen. Mit Präzision und Leidenschaft steuert er seine Modelle durch den Himmel. Was ihn antreibt und wie es ist abzuheben, erzählt er im Gespräch mit der Heimatzeitung.

Auf dem Flugplatz ist es an diesem Augustnachmittag ein bisschen windig, „doch das macht nichts“, sagt Florian Kohl, der seinen Modellflieger auf das Flugfeld trägt. Solange kein Böenwind weht und es nicht regnet kann Florian seinen Flieger starten.

Das technische Verständnis gehört dazu



Bevor er in die Lüfte abhebt, kontrolliert Florian die Einzelteile, schaut, ob alles einwandfrei funktioniert. Und das ist wichtig, denn nicht nur trägt er die Verantwortung dafür, dass nichts passiert. So ein Modellflieger ist auch nicht gerade billig und kann schon einmal mehrere Hundert Euro kosten – nach oben hin keine Grenzen. „Ohne die Unterstützung meiner Eltern würde das nicht funktionieren“, weiß der 14-Jährige. Sie fahren ihn – wenn das Wetter mitspielt – mehrmals wöchentlich zum Flugplatz, begleiten ihn zu Wettkämpfen und stehen nicht nur im übertragenen Sinne hinter ihm. Seine Papa Hans ist sein Ansager bei Wettkämpfen. Dabei steht er hinter ihm, sagt ihm die einzelnen Figuren des Motorflugprogramms an, die er absolvieren muss, korrigiert ihn und gibt ihm Tipps. „Das ist mindestens genauso wichtig, wie das Fliegen selbst“, erklärt Florian.

Zum Hobby kam er durch seinen Papa



Auch sein Papa ist Modellpilot, durch ihn ist er vor drei Jahren zu dem Hobby gekommen. „Mir fehlt aber das Talent“, sagt Hans Kohl. Die „große Bühne“ überlasse er deshalb Florian. Die Unterstützung für das eigene Kind sei dabei jedoch selbstverständlich. „Das bringt ihm nicht nur für das Hobby etwas.“ Florian kennt sich durch das Modellfliegen mittlerweile auch recht gut mit der dazugehörigen Technik aus, weiß, wie so ein Flieger zusammengesetzt gehört und auf was physikalisch bei einem Flug zu achten ist. „Außerdem ist es ein Hobby, das wir gemeinsam betreiben können.“

Schaut man Florian zu, sieht es ganz leicht aus, wie der Modellflieger sich durch die Luft schlängelt. Er wirkt konzentriert, schaut dem Flieger ständig hinterher, beobachtet, wie er auf seine Bewegungen auf der Fernbedienung reagiert. So leicht wie es ausschaut ist es nicht. Der Modellflieger verfügt über keinen Stabilisator. Wettkampfrichter erwarten aber eine schöne Ausführung der einzelnen Figuren. Ein einzelner kleiner Windstoß kann jedoch dafür sorgen, dass der Flieger aus der Bahn gerät. „Man muss das Unmögliche aus so einem Flieger rausholen“, sagt Hans Kohl. „Das, was mit einem normalen Flieger eben nicht möglich wäre.“

Anfang September bei der Deutschen Jugendmeisterschaft



Das Flugprogramm, das Florian an diesem Tag vorführt, sitzt. Und das ist besonders im Hinblick auf die kommenden Wochen extrem wichtig. Denn nachdem Florian erst im Juli beim MFC Aldersbach die Prüfung zum „Modellpiloten Gold“ erfolgreich absolvierte und bei der regionalen Jugendmeisterschaft des DMFV einen ersten Platz beim Motorflug Expert sowie einen zweiten Platz beim Elektrosegelflug gewonnen hat, geht es für ihn am letzten Ferienwochenende nach Köln für die Deutsche Jugendmeisterschaft.

Beim MFC Passau ist er im Übrigen einer der jüngeren Piloten. Auch hier fehlt der Nachwuchs, anders als bei den Kollegen des MFC Aldersbach, die Florian besonders in der Vorbereitung zur letzten Prüfung unterstützt hätten. Er und sein Papa Hans hoffen deswegen, dass das Hobby auch in der Umgebung interessanter wird – vor allem für Jugendliche.

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