Auf Vier-Tages-Tour
In spektakulärer Traumkulisse: DAV-Ortsgruppe Freyung unterwegs in den Dolomiten

11.09.2024 | Stand 11.09.2024, 12:40 Uhr |

Schöne, faszinierende, aber auch bedrückende Eindrücke: Die Gruppe auf dem Gipfelplateau des Lagazuoi. − Foto: DAV-Ortsgruppe

Die weltberühmte Gebirgsgruppe der Dolomiten war Ziel einer Viertagestour der Ortsgruppe Freyung. Die Leitung hatte Josef Schwaiberger inne, Kenner des Weltnaturerbes Dolomiten und Wanderleiter der Ortsgruppe, der mit seinen Vereinskameraden die spektakulären Gipfel der „Monti Pallidi“ (die Bleichen Berge – wie die Dolomiten aufgrund ihres Dolomitgesteins auch oft genannt werden) besteigen wollte.

Zunächst zur Karlsbader Hütte



So fuhr die neunköpfige Gruppe über den Tauerntunnel in die Lienzer Dolomiten, um am ersten Tag ab der Dolomitenhütte durch Lärchenwälder auf dem Rudi Eller Steig, über Felsensteige und Schuttreißen zum Laserzsee mit der Karlsbader Hütte zu gehen. Der Rückweg führte die Gruppe dann über die „Alpenraute Lienz“ mit der Gedenkkapelle zur Dolomitenhütte, wo noch eine Einkehr vor der Fahrt ins Hotel nach Toblach anstand.

Der zweite Tag startete mit der Fahrt über Cortina d’Ampezzo zum Falzarego-Pass. Von dort ging es mit der Seilbahn auf den 2730 m hohen Lagazuoi, anschließend zu Fuß über den Sentiero di vetta (Gipfelweg) zum Kleinen Lagazuoi (2778 m) mit einer tollen Rundumsicht von den Tofanas, über den Sellastock mit Piz Boe, dem Langkofel bis hin zur Marmorlada.

Kriegsstollen des 1. Weltkriegs



Nach dem Gipfelgenuss führte der Weg zurück zur Bergstation und schließlich hinein in die Galleria di cresta, den Kriegsstollen des 1.Weltkrieges am Lagazuoi. Nach dem Tunnel wurde etwa auf halber Höhe auf dem Sentiero del Fronte eine Brotzeit anberaumt, um den begangenen Felsensteig in seiner Gänze zu besichtigen. Ab dem Passo Falzarego ging die Fahrt wieder über Cortina, den Tre Croci-Pass (Drei Kreuz Pass), vorbei am Monte Cristallo und dem Misurina-See zurück ins Quartier. Am dritten Tag stand wieder ein bedeutender Schauplatz des Frontenkrieges zwischen Österreich und Italien an – dem Monte Piano und Monte Piana. Ab dem Dürrensee, an der Straße zu den Drei Zinnen, starteten die Wanderer zum Sientiero dei Pionieri (Pionierweg), steil bergauf über Serpentinen, vorbei am alten Kriegerfriedhof in Richtung Monte Piano auf 2306 m Höhe.

Vorbei an den Drei Zinnen



Der Wanderweg vom Monte Piano zum Monte Piana führt, begleitet von den Drei Zinnen, durch das ehemalige Frontgebiet, entlang sorgfältig wiederhergestellter Schützengräben, Tunnels, Bergstollen und Bombenabwurfstellen, wo insgesamt ca. 14000 Soldaten, Italiener wie Österreicher, ihr Leben verloren haben. Vorbei an vielen Kreuzen und Marterl, aber natürlich auch mit einem Abstecher zur 1968 aufgestellten Friedensglocke, führte der Weg von der Forcella die Castrati auf dem Monte Piana in Richtung Sentiero dei Turisti (Touristensteig) wieder ca. 900 Höhenmeter abwärts zum Dürrensee, dem Ausgangspunkt dieser Tour.

Schützengräben, Bombenabwurfstellen und die Friedensglocke



Der letzte Abend im Hotel war kurzweilig und voll mit Eindrücken der vergangenen Tage, die teilweise auch bedrückend waren und zum Nachdenken anregten. Am vierten Tag ging die Fahrt zurück in die Hohen Tauern, ins (ehem.) Bergsteigerdorf Kals am Großglockner. Von dort aus ging die Wanderung über das Kals-Matreier-Törl zur Kalser Höhe auf 2434 m. Der Blick in Richtung Großglockner begleitete die Wanderer, leider war der Gipfel (wie so oft) in Wolken gehüllt. Der Rückweg führte dann ca. 500 Höhenmeter bergab bis zur Mittelstation und schließlich per Seilbahn zurück zum Parkplatz. Auf der Heimfahrt wurde noch beim Auwirt in Hammerau eingekehrt

− pnp



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