Mit der sogenannten „Innenentwicklung“ haben sich die Beteiligten der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Abteiland befasst. Der Zusammenschluss von zehn Gemeinden aus dem südöstlichen Landkreis Freyung-Grafenau und dem nördlichen Landkreis Passau plant ein maßgeschneidertes Förderprogramm, um Leerräume in den Ortszentren zu beseitigen.
Der Begriff „Innenentwicklung“ bezeichnet nach Angaben der ILE „die gezielte Nutzung und Aufwertung von ungenutzten oder brachliegenden Flächen innerhalb bestehender Siedlungsgebiete“. Ziel sei es, „Flächenverbrauch und Zersiedelung in Außenbereichen zu vermeiden und eine nachhaltige Entwicklung der Orte zu fördern“.
Das Aktivieren von leerstehenden Gebäuden und die damit einhergehende Erhöhung der Attraktivität der Ortskerne ist den Verantwortlichen zufolge ein wichtiges Anliegen der ILE-Kommunen. Architekt Florian Riesinger, der die Abteiland-Gemeinden fachlich begleitet, stellte als mögliches Maßnahmenbeispiel die Eckdaten des Förderprogramms der ILE Klosterwinkel vor. Nun werden die Verantwortlichen gemeinsam einen Vorschlag für ein für die ILE Abteiland „maßgeschneidertes Förderprogramm“ erarbeiten, heißt es in einer Erklärung.
Dieses Werk werde dann ebenfalls in die Förderfibel aufgenommen, die sich gerade in der Umsetzung befindet und bis Herbst 2025 fertiggestellt wird. Sie soll Bürgerinnen und Bürgern einen Überblick über Förderprogramme für Modernisierung und Sanierung von Wohnraum, Barrierefreiheit und altersgerechter Sanierung, Unternehmensgründung und vielen weiteren Themen bieten.
Zusätzlich plant die ILE Infoveranstaltungen für Immobilienbesitzer, um diese umfassend über Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote zu informieren. In diesem Rahmen sollen zum Beispiel Hausbesitzer im Ortskern über entsprechende Programme wie „Städtebauförderung“ aufgeklärt werden.
Um weitere Inspirationen und Lösungen für die eigenen Gemeinden zu sammeln, sind im ersten Halbjahr 2025 Exkursionen nach Oberbayern und Oberösterreich geplant. Dort können Teilnehmer praxisnah erleben, wie andere Ortschaften Herausforderungen bei der Entwicklung ihrer Ortskerne gemeistert haben. Neben dem fachlichen Austausch sollen diese Besuche vor allem als Ideengeber für die Arbeit vor Ort dienen.
Neben den spezifischen Projekten unterstrich die Versammlung die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit. „Die ILE ermöglicht es uns, Kräfte zu bündeln und Themen anzupacken, die für einzelne Gemeinden schwierig umzusetzen wären“, so Bürgermeister Roland Freund aus Jandelsbrunn. Ein Vergleich der Kosten zeige zudem, dass die finanziellen Mittel effizient eingesetzt würden und sowohl indirekt und direkt den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen.
− pnp
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