Zwei Spiele, zwei Siege: Der SV Hofkirchen galt schon vor Saisonstart für viele als Geheimfavorit und weiß bisher auch zu überzeugen. Spielercoach Thomas Hidringer (29) ordnet den Auftakt ein. Im zweiten Teil der Kreisliga-Vorschau erzählt Jakob Moosbauer (31) wie er es weiterhin schafft, Berufliches und Privates mit seinem „Lieblings-Hobby“ Fußball zu vereinbaren.
Der SV Hofkirchen scheint sich schnell an das neue Niveau der Kreisliga Passau gewöhnt zu haben. Nach dem überzeugenden Starterfolg gegen Mitaufsteiger Künzing (3:1) gewann der letztjährige Meister der Kreisklasse Deggendorf auch seine erste Auswärtspartie bei Passau West (1:0).
Immer wieder standen beim SVH in den letzten Jahren große Kaderveränderungen an, es galt wichtige Bausteine im Team Saison für Saison zu ersetzen. In diesem Sommer verlor man allerdings nur zwei solcher „Stammkräfte“ und konnte sich zudem nochmal gut verstärken. Laut Coach Thomas Hidringer musste erstmal beobachtet werden, wie variabel die „Neuen“ sind, wo sie eingesetzt werden können. Nun sei jede Position aber „doppelt besetzt“ und die Findungsphase abgeschlossen.
Dass in Hofkirchen einer der größten Lebensmittelfachgroßhändler der Region seinen Sitz hat und der SVH auch davon profitiert, daraus macht Hidringer keinen Hehl: „Einige unserer Spieler haben allerdings schon davor dort gearbeitet und sind erst dann ins Team gestoßen. Natürlich ist es eine ,Win-Win‘ Situation, aber man ermöglicht allen voran rumänischen Landsleuten auch neue Möglichkeiten, sich hier etwas aufzubauen. Und da unterstützen wir gerne.“
Für gute Laune sorgt zudem die Rückkehr von Co-Spielertrainer Alexander Fürst (26). Seit seinem Wechsel im Winter (Obernzell-Erlau) wurde der Mittelfeldspieler immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Am vergangenen Wochenende feierte Fürst sein Comeback. Selbstredend ist die „spielerische Klasse“ des 26-jährigen für Chefanweiser Hidringer unumstritten, lobt dieser allerdings auch sein Engagement als Coach: „Wir sind im ständigen Austausch, das Zusammenspiel klappt richtig gut. Aktuell könnte ich mir keinen besseren Co-Trainer vorstellen.“
Auf den Spuren von Obernzell und „Deandorf“?
Es waren die Senkrechtstarter der letzten Jahre im Kreisoberhaus: Nach dem Kreisliga-Aufstieg sind sowohl der FC Obernzell-Erlau (2023) als auch die DJK Oberdiendorf direkt in die Bezirksliga durchmarschiert. 2024 also der SV Hofkirchen? Diese Frage hält Hidringer noch für verfrüht: „Wir sind dankbar für den Start und wollen am Ende die Klasse halten. Mit Salzweg und Schalding II haben sich unsere beiden nächsten Gegner durch ihre klaren Ergebnisse als zwei der Favoriten herauskristallisiert.“
In der Höhe durchaus überraschend gewann der SV Hohenau sein zweites Saisonspiel gegen den etablierten Kreisligisten aus Tittling (5:1). Maßgeblichen Anteil hatte einmal mehr die langjährige „SVH-Lebensversicherung“ Jakob Moosbauer mit einem Dreierpack: „Wir haben gezeigt, dass mit Hohenau zu rechnen ist.“ Es war die erhoffte Reaktion auf die 0:1-Auftaktpleite in Tiefenbach.
Seit über einem Jahrzehnt ist Jakob Moosbauer der Torgarant schlechthin für den SV Hohenau. Und schon früh in der neuen Saison reiht sich der 31-jährige im vorderen Bereich der Torjägerliste ein. Dabei ist es nicht einfach Beruf, Privates und Fußball zu vereinbaren. Als Inhaber eines Transportgewerbes kann es aufgrund unregelmäßiger Arbeitszeiten immer wieder zu kurzfristigen Trainingsabsagen kommen. Den größten Teil aller Einheiten kann der Stürmer allerdings wahrnehmen. Auch weil die Kommunikation mit dem Verein stimmt. „Große Rückendeckung gibt mir zudem meine Freundin Anna, die mich in jeglicher Form unterstützt.“
Seit Sommer letzten Jahres sind die beiden auch Eltern einer Tochter, die mittlerweile schon am Sportplatz bei den Spielen mitfiebert. „Da hat man natürlich nochmal mehr Ehrgeiz, wenn sich die Kleine dann freut“. „Verletzungsfrei bleiben, um solange es geht zu spielen.“ Für Jakob Moosbauer der wichtigste Schlüssel um die Zahlen aus über zehn Jahren Fußball in Hohenau weiterhin zu bestätigen: „Ein Stürmer muss liefern. Man wird gemessen an Toren und Assists.“
Auch Trainer Christian Pauli findet adelnde Worte: „Er ist nicht nur Torjäger, sondern geht immer mit Leistung und Einsatz voran. Eben ein Führungsspieler.“ Der Angreifer hofft indessen dass der Abstieg mit dem SV Hohenau 2023 eine „einmalige Sache“ war. In einer für Moosbauer „wahnsinnig starken Liga“ gilt es sich zu behaupten, auch um zu beweisen, dass man in die Kreisliga gehört.
Der Spieltag im Überblick
Im Nachbarduell zwischen Straßkirchen und Eberhardsberg hofft die heimische DJK nach der 0:7-Klatsche in Schalding auf die ersten Punkte. Die Borussia könnte sich mit einem weiteren Dreier oben festsetzen. Mit Tittling und Künzing II treffen zwei noch punktlose Mannschaften aufeinander. Zum ersten Punkterfolg möchte auch der TSV Schönberg kommen, der im Rottal beim TSV Karpfham gastiert. Tiefenbach freut sich nach dem Start nach Maß mit zwei Siegen auf den Besuch der DJK Passau-West.
Kreisliga Passau am Samstag, 15 Uhr: Vilshofen – SV Schalding II, Perlesreut – Hohenau, Tittling – Künzing II; 16 Uhr: Karpfham – Schönberg; 17 Uhr: Hofkirchen – Salzweg; Sonntag, 15 Uhr: Tiefenbach – Passau-West, Straßkirchen – Eberhardsberg.
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