Heimsieg nach fünf Niederlagen in Serie
„Gummihühnchen“-Ärger und Overtime-Jubel am Waldkirchner Karoli

20.01.2025 |

Durchgesetzt haben sich die „Crocodiles“ des ESV Waldkirchen um Nicolas Müller (links) gegen Moosburg. - Foto: Michael Hoffmann

Die Niederlagenserie ist gestoppt – der ESV Waldkirchen hat am Sonntag sein Heimspiel gegen den EV Moosburg in der Verlängerung gewonnen (4:3) und danach konnten Spieler, Trainer und Fans erleichtert aufatmen. Ganz zufrieden waren sie aber nicht.

„Es sind nur zwei Punkte“, entgegnet Vorstand Matthias Morlitschek auf die Glückwünsche zum achten Saisonsieg. Der Dreier war möglich und Worlitschek hätte sich auch beim Auswärtsspiel in Bad Aibling (2:3) Zählbares gewünscht. Dennoch tut der Erfolg gegen Moosburg – nach zuvor fünf Niederlagen in Serie – natürlich gut. „Man hat nach dem Spiel gesehen, dass alle froh sind. Die Spieler sind nochmal aus der Kabine und haben sich von den Fans einen Sonderapplaus abgeholt“, berichtet der „Crocodiles“-Chef.

Zuvor wurde knapp 61 Spielminuten gezittert, denn trotz einer frühen 2:0-Führung nach Treffern von Raffael Minich und Johannes Brunner binnen 20 Sekunden (11. Minute), lieferten sich die Tabellennachbarn ein ausgeglichenes Duell in der Karoli-Eishalle vor 135 Zuschauern. „Zunächst hatten wir den Gegner im Griff, aber nach dem 2:0 haben wir irgendwie Larifari gespielt“, stellt Worlitschek fest. Noch vor der ersten Pause kamen die Gäste aus Oberbayern zum Ausgleich (18., 20.). Daher war die Stimmung in der Waldkirchner Kabine danach nicht ganz so gut, wie Worlitschek verrät.

Im Anschluss agierte das Team von Trainer Roman Schreyer wieder konzentrierter, geriet dennoch zu Beginn des Schlussdrittels in Rückstand (42.) und die Partie gipfelte in einer großen Strafe gegen Gästespieler Mario Strobel (Unkorrekter Körperangriff, 49.) mit anschließendem fünfminütigen Powerplay für die Gastgeber. In diesem sprang das 3:3 durch Tomas Rousek (50.) heraus, aber zur Führung konnten es die Waldkirchner genauso wenig nutzen wie Moosburg eine fast zweiminütige doppelte Überzahl kurz vor Schluss (ab 58.), weil mit Florian Lehner, Petr Sulcik und Nico Tolle parallel drei Waldkirchner auf der Strafbank saßen. Einerseits mussten die einheimischen Fans also froh sein über die Verlängerung, andererseits „hatten wir wieder über das gesamte Spiel einfach viel zu viele Chance vergeben“, analysierte Worlitschek.

Die Overtime war danach allerdings schnell beendet, weil die Gäste eine Strafe kurz vor Spielende gegen Peter Tabor mitschleppten und sich einen individuellen Patzer leisteten, so dass Petr Sulcik die Partie 21 Sekunden nach Wiederbeginn mit dem Siegtreffer für die „Crocodiles“ beendete.

Am Freitag: Niederlage in Bad Aibling



Für Aufregung sorgte im Verlauf des letzten Abschnitts ein „Gummihühnchen“, das dreimal von der Tribüne aus aufs Eis geworfen wurde und nicht nur den Spielfluss störte, sondern Schiedsrichter Patrick Holler nach einer Strafe gegen Waldkirchen am Kopf traf (57.). Der Referee wurde nicht verletzt, schließlich trägt er einen Helm. Dennoch verurteilt Worlitschek das Werfen von Gegenständen: „Dafür kassieren wir als Verein wieder eine Strafe in Höhe von 150 Euro“, sagt er. Der Unruhestifter konnte nicht ermittelt werden.

Im Auswärtsspiel am Freitag ärgerte sich Matthias Worlitschek über andere Dinge. „Phasenweise haben wir den Gegner dominiert und in anderen Situationen hat man den Eindruck, die Einstellung mancher Spieler passt einfach nicht“, schimpft der ESV-Vorstand. Darum ging die Partie vor 146 Zuschauern trotz Treffern von Vitus Zechmann (0:1, 7. Minute) und Florian Lehner (47., 2:2) mit 2:3 verloren. Mann des Spiels war der Aiblinger Doppelpacker Florian Fischer.

Am kommenden Wochenende haben die „Crocodiles“ ein schweres Programm – mit zwei Duellen gegen Tabellenführer ESC Dorfen. Am Freitag (Bully 20 Uhr) auswärts, am Sonntag (17.30 Uhr) im heimischen Eisstadion.

Fotos vom Heimspiel des ESV hat Michael Hoffmann gemacht.

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