Große Rettungsaktion für eine Katze in Neuschönau (Landkreis Freyung-Grafenau): Bei winterlichen Verhältnisse bargen sechs Kameraden der Bergwachtbereitschaften Grafenau und Wolfstein die Katze von einem 35-Meter-Baum. Fünf Tage war die Katze schon vermisst worden.
Bei ihrer Suche hörten die Besitzer – eine Familie aus Neuschönau − am Mittwoch plötzlich ein klägliches Maunzen hoch oben aus einer Tanne. Die Samtpfote hatte sich augenscheinlich in dem Baum verstiegen und saß dort fest. Jetzt war sie zwar gefunden, aber lange noch nicht geborgen.
Drehleiter konnte nicht genutzt werden
Um 17 Uhr alarmierten die Katzenbesitzer die örtliche Feuerwehr. Andreas Schreiner, Kommandant der FFW Neuschönau, machte sich auf zur Einsatzstelle, um zu erkunden, welche Mittel zur Rettung des Haustiers benötigt werden. Schnell wurde klar, dass die Feuerwehr hier an ihre Grenzen kommt, weil der Baum zu abgelegen stand, um eine Drehleiter in Stellung zu bringen.
In Absprache mit der Leitstelle Passau wurde ein passendes Konzept ausgearbeitet. Die Leitstelle beorderte Bergwacht, Feuerwehr und Rettungsdienst zur weiteren Koordination zum Gerätehaus nach Neuschönau.
Die Aufgaben der Feuerwehren Neuschönau und Haslach beschränkten sich auf das Ausleuchten der Einsatzstelle, das BRK war mit einem Rettungstransportwagen zur Absicherung der Einsatzkräfte vor Ort.
Den größten Anteil bei der Rettung der Katze hatte die Bergwacht. Um ca. 18 Uhr wurde der diensthabende Einsatzleiter der Bergwacht Grafenau nachalarmiert, der sechs Kameraden der Bereitschaften Grafenau und Wolfstein mit einem Baumbergeset nachrücken ließ, mit dem auch verunfallte Gleitschirmflieger aus Bäumen gerettet werden können.
Katze flüchtete in Panik weiter nach oben
Ein Freyunger Bergretter übernahm den kräftezehrenden Aufstieg. Doch die sehr verängstigte Katze missverstand den Rettungsversuch. Sie miaute laut und kletterte in Panik immer weiter nach oben bis fast zum Baumwipfel. Über Steigeisen, Schlingen und mehrere Zwischensicherungen folgte ihr der Bergretter in immer größere Höhe. Gesichert wurde er dabei von einem Grafenauer Kollegen am Boden. Leicht einsetzender Schneefall und Minusgrade erschwerten die Arbeit zusätzlich.
Glücklicherweise konnte die Katze eingefangen werden, bevor der Baumumfang für den Retter zu schmal geworden wäre. So war die Meldung „Die Katze ist im Sack“ für alle Beteiligten eine große Erlösung. Tier und Retter wurden von den Kameraden sicher zu Boden gelassen. Der Übergabe des Stubentigers nach seiner unfreiwilligen Höhentour an seine glücklichen Besitzer stand nichts mehr im Wege.
Der Einsatz dauerte bis kurz vor Mitternacht. Dann waren auch die „Zweibeiner“ nach der gelungenen Rettung wieder zu Hause. Die Feuerwehren Neuschönau und Haslach bedankten sich im Nachgang bei allen Beteiligten für die „super Zusammenarbeit“.
− eb/ul
Artikel kommentieren