In den Grafenauer Ortsteilen Lichteneck und Neudorf (Landkreis Freyung-Grafenau) war am Donnerstagmorgen ein Großaufgebot an Polizei vor Ort. Die Anwesen vierer Personen wurden wegen des Verdachts auf Waffendelikte durchsucht.
Wie die PNP schon am Morgen vermeldete, stehen die Durchsuchungen in Zusammenhang mit der Reichsbürgerszene. Der Verdacht: Bildung bewaffneter Gruppen, Betrug, Urkundenfälschungen und unerlaubter Umgang mit verbotenen Waffen. Konkret stehen vier Tatverdächtige im Visier der Ermittler, sie sind 39, 50, 55 und 57 Jahre alt und alle aus dem Landkreis Freyung-Grafenau.
Mehrere Mannschaftswägen bei Durchsuchungen im Einsatz
Wie Zeugen berichteten, waren wohl um die sieben Mannschaftstransporter im Einsatz. PNP-Informationen zufolge gab es in den Morgenstunden auch Durchsuchungen in Riedlhütte (ebenfalls Landkreis Freyung-Grafenau).
Auf Anfrage der PNP beim für Presseauskünfte zuständigen Polizeipräsidium in Straubing gab es zunächst keine offiziellen Auskünfte, erst am Nachmittag gaben die Ermittler mehr Details in einer Mitteilung bekannt. Demnach haben Kräfte der Passauer Kriminalpolizei mit der Bereitschaftspolizei zusammen mehrere „Objekte“ im Landkreis Freyung-Grafenau durchsucht.
Polizei sieht Zusammenhang zu Reichsbürgerszene
Einer der vier Tatverdächtigen wird bereits polizeilich als Reichsbürger eingestuft. Nach den bisherigen Ermittlungen stehen der Polizei zufolge auch weitere Tatverdächtige der sogenannten „Reichsbürgerbewegung/Querdenkerszene“ nahe. Das Ziel der Ermittlungen sei jedoch, dies aufzuklären.
In den durchsuchten Wohn- und Bürogebäuden konnten neben Beweismitteln auch mehrere erlaubnisfreie Waffen und gefährliche Gegenstände aufgefunden und sichergestellt werden. Darunter befanden sich Armbrüste und Luftgewehre. Außerdem fanden die Ermittler gefälschte Testzertifikate und einen gefälschten Impfnachweis. In einem Wohnobjekt wurde zudem eine geringe Menge Marihuana von der Polizei sichergestellt.
− an/lha
Artikel kommentieren