Frau wartete vergeblich
Große Vermisstensuche am Lusen: Mann erscheint nicht am Treffpunkt

30.07.2024 | Stand 30.07.2024, 20:47 Uhr |

Rund um den Lusengipfel mit dem dortigen Blockmeer suchten die Bergwachtler nach dem vermissten Wanderer. − Fotos: Bergwacht Wolfstein

Ein sommerlicher Wanderausflug im Nationalpark Bayerischer Wald endete für ein Paar am vergangenen Sonntagabend mit einem Großeinsatz der Bergwacht.



Gegen 17.45 Uhr informierte eine besorgte Frau die Bergwacht darüber, dass ihr Begleiter zwischen der Schwarzbachklause und dem Lusengipfel (Landkreis Freyung-Grafenau) verschwunden war.

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Frau wartet vergeblich am Lusengipfel



Das Paar war am Vormittag in Finsterau gestartet und plante eine gemeinsame Wanderung zum Lusengipfel, wie die Bergwacht Wolfstein in ihrer Mitteilung schreibt. Kurz nach der Schwarzbachklause trennten sich die beiden mit dem Plan, sich später am Lusengipfel wiederzutreffen.

Kein Handy dabei



Doch als die Melderin nach drei Stunden vergeblichen Wartens am Gipfel ihren Begleiter nicht am vereinbarten Treffpunkt antraf, alarmierte sie die Bergwacht. Zu groß war die Gefahr, dass er sich in dem unübersichtlichen Gelände verirrt oder sich verletzt haben könnte. Ein Handy hatte der Mann nicht bei sich, wie die Bergwacht auf PNP-Nachfrage erläuterte. Diese Form der Kontaktaufnahme war also nicht möglich.

Der diensthabende Einsatzleiter ließ deshalb die Bergwacht Bereitschaften Wolfstein und Grafenau alarmieren, um die Wanderwege zwischen Lusen und Schwarzbachklause abzusuchen. Die Einsatzkräfte aus Grafenau machten sich auf den Weg zum Lusengipfel, um von dort aus über den Grenzsteig und den Kirchlinger Stand bis zum Steinfleckberg abzusteigen. Die Bergwacht Wolfstein startete ihre Suche von der Schwarzbachklause aus.

Zeitgleich wurde ein Technikfahrzeug der Bergwacht Bayerwald mit einer Drohne und zusätzlichen Einsatzkräften alarmiert. Doch noch bevor diese zum Einsatz kommen konnten, gab es Entwarnung: Auf einer Forststraße in der Nähe von Finsterau stieß das Bergrettungsfahrzeug der Wolfsteiner Bergwacht auf den vermissten Mann. Ob sich der Mann verlaufen oder die Vereinbarung des Treffpunkts missverstanden hatte, entzieht sich der Kenntnis der Bergwacht, wie diese auf PNP-Nachfrage schildern.

Großflächige Absuche



Die sichtlich erschöpfte Melderin jedenfalls war zwischenzeitlich ebenfalls zur Schwarzbachklause abgestiegen, sodass die Einsatzkräfte das Paar dort wieder zusammenführen konnten. An dieser Stelle wäre der Einsatz eigentlich beendet gewesen, allerdings hatte die Melderin beim kräftezehrenden Rückweg ihren Rucksack samt persönlichen Habseligkeiten am Kirchlinger Stand zurückgelassen.

Kurzfristig machten die bereits abrückenden Grafenauer Bergretter kehrt und ein Fußtrupp brach vom Lusengipfel auf zum Kirchlinger Stand. Dort konnte nach kurzer Suche das Gepäck gefunden und zu Fuß zur Schwarzbachklause gebracht werden. Nach über fünf Stunden war der Einsatz gegen 23 Uhr beendet.

− pnp/jj



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