Riedlhütte
Zu Fuß zur heiligen Mutter Anna

29.07.2021 | Stand 20.09.2023, 7:01 Uhr

Pfarrer Rupert Wimmer segnete am Kircheneingang in Riedlhütte kleine Holzkreuze, die an die Pilger verteilt wurden, bevor sie sich auf den langen Weg nach Kreuzberg machten. −Foto: Döringer

Ein Gehweg von über 20 Kilometern lag vor den Wallfahrern, die am Montag, dem Namenstag der heiligen Anna, zur Wallfahrtskirche in Kreuzberg zogen.
"Das baierische Volk ist kirchlich,... geht und läuft gern wallfahrten..." schrieb der Humanist und Geschichtsschreiber Johannes Aventinus schon im 16. Jahrhundert. Wenn es auch nicht so weit zurückreicht, auch im Pfarrverband Spiegelau hat das Wallfahrten Tradition. Schon seit Jahren machen sich die Gläubigen auf den Weg, um in der Kirche in Kreuzberg Anna, die Mutter Mariens und Großmutter von Jesus Christus zu verehren.
Organisator Helmut Bartosch und Ex-Gemeindereferent Otto Öllinger begrüßten am Treffpunkt bei der Kirche in Riedlhütte die etwa zwei Dutzend Pilger . Sie sollten nach den Worten von Öllinger "nicht als Sportgruppe" unterwegs sein, sondern aufeinander Rücksicht nehmen. Mit dabei war zur Freude der Teilnehmer auch der ehemalige Pfarrer im Pfarrverband Spiegelau-Riedlhütte, Rupert Wimmer. Er hatte in seiner Spiegelauer Zeit die Wallfahrt nach Kreuzberg wieder aktiviert, wo er als Diakon gewesen war. Auf ihrem Weg sollten die Wallfahrer an alles denken, was sie in sich trügen: "An unsere Verletzungen und Sorgen, unsere Schuld und Sehnsucht und auch unseren guten Willen," so Wimmer.
Helmut Bartosch verteilte vor dem Abmarsch von ihm aus "Borkenkäferholz" gefertigte Holzkreuze zum Umhängen an die Pilger, die zuvor an Ort und Stelle von Pfarrer Wimmer geweiht worden waren. Abwechselnd den Rosenkranz betend ging es über Siebenellen zur Kapelle in Haslach, wo Maria Seidl Kaffee für die Gruppe bereitgestellt hatte. Die nächste Station war das Infozentrum in Neuschönau, von dort ging es zur Ameiskapelle bei Schönbrunnerhäuser und weiter nach Schönbrunn. Von der Ferne schon grüßte dann am späten Nachmittag die auf einen über 800 Meter hohen Bergkegel liegende Kreuzberger Pfarrkirche die Wallfahrer. Mit Gesang zogen dort die Pilger in das Gotteshaus ein, wo Pfarrer Wimmer sie segnete, aber auch in diesem Jahr aufgrund der Pandemie der traditionelle Wallfahrtsgottesdienst ausfallen musste.
Letzte "Station" der Wallfahrer war das Gasthaus Lebzelter, wo sich ausruhen und stärken konnten. Wimmer, der sich über die Harmonie der Gruppe freute, und auch darüber, wieder alte Bekannte getroffen zu haben, übernahm für alle Teilnehmer die Kosten für die Brotzeiten und Getränke. Mit Privatfahrzeugen ging es nach dem geselligen Aufenthalt im Wirtshaus wieder zurück.

− dö