Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) beaufsichtigt das Verfahren der Endlagersuche und organisiert die im Gesetz vorgesehenen Formate der Öffentlichkeitsbeteiligung. In Online-Sitzungen, an denen auch Thurmansbangs Bürgermeister Martin Behringer, der 1. Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen ein Endlager im Saldenburger Granit, gestaltend teilnimmt, soll Bürgerbeteiligung geschaffen werden. Der Grafenauer Anzeiger hat sich mit Ina Stelljes, Leiterin Abteilung Öffentlichkeitsbeteiligung des BASE, über den derzeit laufenden Prozess unterhalten.
"Eine wichtige Säule des Suchverfahrens ist die derzeit laufende Bürgerbeteiligung, die sogenannte Fachkonferenz". Dies ist wohl ein zentraler Satz ihrer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit zum Atomendlager-Such-Prozess. Heißt das nicht im Umkehrschluss, dass nicht geologische Gesichtspunkte den Ausschlag für ein Endlager an einem bestimmten Standort geben?
Nein, die Sicherheit steht bei der Suche nach einem Endlager an erster Stelle. Der Standort muss sich dabei an wissenschaftsbasierten Kriterien messen. Ohne den Nachweis der langfristigen Sicherheit erteilt das BASE später auch keine Genehmigung für den Bau eines Endlagers.
Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist eine tragende Säule für die Nachvollziehbarkeit, Transparenz und auch Glaubwürdigkeit des Verfahrens. Hier geht es darum, bei allen zentralen Verfahrensschritten der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, Fragen und Kritiken zu adressieren, Nachprüfungen anzustellen und auch Perspektiven für eine regionale Entwicklung der betroffenen Standorte zu entwickeln. Insgesamt spiegelt das Verfahren die Lehren aus der damaligen und bis heute umstrittenen Festlegung von Gorleben als Endlager-Standort.