Grafenau
Wer hat den Japanischen Eichenseidenspinner gesehen?

13.09.2021 | Stand 13.09.2021, 13:48 Uhr

Dieses Exemplar wurde kürzlich in Spiegelau auf 800 Meter Meereshöhe fotografiert. Der Nationalpark Bayerischer Wald bittet jetzt um Sichtungsmeldungen. −Foto: Stieglmeier

Der Nationalpark Bayerischer Wald bittet nun die Leser der Heimatzeitung um Mithilfe. Es geht um den Japanischen Eichenseidenspinner (Antheraea yamamai), der auch immer mehr den Inneren Bayerischen Wald erobert. Um einen aktuellen Zwischenstand zur Verbreitung der Art erstellen zu können, bittet die Nationalparkverwaltung um aktuelle Meldungen mit Angaben zu Fundort und Datum an joerg.mueller@npv-bw.bayern.de.

Der Japanische Eichenseidenspinner wurde im 19. Jahrhundert aus Ostasien nach Europa zur Seidenzucht (Slowenien) importiert. Freigekommene Falter verbreiteten sich als "Neozoon" über die wärmebegünstigten Landesteile Österreichs und Ungarns auch bis nach Deutschland. Erstmals beobachtete sie Joseph Baumgartner seit 2002 jährlich in Winzer (40 Kilometer nördlich von Passau).

"Schmitt & Weigert (2006) bestätigen die Beständigkeit dieses Vorkommens zwischen Deggendorf und Passau von 2001 bis 2006", so Professor Jörg Müller, der Forschungschef des Nationalparks.

Seit einigen Jahren erobert die Art auch den Inneren Bayerischen Wald. "Dies ist erstaunlich, da sich die Raupen der Art von Eichenblättern, die in den montanen Wäldern fehlen". Kürzlich gab es sogar eine Meldung auf 800 Meter Meereshöhe in Spiegelau. "Das vom Tannenhof-Hotelchef Jochen Stieglmeier gefundene Tier ist vermutlich der bisher höchstgelegene Nachweis", vermutet Müller.

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