Kreuzberg
Weiter im Ungewissen

21.09.2021 | Stand 21.09.2021, 17:00 Uhr

Mit einem Sitzkreis und Sonnenblumen wurden zehn Neuankömmlinge an der Montessori-Schule begrüßt. −Foto: privat

"Wir haben so ein Glück mit dem Wetter, da kann es ja nur ein unvergesslich schöner Tag werden", sagte Schulleiter Martin Hammerer, Montessori-Schule in Kreuzberg, am ersten Schultag. Trotz der Schwierigkeiten mit dem Kultusministerium im vergangenen Jahr, will man normal in den Schulalltag starten.

Damals gab es Streit um die Auszahlung von Fördergeldern von 75000 Euro, die das Ministerium aufgrund einer zu geringen Schülerzahl nicht gewähren wollte. Nach einer Petition hatte ein Landtagsausschuss zwar entschieden, dass man die Schule fördern wolle − leider gebe es noch keine Neuigkeiten aus dem Ministerium, wie aus der Zusammenfassung der Jahresversammlung der Schule hervorgeht. Man habe wie Löwen gekämpft und warte nun weiter auf Neuigkeiten.

Bei blauem Himmel und Sonnenschein durften die älteren Schüler der Montessori-Schule Freyung ihre zehn neuen Mitschüler begrüßen. Diese warteten mit ihren Eltern schon gespannt auf dem Parkplatz und wurden nun mit einer Sonnenblume von ihrem jeweiligen Patenkind hinunter vor die Schule geführt, wo gemeinsam der erste Morgenkreis des Schuljahres abgehalten wurde. Damit die Eltern bei diesem besonderen Ereignis dabei sein konnten, wurde die Zeremonie ins Freie verlegt.

Vor der Schule fand sich also nun ein Kreisteppich mit thematisch gestalteter Mitte. "Herzlich willkommen zum Morgenkreis", begann Schüler Benedikt als Kreispräsident die offizielle Feier. Es folgten mehrere Kinder mit den routinierten Beiträgen zu Datum, Nachrichten, Stundenplan und Wetter, bevor das Wort an die Lehrer übergeben wurde.

Diese überbrachten zunächst gute Wünsche der Vorstandschaft an alle Schüler und Eltern, bevor der thematische Teil der Aufnahme mit einem Zitat von Maria Montessori eröffnet wurde: "Den Kindern die Augen für die Welt zu öffnen, ist unser Wunsch; sie für das Leben starkzumachen ist unsere Aufgabe". Es sei ihr Lieblingszitat, sagte Lehrerin Julia Hammerer.

Doch anstatt die Kinder mit einer klassischen Rede zu langweilen, wollten die Montessori-Pädagogen lieber eine Geschichte sprechen lassen. Und so las Martin Hammerer ihnen die Geschichte vom Hühneradler vor. Die Kinder lauschten mit großen Augen. Als Erinnerung an diese Geschichte an ihrem besonderen Tag erhielten alle neuen Schüler eine je individuell gestaltete Willkommenskarte. Die Feder auf der Karte solle sie gemäß des Montessori-Mottos immer daran erinnern, dass sie einerseits frei wie ein Vogel seien, um die Welt zu entdecken, andererseits bei Eltern und nun auch Lehrern ein Nest hätten, das ihnen Geborgenheit schenke, so Julia Hammerer.

Anschließend richteten die Pädagogen das Wort auch gezielt an die anderen Schüler, die nun symbolisch eine Figur auf einer Holztreppe eine Stufe höher steigen ließen. Vor allem für die vierte Jahrgangsstufe sei das ganze Jahr auch eine Herausforderung, um sich mit eigener Motivation auf die jeweilige weiterführende Schule vorzubereiten.

Maria Draken hatte als Pädagogische Mitarbeiterin den Eingang wunderbar mit Sonnenblumen und einer alten Schulbank geschmückt. Drinnen erfolgte dann ein erstes Kennenlernen, die Brotzeit wieder im Freien und am Ende des Tages kam das Spannendste: Jeder Schulanfänger durfte seine Schultüte auspacken. So wurden alle mit einem Strahlen im Gesicht in die schöne Mittagssonne entlassen.

− pnp