Grafenau
Stillstand bei der Geisterbrücke

25.05.2021 | Stand 22.09.2023, 0:26 Uhr

Seit einigen Jahren ist die Fußgängerbrücke, die auf Grafenauer Stadtgebiet liegt, schon in so schlechtem Zustand, dass die gesperrt werden musste. Damit sind der Übergang über die Ilz und die Verbindung Furth zur Gemeinde Saldenburg gekappt. −Foto: Stadt Grafenau

Die Fußgängerbrücke bei der Ohmühle wird den Stadtrat noch lange Zeit beschäftigen, das wurde nach dem Sachstandsbericht von Bürgermeister Alexander Mayer bei der jüngsten Stadtratssitzung klar.

"Und ich bin mir gar nicht sicher, ob wir das überhaupt in dieser Legislaturperiode noch klären", sah Stadtrat Josef Bauer schwarz. Aus gutem Grund: "Danke, dass ich bei diesem Dilemma zuschauen durfte! Ein Zwei-Stunden-Termin mit zwölf Leuten! Das ist ein Verfahren jenseits jeder pragmatischen Lösung. Allein die Barrierefreiheit wäre Nonsens. Da kämen die Zufahrtsrampen so teuer wie die ganze Brücke."

Am 4. Mai war das Treffen vor Ort. Seit einigen Jahren ist die Fußgängerbrücke, die auf Grafenauer Stadtgebiet liegt, schon in so schlechtem Zustand, dass die gesperrt werden musste. Damit sind der Übergang über die Ilz und die Verbindung Furth zur Gemeinde Saldenburg gekappt.

"Die Brücke ist so morsch. Ein Überschreiten wäre wirklich gefährlich", beschrieb Mayer den Zustand. Hier Abhilfe zu schaffen, hat die Stadt mittlerweile nicht mehr in der Hand, denn Antragsteller ist nun die Höhere Naturschutzbehörde bei der Regierung von Niederbayern. Und in dem Verfahren muss nun alles abgefragt werden bis hin zu einem neuen Wasserrecht.

"Vor drei Jahren hätte die Stadt noch die Möglichkeit für eine einfache Lösung gehabt. Durch den Austausch von 30 Prozent der Hohlteile hätte die Brücke zumindest halbseitig begehbar gemacht werden können. Aber das wurde damals nicht beschlossen", bedauerte der Bürgermeister.

Jetzt bleibe nichts anderes übrig, als das Verfahren abzuwarten. "Wir haben einiges versucht, auch eine Interimslösung mit der Gemeinde Saldenburg. Aber jetzt haben wir die ‘Behörden-Hunde’ geweckt."

− ul