Noch steht das meiste Gras hoch auf der Wiese vor der Alten Schmiede. Doch ein paar Quadratmeter sind schon rasiert. Mo mah du! Vergangene Woche waren es drei Männer, die den Halmen mit Sensen einen Kurzhaarschnitt verpassten: Veranstalter Till Hofmann, Kabarettist und Musiker Hannes Ringlstetter und dessen Manager Claus Biedermann.
Sie kamen zusammen, um den Platz vor der Alten Schmiede in Augenschein zu nehmen. Hier treten Ringlstetter und die piccola band musicale (Lenz Retzer, Jochen Goricnik, Stefan Lang) am Donnerstag, 13. August, ab 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) mit einer Mischung aus Kabarett und Musik auf.
Riedlhütte bietet den Auftakt für eine kleine Tournee im Rahmen des Eulenspiegel Flying Circus mit den weiteren Stationen Klosterwiese Niederalteich, Kurpark Hauzenberg, Kloster Raitenhaslach und Marktplatz Rotthalmünster.
"Wir haben flauschige Plätze im Freien gesucht und 40/50 zur Auswahl zugeschickt bekommen", erzählt Veranstalter Hofmann zur Vorgeschichte. "Damit möchten wir auch anderen Veranstaltern Mut machen und Künstlern die Möglichkeit geben, aufzutreten."
Er sieht in der derzeitigen Situation eine Möglichkeit, feste Strukturen aufzubrechen. "Du bist in der Maschine drin, ausgebucht auf zwei, drei Jahre. Das kann auch eine Blockade sein. Das jetzt hat etwas Experimentelles, Ungewisses. Vieles kann und muss spontan passieren, weil sich die Rahmenbedingungen schnell wieder ändern können."
Für Hannes Ringlstetter ist die Corona-Pandemie Ansporn, raus aus der Komfortzone zu kommen und wieder stärker auf die Menschen zuzugehen. "Es reizt mich total, so magische Orte zu bespielen. Die Leute haben wieder Bock zu Veranstaltungen zu gehen. Das Spielen in freier Natur könnte eine längere Einrichtung werden."
Am Domplatz oder im Dreiflüssestadion in Passau hat der Kabarettist aus Straubing schon erste Erfahrungen mit dieser anderen Art der Bühne gesammelt: "Man rückt trotz Abstand näher zusammen."
In Riedlhütte ist auf der Wiese bzw. dem Festplatz Raum für bis zu 400 Besucher. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Einzige Ausnahme: ein drohendes Unwetter.
Bürgermeister Peter Schwankl findet die Veranstaltung in seiner Gemeinde eine "super Sach". Er ist froh darüber, dass etwas gemacht wird. Dafür "verlangte" Hofmann auch eine Gegenleistung: "Mir schwebt schon länger der Eseltourismus vor. Eine Eselwanderung von hier nach Tschechien und wieder zurück in vier Tagen wär so was. Bitte bring’ das mal im Gemeinderat vor."
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