Grafenau
Nicht nur ein Job sondern Berufung

26.01.2021 | Stand 20.09.2023, 4:31 Uhr

Pfarrerin Sonja Schuster überreichte der neuen Pfarrsekretärin Marion Hornig ein Glaskreuz, das die Lebendigkeit einer Gemeinde darstellen soll. −F.: privat

Im Rahmen des letzten Sonntagsgottesdienstes wurde Marion Hornig als neue Pfarrsekretärin in ihr Amt eingeführt. Die gebürtige Hannoveranerin ist 56 Jahre alt und nennt seit sieben Jahren den Bayerischen Wald ihre Wahlheimat. Sie war viele Jahre als Amtsrätin bei der Telekom beschäftigt und später dann im Jobcenter Grafenau. Nun sei sie früh in Pension gegangen, fühle sich aber zu jung um ganz zu Hause zu bleiben. So wolle sie sich gerne zwei Vormittage in den Dienst der Kirche stellen und ihre beruflichen Fähigkeiten in der Gemeinde sinnvoll einbringen.

Seit fünf Jahren wohnt sie mit ihrem Mann Hans-Peter Töllner im kommunalen Gemeindegebiet von St. Oswald und gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Jedoch ist die Konfession bei der Auswahl nicht ausschlaggebend gewesen. "Marion Hornig bringt viel Erfahrung im Bereich Büromanagement und Digitalisierung mit und besitzt zudem eine freundliche Ausstrahlung", so Pfarrerin Sonja Schuster.
"Wir haben viele Bewerbungen bekommen und die meisten Bewerberinnen waren qualifiziert. Die Auswahl ist uns nicht leicht gefallen. Aber es war schön zu sehen, dass sich viele Frauen eine Arbeit in einem Pfarrbüro vorstellen können."

Dass ein Pfarramt zudem ein Ort ist, an dem Leben geteilt wird, wurde bei der Einführung betont.
Ging es doch im Predigttext um die beiden Frauen Ruth und Noomi, die einander Begleitung auch in schweren Lebenszeiten versprechen. Auf die Gemeinde übertragen bedeute dies, dass dort auch Menschen aus verschiedenen Orten und kulturellen Prägungen ihr Leben und ihren Glauben teilen, so die Pfarrerin. Gerade die Sekretärin sei dort eine wichtige Ansprechpartnerin bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen. Sie präge wesentlich die Atmosphäre in der Gemeinde mit. Folglich sei dieser Beruf nicht nur ein "Job", sondern auch eine "Berufung".

Marion Hornig verpflichtete sich ihre Aufgaben verantwortungsbewusst zu erfüllen und die Grundsätze der evangelisch-lutherischen Kirche zu achten. Die Gemeinde hingegen verpflichtete sich genauso feierlich, für sie zu beten und sie bei ihren Aufgaben so gut wie möglich zu unterstützen.

Die neue Pfarrsekretärin wurde anschließend von der Pfarrerin für ihren Dienst gesegnet. Sie überreichte ihr ein Glaskreuz, dass mit seinen roten Flecken nicht nur in der Farbe für die Kirche stehe, sondern auch die Lebendigkeit einer Gemeinde darstellen solle.

Unter den Gratulanten war auch Helene Winkler, ihre Vorgängerin, die ihr anbot sie zu unterstützen und bei Fragen weiterhin zur Verfügung zu stehen. Ein Kirchenkaffee zum allgemeinen Kennenlernen konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden, wird jedoch sicher in einfacheren Zeiten nachgeholt. Marin Hornig freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihren Dienst in der Gemeinde.

− eb