Grafenau
App als Tatwerkzeug: Glasscherben-Drohung ein übler "Scherz"

10.09.2020 | Stand 10.09.2020, 16:00 Uhr

−Symbolbild: PNP/Archiv

Einer jungen Frau aus dem Bayernwald ist per Anruf mit Glasscherben gedroht worden. Nun teilte die Polizei mit, dass es ein übler "Scherz" gewesen ist – durchgeführt mit einer Smartphone-App.

Ein unbekannter Täter hatte eine 23-Jährige am Samstag angerufen und damit gedroht, Glasscherben auf die Straße zu legen, auf der die Grafenauerin (Landkreis Freyung-Grafenau) zuvor unterwegs war – sollte sie diese Straße weiter benutzen.

Wie sich durch die Ermittlungen herausstellte, handelte es sich hier augenscheinlich um einen üblen "Scherz" eines Bekannten des Opfers. Der Täter benutzte laut Mitteilung der Polizei Grafenau eine Smartphone-App, mit der solche Anrufe fingiert werden können.

Durch Eingabe bestimmter persönlicher Daten der Opfer hören sich die Anrufe ernst gemeint an und können zu Verunsicherung sowie Verängstigungen bei den Adressaten führen. So wusste im konkreten Fall der Anrufer beispielsweise, welches Auto die Grafenauerin fährt.

Das Ermittlungsverfahren wegen Nötigung laufe laut der Polizei weiter. Wie die Ermittlungen zudem ergaben, treten ähnliche Fälle bayernweit auf. In einem Fall in Oberbayern waren die Reifen eines Autos tatsächlich platt. Ein Täter konnte nicht ermittelt werden. Außerdem ist der Polizei seit Jahren eine weitere Anrufvariante bekannt: Hier behaupten Anrufer, dass sie wegen störenden Kindern Glasscherben verstreut haben.

− luw