Eppenschlag
Der nächste Schritt in Richtung Genussdorf

07.12.2021 | Stand 21.09.2023, 1:43 Uhr

Ziehen gemeinsam an einem Strang: Florian Götz (von links stehend), Simon Nestmeier, Dirk Rohowsky, Dr. Olaf Heinrich, Birgit Sinnhuber und sitzend von links Michael Mittermüller und Peter Schmid. −Foto: privat

Mit der Gründung einer Genossenschaft sind nun die rechtlichen Bedingungen geschaffen, Eppenschlag als Genussdorf auszubauen.

Auf Einladung von Eppenschlags Bürgermeister Peter Schmid haben sich vor kurzem im Gemeindehaus Eppenschlag folgende Gründungsmitglieder zur Gründung einer eingetragenen Genossenschaft e. G. für regionale Vermarktung zusammengefunden: Birgit Sinnhuber (Gemeinderätin von Eppenschlag), Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, in dieser Eigenschaft auch zuständig für die Genussregion Niederbayern und 1. Bürgermeister von Freyung, Florian Götz (1. Vorstand "Imagekampagne Landwirtschaft Made in FRG e. V."), Simon Nestmeyer (Regiothek Digitale Plattform zur Vermarktung regionaler Produkte zum größten Teil in BIO-Qualität rund um Passau & Niederbayern), Dirk Rohowski (Vorsitzender der Ile Sonnenwald und 1. Bürgermeister von Zenting), Michael Mittermüller (Fuhrunternehmer und Eigentümer "Beim Alten Bräu") sowie Bürgermeister Peter Schmid. Beratend zur Seite stand Max Riedel vom Genossenschaftsverband Bayern.

Peter Schmid erläuterte das Gründungsvorhaben und den Sinn und Zweck einer Genossenschaft. Grundsätzlich sei es so, dass jede Firma eine Rechtsform benötige, wie zum Beispiel eine Einzelfirma, GmbH oder GmbH Co. KG, GBR usw.. Da es sich aber um den Ausbau der Marke "Genussdorf Eppenschlag" handle, wurde bald klar, dass eine Genossenschaft eG die geeignete Firmierung sein könnte.

"Die Genossenschaft soll alle Maßnahmen betreiben, die zum Ausbau unseres Genussdorfes dazugehören: Zum Beispiel der Betrieb des Gasthauses "Beim Alten Bräu" und der Betrieb einer Bauernmarkthalle für regionale und Bioprodukte im ehemaligen Saal", so Schmid, der zudem betonte, dass der Ausbau einer Genussakademie sozusagen ein kleines feines Ernährungszentrum mit Workshops, Seminaren und Kochvorführungen im neuen Gemeindehaus von Eppenschlag sei.

So werde es zu einer Bestandserhaltung eines Verkaufsladens in der Dorfmitte mit Grundnahrungsmitteln, Konditorei und Bäckereiartikel sowie angeschlossenem Café kommen.

Schmid informierte weiter, dass die Revitalisierung der Getreidemühle, ehemals Kraftmühle, mit Mahlbetrieb von regionalen Biogetreidesorten wie Dinkel, Einkorn, Weizen usw. und angeschlossenem Holzbackofen für ein spezielles Eppenschlager Holzbackofenbrot sorgen werde.

Wichtig sei das Vorbereiten und Mitgestalten von Eventbauernmärkten in Eppenschlag im Dorfanger, wie z. B. Aktionstag "Bio – Erlebnistag. So gebe es Aktionen rund ums Ilzer Weiderind, Strohschwein, Bio-Ziegenfleisch, Lammspezialitäten, Wildpark Mayer, Buchecker‘s Klopferbach-Forellen sowie den Kräuterpädagoginnen bis hin zum Erntedankbauernmarkt.

Zudem wolle man wiederkehrende Tafelrunden in der heimischen Gastronomie organisieren und die bestehende heimische Gastronomie in alle Vorhaben mit einbinden. "Wir sind sehr stolz und dankbar, dass Eppenschlag mehrere verschiedene Wirtshäuser und Gastronomiebetriebe anbieten kann. Dies ist heutzutage nicht alltäglich und auch nicht selbstverständlich, deshalb geht es auch um den Erhalt dieser Wirtshauskultur!" Geplant wären dazu die Einführung von kleineren Genuss-Wanderungen und Radeln für Gäste, Bürgerinnen und Bürger mit Einkehrmöglichkeiten an vier bis fünf Stationen, und das eventuell alle 14 Tage.

Da man möglichst viele Bürgerinnen und Bürger, den Gemeinderat und auch Interessierte im Umfeld von Eppenschlag, mit diesem Thema begeistern möchte, ist eine Rechtsform der Genossenschaft das richtige Instrument, um möglichst viele Interessierte ins Boot zu holen, sicherlich auch mit einem Genossenschaftsanteil, um hier eine Eigenkapital-Struktur für all diese Vorhaben aufzubauen.

Diesbezüglich werde dann, sobald es coronabedingt wieder möglich ist, eine Interessenveranstaltung durchgeführt werden. Diese Veranstaltung wird im Detail über alle Vorhaben der Genossenschaft berichten und auch über eine genossenschaftliche Einlage und die Vorteile daraus.

Nach erfolgter Aussprache wurde von der Versammlung die Gründung einer Genossenschaft für regionale Vermarktung eG mit Sitz in Eppenschlag einstimmig beschlossen. Als weiterer Tagesordnungspunkt erfolgte dann die Vorlage und Erläuterung des Satzungsentwurfes, die von der Versammlung angenommen und genehmigt wurde. Nachdem die Voraussetzungen für die Genossenschaft geschaffen waren, fand die erste Generalversammlung der Genossenschaft statt.

Als Versammlungsleiter und Schriftführer wurde auch hier ebenfalls Max Riedel vom Genossenschaftsverband benannt. Als Erstes wurden in offener Abstimmung die Mitglieder des Aufsichtsrates gewählt. Gewählt wurden Birgit Sinnhuber, Dr. Olaf Heinrich, Florian Götz, Simon Nestmeier und Dirk Rohowski. Alle Gewählten nahmen die Wahl an.

Es erfolgte im Anschluss die konstituierende Sitzung des Aufsichtsrates. Als Vorsitzende gewählt wurden Florian Götz mit seiner Stellvertreterin Birgit Sinnhuber. Der Aufsichtsrat wählte dann einstimmig die Vorstandsmitglieder Peter Schmid und Michael Mittermüller. Beide nahmen die Wahl an. Der nächste Schritt sei jetzt der Beitritt zum Genossenschaftsverband Bayern e. V.

Zum Abschluss bedankte sich der neue Vorstand Peter Schmid bei allen Beteiligten für die aktive Mitarbeit. Es sei nicht selbstverständlich eine solch gute Besetzung an Aufsichtsräten und Vorständen zu bekommen.

"Es wird jetzt noch viel Arbeit vor uns liegen, aber die Motivation ist groß, denn letztendlich dient die Genossenschaft dazu unsere Gemeinde weiterzuentwickeln und mit der Förderung von regionalen Produkten und der Vermarktung, die Umwelt und das Klima zu schützen!", so Schmid abschließend.

− ga