Lindberg
Brandhaus im Bayerwald hatte Musik-Promi als Vor-Besitzer

19.05.2021 | Stand 21.09.2023, 21:07 Uhr

Bis zum Jahr 2011 war dieses Anwesen im Besitz des weltbekannten Komponisten Jack White. Am Sonntag brannte der Schuppen vollkommen nieder, nachdem dort wohl ein Blitz eingeschlagen hat. −Foto: Braumandl

"Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben " − wer von der älteren Generation kennt ihn nicht, den Schmachtfetzen von Jürgen Marcus. Eine neue Liebe schien auch Jack White, der Produzent dieses Liedguts, Ende der 80er Jahre in Thurmansbang (Landkreis Freyung-Grafenau) gefunden zu haben.

Der gebürtige Kölner kaufte im Dorf Lindberg ein altes Bauernhaus samt Scheune und Stadl. Hinzu kamen weitere Grundstücke mit Holz- und Grünflächen in der Gemeinde Thurmansbang. Im Jahr 2011, pünktlich zum 65. Geburtstag des Mega-Komponisten, hat White seinen Ruhesitz im Bayerischen Wald komplett an einen Passauer Immobilien-Makler verkauft. Vor kurzem kam das ehemalige White-House wieder in den Schlagzeilen – allerdings in die negativen. Wohl nach einem Blitzschlag brannte der Stadel vollkommen ab. Die Feuerwehren konnten in einem Großeinsatz ein Übergreifen auf das Wohnhaus gerade noch verhindern.

Jack White ein Thurmansbanger?

Die Geschichten des ehemaligen Fußballprofis des PSV Eindhoven (Holland), der mit über 600 Millionen verkauften Tonträgern und mehr als 400 Gold- und Platin-Trophäen einer der erfolgreichsten nationalen und internationalen Produzenten und Komponisten Deutschlands ist, waren immer schlagzeilenträchtig für die Boulevard-Presse. Im höchsten Gremium von Thurmansbang informierte im Jahr 2011 Bürgermeister Martin Behringer darüber, dass er das sogenannte Negativzeugnis zu einem Kauf-Vertrag zwischen einem Horst Nußbaum und einem Immobilien-Makler erteilt habe. Dabei ging es um Grundstücke in seiner Gemeinde, auf die der Gemeinde ein Vorkaufsrecht eingeräumt hätte werden müssen, wenn Thurmansbang einen dringenden Grund dafür gehabt hätte. Doch auf diesen Grundstücken müssen keine Straßen gebaut, ein Kanal verlegt oder ein neues Baugebiet ausgewiesen werden.

Die Schar der Gemeinde-Vertreter nahm’s gelassen zur Kenntnis. Als der Bürgermeister dann aber die Notiz anfügte, bei Herrn Nussbaum handele es sich um Jack White, richteten sich die Köpfe nach oben. Jack White, ein Thurmansbanger? Davon könne man nun nicht gerade sprechen, meinte Behringer, denn Horst Nussbaum, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, ließ sich in den 20 Jahren seines Großgrund-Besitzes maximal zweimal im Bayerischen Wald blicken − und damit war das Thema auch schon durch. "Schade", sagt der Bürgermeister damals, "mit diesem Promi hätten wir prima werben oder weitere hochwertige Kunden nach Thurmansbang locken können."