Aufregung im Grafenauer Land um einen "verkehrten Sonnenuntergang" am Mittwochabend. Mehrere Leser schickten Fotos an die Redaktion, auf denen Sonnen-Strahlen aus Richtung Osten zu sehen sind.
Da die Sonne bekanntlich im Osten aufgeht und im Westen untergeht, sorgte das für gehörig für Verwirrung. "Steht die Welt jetzt Kopf ?", lautete ein Kommentar eines Lesers.
Rainer Klemm von der Sternwarte Passau versucht am Donnerstagmorgen, das Phänomen aufzuklären. "Das kann nicht sein, dass die Sonne im Osten untergeht", sagt er bestimmt. "Da wären wir alle nicht mehr am Leben, wenn das passieren würde, wenn sich die Erdachse so drehen würde und die himmlischen Konstellationen so arg durcheinandergeworfen würden."
Er bezweifelt, dass die Bilder wirklich Richtung Osten aufgenommen wurden, sondern glaubt mehr an eine nord-westliche Richtung: Weil die Sonne derzeit weit im Nord-Westen untergeht, könne es da schon mal zu Verwechslungen und leichten Verschiebungen in der Orientierung kommen, sagt er. Es handle sich um eine atmosphärische Erscheinung, die im Volksmund auch als "göttliche Himmelszeiger" bezeichnet wird: Licht, das durch die kleinen Wolken zu Strahlen wird. Und Klemm wiederholt: "Die Sonne ist ganz bestimmt nicht im Osten untergegangen."
− an/kse
Sonnenuntergang im Osten? Am Mittwoch abend fotografiert von Schönberg aus. −F.: Egger
Von Grüb aus gesehen. −Foto: Schallmair
