Kunstausstellung in Grafenau eröffnet
FRG-Künstler bieten Sicht auf „Meine Welt“

Über 30 Teilnehmende des Kunstvereins Wolfstein zeigen in der aktuellen Winterausstellung in Grafenau gut 80 Werke

30.11.2024 | Stand 30.11.2024, 15:00 Uhr |
Margit Poxleitner

Musik vor Kunstwerken: Die Grafenauer Blechbläser boten bei der Vernissage leinen unterhaltsamen und pfiffigen musikalischen Rahmen.

Über 30 Künstlerinnen und Künstler des Kunstvereins Wolfstein zeigen in der aktuellen Winterausstellung „Meine Welt“ im Kulturpavillon Grafenau mit rund 80 Werken ein vielfältiges Bild ihres Schaffens und ihrer Sicht auf die Welt. Gezeigt werden auch einige Werke junger Künstler aus den Grafenauer Schulen.

Die ehemalige Kulturreferentin des Landkreises Freyung-Grafenau Marina Reitmaier-Ranzinger beschäftigte sich ihrer Einführung intensiv mit dem Thema der Ausstellung. Die Winterausstellung zeigt Malerei, Fotografie, Collagen, Plastiken, Keramik und Mischtechniken. Die Grafenauer Blechbläser umrahmten unter der Leitung von Matthias Schubert die Vernissage auf hervorragende und sehr unterhaltsame Art und Weise. Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Dezember zu besichtigen.

Der Vorsitzende des Kunstvereins Wolfstein Lothar Blitz hieß die Gäste der Vernissage und die anwesenden Künstler zur Auftaktveranstaltung der Winterausstellung „Meine Welt“ herzlich willkommen. Sein besonderer Gruß galt dem Hausherrn Bürgermeister Alexander Mayer, der stellvertretenden Landrätin Hilde Greiner, Laudatorin Marina Reitmaier-Ranzinger und dem Freyunger Stadtrat und ehemaligen MdL Alexander Muthmann „als treuen Begleiter der Kunst“.

Die Ausstellung „Meine Welt“, so betonte der KV-Vorsitzende, bietet dem Betrachter die Gelegenheit, diese Welt einmal durch andere Augen zu sehen. Darüber hinaus offenbare jedes Werk auch immer ein Stück Seele seines Schöpfers. Die Grafenauer Blechbläser zeigten mit ihren Beiträgen, dass man Humor auch musikalisch umsetzen kann und begeisterten ihre Zuhörer mit ihren Musikstücken.

In seinem Grußwort bezeichnete Bürgermeister Alexander Mayer das Thema der Ausstellung „Meine Welt“ als tiefgreifend. Der Blick in Galerie zeige, was war und was ist und ist gleichzeitig nach vorne gerichtet. Die stellvertretende Landrätin Hilde Greiner hob ihre Liebe zur Kunst hervor und die Bedeutung der ausstellenden Künstler als Bereicherung für den Landkreis.

Junge Menschen zum Mitmachen animiert

Jochen Michel hatte wieder Kontakt zu den örtlichen Schulen hergestellt und junge Menschen animiert, sich künstlerisch zu betätigen – ein besonders Anliegen des Kunstvereins. So wurde die Ausstellung mit sieben Werken von Schülern verschiedener Grafenauer Schulen bereichert. Die Gymnasiastin Emilia Erdell hatte Freunde zur Vernissage mitgebracht, um die Eröffnung der Ausstellung mitzuerleben. Sie hat für die Ausstellung ein Werk mit einem japanischen Drachen geschaffen. Sie malt auch sonst gerne, unter anderem bearbeitet sie dabei auch Gegenstände und verschafft ihnen durch Upcycling neues Aussehen.

In ihrer Einführung zur Ausstellung setzte sich Marina Reitmaier-Ranzinger intensiv mit dem Thema „Meine Welt“ auseinander und stellte sich die Frage, „wessen Welt ist damit gemeint?“ Zunächst sei dies natürlich die ganz persönliche Welt der einzelnen Künstler, in die der Betrachter angesichts der Werke einen intensiven Einblick bekommt. „Meine Welt“ ist aber auch das individuelle Interessensgebiet eines jeden Einzelnen.

Weiter stellte sie sich die Frage, wie die Welt des Künstlers entsteht oder jemand überhaupt zum bildenden Künstler wird. Dazu gehört zunächst die Freude am kreativen Arbeiten und die Freude am genauen Hinsehen. Ein Blick in die Ausstellung zeigt eine Vielzahl unterschiedlichster Motive, dargestellt in verschiedensten Techniken und Materialien. Die Künstler bezeichnete sie als individuelle Persönlichkeiten, die sich mit ihren Werken an den Betrachter wenden, die Kunst als Sprache und Medium, sich auszudrücken und mitzuteilen.

Wenn ein Künstler sein Werk in einer Ausstellung präsentiere, dann möchte er, dass es gesehen wird. Er öffnet sich dem Betrachter und gewährt ihm Einblick in einen Teil seiner Welt und stellt sich mit seinem Werk dem Dialog und der Diskussion mit dem Betrachter, so Marina Reitmaier-Ranzinger. Der Betrachter wiederum lässt sich auf die Sprache und auf die Welt des Künstlers ein, baut diese in seine eigene mit ein und erhält somit neue Perspektiven, Sichtweisen und Denkanstöße.

Im Anschluss an den offiziellen Teil nutzten die Besucher die Gelegenheit, genau dies zu tun, gaben sich der Betrachtung der Werke hin und nutzten die Gelegenheit zum Austausch mit den anwesenden Künstlern.

Wie immer bietet die Ausstellung einen repräsentativen und hochwertigen Querschnitt über die Schaffensweise und den Ideenreichtum der aktiven Künstler des KV Wolfstein. Viele großformatige Bilder in verschiedensten Techniken und Fotografien, zum Teil auch verfremdet, dominieren den unteren Bereich des Ausstellungsbereiches. Sehenswert sind auch die im Raum verteilten Skulpturen und Plastiken, ebenfalls in verschiedenen Techniken, wie Marmor, Keramik, Stahl, Edelstahl und Glas. Auch in der Galerie finden sich sehenswerte und zum Teil recht überraschende Werke in kleineren Formaten. Mit seiner „Landschaft an der Ilz“ wurde Albert Lehner in memoriam ein repräsentativer Platz eingeräumt.

In ihrem Ideenreichtum scheinen sich die Künstler keine Grenzen setzen zu lassen. Der Betrachter findet beispielsweise eine Fettzeichnung auf Katasterplan (Gerhard Wöß, Vermessung der Donau), ein Werk in Pastellkreide auf

Imposanter Ideenreichtum ohne Grenzen

Velourpapier (Winterfreuden von Gabriele Henrich), oder den Zauber des Augenblicks von Marianne Seibold in Nassfilztechnik.

Abschließend dankte Lothar Blitz dem Aufbauteam unter der Federführung der Kulturpreisträger Klaus Büchler und Jochen Michel. Sein Dank galt ferner Gabi Henrich, Esther Demont, Erwin Deininger, Franz Seidl, Irmgard Plöckinger und Martina Neumann für den gelungenen Aufbau und die Mithilfe sowie Annebe Talirz, die das künstlerische Motiv für das Motto zur Verfügung gestellt hat. An die Musik ging der beste Dank für die schönen Musikstücke und die kurzfristige Zusage.

Ausstellende Künstler

 Christiane Binder, Edith Blitz, Lothar Blitz, Klaus Büchler, Erwin Deininger, Annemarie Egger, Karl Flattenhutter, Brigitte Hannig, Florian Hannig, Dr. Fritz Haselbeck, Gabriele Henrich, Alexandra Hiller, Josef Jaksch, Rosi Jarosch, Albert Lehner, Priscilla Metscher, Jochen Michel, Susanne Mischko, Martina Neumann, Theresia Oeler-Weber, Annemarie Plettl, Irmgard Plöckinger, Konrad Schmid, Christine Schmidt, Gertraud Schuberl, Marianne Seibold, Franz Seidl, Ose Stark, Anne-Bé Talirz, Mona Thiel, Dieter Waßmann, Gerhard Wöß und Franz Zoglauer.

Hinzu kommen die die jungen Nachwuchskünstler Luca Biebl und Eva Beschier (Don Bosco-Schule), Stani Mirovic Pavla und Jeanna-Ina Emrich (Mittelschule Probst Seyberer), Anna Lagerbauer und Julia Komorek (Realschule) und Emilie Erdell (Johannes Guttenberg Gymnasium).


 Die Ausstellung „Meine Welt“ im Kulturpavillon in Grafenau kann noch bis 15. Dezember jeweils Dienstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.

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