Strážný
So wirkt sich die Corona-Krise in Tschechien aus

07.04.2020 | Stand 21.09.2023, 21:11 Uhr

Jiřina Kraliková, Bürgermeisterin von Strážný, fürchtet enorme wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Krise auf "ihre" Gemeinde. Einige Betriebe könnten "für immer" schließen, wenn die Grenzschließung länger andauern könnte. −Foto: Meyer

Die Corona-Krise hat die harte Grenze zur Tschechischen Republik zurückgebracht. Seit knapp zwei Wochen ist es nicht mehr möglich, schnell ins Nachbarland zu fahren. Die Wirtschaft im Landkreis Freyung-Grafenau leidet massiv unter der Grenzschließung, denn viele tschechische Pendler haben Probleme, zu ihrer Arbeitsstelle zu kommen. Und auch auf tschechischer Seite sind die Auswirkungen deutlich zu spüren. Wie sie sich darstellen, das wollte die Passauer Neue Presse in einem Interview von Jiřina Kraliková, Bürgermeisterin der Grenzgemeinde Strážný, wissen.

Sehr geehrte Frau Kraliková, seit fast zwei Wochen ist die deutsch-tschechische Grenze auch für die meisten Berufspendler dicht. In Bayern halten manche diese Maßnahme für übertrieben. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Ich respektiere die Entscheidung der Regierung . Die Regierung hat die Sorgen der Bezirke und der Bürger erhört. Es muss Maßnahmen geben, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Dazu zählen die Beschränkung des Verkaufs, das Tragen des Mundschutzes und eben auch die Beschränkung der Bewegung bzw. Mobilität. Hier wurde schon gehandelt, als es auf deutscher Seite noch keine Einschränkungen bzw. nur minimale Maßnahmen gab.

Strážný lebt stark vom Grenztourismus. Casinos, Gasthäuser, Märkte in Ihrem Ort sind normalerweise voll mit Deutschen. Wie leer ist es derzeit in Strážný ohne die Deutschen? Welche Stimmung herrscht im Ort vor?
Restaurants, Märkte und Casinos sind momentan geschlossen, und das nicht nur in Strážný. Bei uns im Dorf ist es ruhig geworden.

Wie sehr leidet Strážný wirtschaftlich unter der Grenzschließung? Wie versuchen Gastronomen, Geschäftsinhaber etc. die Krise zu überstehen? Gibt es schon viele Hilferufe aus der Wirtschaft?
Einige Geschäftsinhaber und Besitzer von Restaurants haben ihre Betriebe zugesperrt. Das Lebensmittelgeschäft ist geöffnet, dann ein kleines lokales Restaurant, das den Verkauf von Tagesgerichten anbietet. Jeder versucht, den Betrieb so weit zu halten, so gut er kann.

Und was ist, wenn die Grenze noch länger geschlossen bleibt?
Dann befürchte ich, dass einige Unternehmer ihre Betriebe für immer schließen werden.
Das ganze Interview lesen Sie kostenlos mit PNP Plus und in der Dienstagsausgabe der Passauer Neuen Presse am Online-Kiosk.