Finsterau
Forderung: Campingplatz zeitnah bauen

Pläne für eine Errichtung in Finsterau – Mandatsträger bestehen auf Maßnahme im Rahmen der Nationalparkerweiterung

09.04.2021 | Stand 22.09.2023, 1:19 Uhr

Drängen auf eine zeitnahe Umsetzung eines naturnahen Campingplatzes: MdL Max Gibis (v.l.), 3. Bürgermeister Heiner Kilger, Landrat Sebastian Gruber, Museumsleiterin Stephanie Herzig und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. −Foto: Bezirk Niederbayern/Bäumel-Schachtner

Ein naturnaher Campingplatz in Finsterau würde einen echten Mehrwert für das Freilichtmuseum Finsterau bieten und viele zusätzliche Besucher dazu animieren, dieses Kleinod bäuerlicher Vergänglichkeit zu entdecken und zu erleben. Da sind sich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Museumsleitern Stephanie Herzig einig, wie es gestern in einer Pressemitteilung des Bezirks hieß.

Dazu müsse dieser Campingplatz aber erst einmal gebaut werden. Landtagsabgeordneter Max Gibis will dazu den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber in die Pflicht nehmen, denn dieser hatte den Bau im Zuge der Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald in Aussicht gestellt, wie es weiter in der Mitteilung heißt. Gibis wünsche sich eine schnelle Umsetzung. Auch Landrat Sebastian Gruber und Mauths 3. Bürgermeister Heiner Kilger sind sich einig, dass so ein Campingplatz dem Nationalpark, dem Landkreis und der Gemeinde Mauth guttun wird. Dazu fand nun ein Treffen im Freilichtmuseum statt, bei dem die politisch Verantwortlichen den Freistaat aufforderten, die Pläne umzusetzen und die Mittel im Haushalt 2022 bereitzustellen.

"Es ist ein großer Erfolg, dass Ministerpräsident Markus Söder die Erweiterung des Nationalparks zugesagt hat. Die lokalen Mandatsträger haben an einem Strang gezogen und ein Maßnahmenpaket unterstützt und vorangebracht, in dem auch ein naturnaher Campingplatz umgesetzt werde kann", skizzierte der Vorsitzende des Zweckverbandes Niederbayerische Freilichtmuseen, Olaf Heinrich, den Ist-Zustand. Hier müsse man aber dranbleiben, unterstrich MdL Gibis. Es habe eine klare Zusage gegeben, dass der Ort für naturnahes Campen umgesetzt werde. Da man nicht sicher sei, ob der Freistaat diesen Campingplatz betreiben wolle, habe man angeboten, ihn logistisch an das Museum anzudocken. Der Freistaat habe aber signalisiert, selbst Betreiber sein zu wollen. "Uns war es hier wichtig, dass das Campen wirklich im Einklang mit der Natur erfolgt. Es wird hier kein Halligalli und Remmidemmi geben und keinen totalen Luxus, sondern Stellplätze für Wohnmobile und Zelte im Einklang mit der Natur. Zudem werden dort auch keine Besucher zu Gast sein, die wilde Partys feiern, sondern welche, die die Natur schätzen und achten", wird der Abgeordnete in der Mitteilung zitiert.

Stutzig mache ihn demnach aber jetzt eines: Dass der bayerische Umweltminister ihn in einem Schreiben als Antwort auf einen Brief, in dem Gibis nochmal auf die Umsetzung drängte, auf die sehr begrenzten Fördermöglichkeiten des Freistaates für so einen Campingplatz aufmerksam gemacht hat. "Wir haben die Zusage, dass so eine Einrichtung geschaffen werden wird. Nun wollen wir, dass wir auch das bekommen, was uns versprochen wurde", so Gibis. Daran ist auch Landrat Gruber gelegen. Er sagt, dass im Nationalpark Bayerischer Wald "wildes Campen" durchaus ein Thema sei, das immer wieder Probleme bereite: "Durch das Angebot eines naturnahen Campingplatzes könnte dies kanalisiert werden." Wie Museumsleiterin Herzig sagte, ist die Nachfrage nach Übernachtungen in der Umgebung des Museums durchaus groß: "Wir bieten bisher im Denk-Haus und auf dem Museumsgelände eine Übernachtungsmöglichkeit an, dies wird von rund 500 bis 600 Besuchern des museumspädagogischen Programms im Jahr rege angenommen. Diese Zahlen ließen sich stark steigern." Laut Bezirkstagspräsidenten ist noch kein Grundstück für den Campingplatz festgelegt, es würden sich aber Flächen in der Nähe des Museums anbieten und sicher auch die Zahl der Museumsbesucher erhöhen.

− pnp