Freyung-Grafenau
Die Grenze wird wieder zur Barriere

24.03.2020 | Stand 19.09.2023, 6:47 Uhr

Die deutsch-tschechische Grenze bei Philippsreut ist ab Donnerstag auch für Berufspendler geschlossen. −Foto: Zehendner

Seit 27 Jahren gibt es die Euregio "Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn". Seit 27 Jahren reißt der Verband die alten Barrieren des Eisernen Vorhangs ein. Man initiiert gemeinsame Projekte, hilft bei der Beschaffung von Fördermitteln, bringt Entscheidungsträger in Bayern, Tschechien und Österreich zusammen und stärkt das europäische Zusammengehörigkeitsgefühl. Aktuell befindet sich die Euregio in der wohl schwersten Krise seit ihrer Gründung. Der Grund: Die Grenzen zu Tschechien sind derzeit wieder dicht. Ab Donnerstag auch für tägliche Berufspendler.

Wer dann von Tschechien nach Bayern zur Arbeit ausreist, muss für mindestens 21 Tage in Bayern bleiben und sich nach seiner Rückkehr nach Tschechien in eine strenge zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben. Von der neuen Regelung sind auch 1300 Tschechen betroffen, die täglich zu ihrer Arbeitsstelle in den Landkreis Freyung-Grafenau pendeln. Die tschechische Regierung erhofft sich dadurch, die Corona-Verbreitung in Tschechien einzudämmen.

"Es ist davon auszugehen, dass auf die grenznahe Wirtschaft und ebenso auf betroffene Familien schwierige Zeiten zukommen werden", teilen Euregio Geschäftsführer Kaspar Sammer, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und die Landräte Sebastian Gruber (Lkr. Freyung-Grafenau), Franz Meyer (Lkr. Passau) und Franz Löffler (Lkr. Cham) in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Um betroffene Arbeitnehmer und auch Betriebe so gut wie möglich unterstützen zu können, wird aktuell versucht, so viele Unterkunftsmöglichkeiten wie möglich zu finden.

Für die Euregio setzte sich mit der Entscheidung der Regierung in Prag die Liste der jüngsten Hiobsbotschaften fort. Denn schon bevor die Grenze auch für Pendler dicht gemacht wurde, hatte die Euregio mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen.

− anm

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