Freyung-Grafenau
Dank an Bundeswehr in Corona-Zeiten: "Hervorragende Arbeit geleistet"

Wertschätzende Verabschiedung der Bundeswehr-Unterstützungskräfte im Gesundheitsamt

11.06.2021 | Stand 21.09.2023, 5:52 Uhr

Herzlich bedankte sich Landrat Sebastian Gruber (links) im Rahmen der offiziellen Verabschiedung stellvertretend für den Landkreis und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt für die "hervorragende Arbeit, die die Soldatinnen und Soldaten in den vergangenen Monaten im Rahmen der Bekämpfung der Corona-Pandemie geleistet haben". Kommandeur Oberstleutnant Darius Niemm (ganz vorne, rechts) zeigte sich "froh, dass wir wieder zu etwas mehr Normalität zurückkehren können". −Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau

Viel gegenseitiges Lob gab es bei der Verabschiedung der Unterstützungskräfte der Bundeswehr im Gesundheitsamt des Landkreises in Waldkirchen. Von November 2020 bis Mai 2021 unterstützte die Bundeswehr aus dem Aufklärungsbataillon 8 Freyung den Landkreis bei der Bewältigung der Corona-Pandemie – vor allem im Bereich der Ermittlung von Kontaktpersonen, dem so genannten "Contact Tracing". In der schwersten Phase unterstützten 20 Soldatinnen und Soldaten das Gesundheitsamt.
Insgesamt waren im Wechsel 86 soldatische Einsatzkräfte von November bis Mai im Einsatz (siehe auch Kasten rechts) – auch an den Wochenenden oder an Feiertagen. Die ersten zehn Soldaten traten Mitte November ihren Dienst in Waldkirchen an, nachdem der Landkreis einen entsprechenden Hilfeleistungsantrag gestellt hatte.
Landrat Sebastian Gruber betonte, dass die seit Jahrzehnten hervorragende Zusammenarbeit zwischen Bataillon und Landkreis sich auch in der Corona-Krise bewährt habe. Er bedankte sich herzlich für die "hervorragende Arbeit, die die Soldatinnen und Soldaten in den vergangenen Monaten geleistet haben". Gruber erinnerte dabei auch an die vielen Einsatzkräfte aus anderen Bereichen wie etwa der Polizei, aus anderen Behörden oder den Rettungskräften, die den Landkreis unterstützt hatten. Der Landrat sprach von einem "lachenden und einem weinenden" Auge, wenn er die Bundeswehrkräfte jetzt ziehen lassen müsse. Zum einen verliere man sehr fähige Unterstützung. Andererseits sei man aber natürlich sehr froh, dass sich die Lage soweit entspannt habe, "dass man nun auch ohne diese Hilfe auskommt".
Die Soldatinnen und Soldaten seien eine "unglaubliche Hilfe gewesen, zu einer Zeit als wir sie sehr gut brauchen konnten", erklärte die Leiterin des Gesundheitsamts Dr. Sonja Kandlbinder und sprach auch von ihrer Seite aus einen herzlichen Dank aus. "Wir haben in dieser Zeit viel voneinander gelernt", erklärte sie anerkennend.

Dem stimmte Kommandeur Oberstleutnant Darius Niemm zu. Er sprach von der "längsten Hilfeleistung", die das Bataillon geleistet habe, und zeigte sich "froh, dass wir wieder zu etwas mehr Normalität zurückkehren können". Niemm bedankte sich bei den Verantwortlichen im Landratsamt, zu dem das Gesundheitsamt gehört, dafür, "dass sie so gut zu meinen Frauen und Männern gewesen sind".

Auch Johann Ederer vom Verbindungskommando der Bundeswehr freute sich, dass "alles so reibungslos funktioniert hat". Dies sei vor allem auch deswegen möglich gewesen, weil "beide Seiten von Anfang an so positiv aufeinander zugegangen sind". Verwaltungsleiterin Stefanie Anetzberger-Peter erklärte, sie würde statt eines neuerlichen Hilfeleistungsantrags "am liebsten einen Adoptionsantrag" ausfüllen. Auch die Leiterin der Führungsgruppe Gesundheitsamt Karen Schier zeigte sich "wehmütig", dass man die Soldatinnen und Soldaten verliere.
Am 17. November 2020 traten die ersten zehn Soldaten aus dem Aufklärungsbataillon 8 Freyung im Rahmen eines Amtshilfeersuchens im Gesundheitsamt ihren Dienst im Bereich der Ermittlung von Kontaktpersonen an. Der Umgang mit den von den Quarantäne-Maßnahmen betroffenen Menschen im Landkreis war dabei nicht immer einfach. Als die Fallzahlen und damit das Arbeitsaufkommen stiegen, wurde die Anzahl der soldatischen Hilfskräfte im Dezember noch einmal erhöht auf 20. Neue Aufgaben kamen hinzu – etwa als Multiplikatoren, die die neuen und immer wieder wechselnden Unterstützungskräfte anlernen mussten. Als sich ein Sinken der Fallzahlen abzeichnete wurde kein neuer Hilfeleistungsantrag gestellt und damit lief mit Ende Mai die Unterstützung durch die Bundeswehr aus.
Bei der Verabschiedung erklärten die Hilfskräfte, sie seien stolz darauf, dass sie in einer so schwierigen Zeit den eigenen Landkreis unterstützen konnten. Auch sie sprachen von einer Bereicherung und von einem Klima, in dem man viel voneinander gelernt habe. Unter dem Strich sei es "eine tolle Erfahrung gewesen", die sie machen durften.

− pnp