Freyung/Deggendorf
Angeklagter mit Corona infiziert: Neuer Prozess um Freyunger Bluttat verschoben

17.12.2021 | Stand 21.09.2023, 3:22 Uhr

Dominik R. (Mitte) vor Gericht. Er ist wegen Totschlags zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Aus Sicht des Landgerichts Deggendorf wäre aber auch eine lebenslange Freiheitsstrafe möglich gewesen. −Foto: Pierach

Er hat 2016 seine Ex-Freundin (20) in Freyung mit einem Messer getötet und wurde wegen Totschlags zu zwölf Jahren Haft verurteilt: Am Montag sollte das Strafverfahren gegen Dominik R. wieder aufgenommen werden - doch nun ist er mit Corona infiziert.



"Aufgrund einer Infektion des Angeklagten mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann der Prozess nicht wie geplant stattfinden", teilte die Pressesprecherin des Landgerichts Deggendorf am Freitag mit. Alle Verhandlungstermine wurden demnach aufgehoben. Das Strafverfahren wird nunmehr voraussichtlich im Frühjahr 2022 beginnen.

Corona-Ausbruch in JVA Straubing

Das Landegericht Deggendorf bestätigte der PNP auf Nachfrage, dass der Angeklagte in der JVA Straubing untergebracht ist. Dort hatte es einen Corona-Ausbruch mit mehreren Dutzend Infizierten gegeben.

Weil zwei Zeugen in dem Verfahren falsch zugunsten des Angeklagten ausgesagt hatten, wird der Fall nun neu aufgerollt. Dem 27-Jährigen droht ein härteres Urteil: Jetzt geht es um Mord. In dem ersten Verfahren hatte er gestanden, seine Ex-Freundin getötet zu haben. Ob er sie aber im Schlaf erstochen hatte, war offen geblieben - das würde dann das Mordmerkmal der Heimtücke.

− ce/dpa