Zeugen gesucht
Abgestürztes Kleinflugzeug im Bayerwald gemeldet: Suche bleibt erfolglos

16.09.2022 | Stand 22.09.2023, 1:10 Uhr
Annette Nigl

Ein Großaufgebot war bei der Suche im Einsatz. −Foto: Annette Nigl

Ein Großaufgebot von 190 Rettungskräften hat am Freitag vom späten Nachmittag an bis zum Dunkelwerden um 20 Uhr im Bereich Finsterau (Landkreis Freyung-Grafenau) nach einem möglicherweise abgestürzten Flugzeug gesucht. Die Suche blieb aber erfolglos. Am Samstag meldet sich ein Pilot bei der Polizei.



Bewohner der Grenzgemeinde wurden gegen 16.30 Uhr durch ein lautes Geräusch aufgeschreckt, das von einem unnatürlich tieffliegenden, silberfarbenen Kleinflugzeug stammte. Die laut Zeugenaussagen zweimotorige Maschine war außergewöhnlich laut, fast wie ein Düsenjet. Letztendlich setzte ein Augenzeuge bei der Rettungsleitstelle einen Notruf ab. Als weitere Anrufe bei der Polizei zu dem Vorfall eingingen, lief die Rettungskette an.

Die Feuerwehren aus Mauth, Finsterau, Freyung, Waldkirchen, Schönbrunn am Lusen, Mitterfirmiansreut, Philippsreut und Kreuzberg kamen zum Finsterauer Skistadion auf dem Wistlberg, von wo aus die Suche durch einen Krisenstab koordiniert wurde. Ebenso vor Ort waren BRK, Bergwacht und Rotes Kreuz.

Um die vermeintliche Absturzstelle zu finden, waren zwei Hubschrauber im Einsatz. Die Suche von der Luft aus blieb allerdings erfolglos. Nachdem ein Zeuge die Maschine im Nebel Richtung Tschechien verschwinden sah, wurde auch jenseits der Grenze von Einsatzkräften gesucht.

Daten passen nicht zu Beobachtungen

"Wir haben alle Quellen, die Radarsignale aufzeichnen, befragt", berichtete Ingrid Grötzinger, die Leiterin der PI Freyung. "Allerdings passen die Daten nicht zu dem, was die Zeugen bemerkt haben." Eine Möglichkeit sei, dass das Flugzeug so tief geflogen ist, dass es vom Radar nicht geortet werden konnte. Auch die Abfrage bei kleineren Flughäfen in der näheren Umgebung ergab keine Neuigkeiten. Nachdem die beiden Hubschrauber gegen 20 Uhr den Rückflug antraten, entschied sich der Krisenstab, die Öffentlichkeit um Mithilfe zu bitten. Denn auch der Fall, dass das Flugzeug nicht abgestürzt ist, musste in Erwägung gezogen werden. "Vielleicht finden wir so den Piloten oder weitere wichtige Zeugen." Hinweise unter 08551/96070.

Mitarbeit: A.Nigl/S. Schummergruber/H.J.Kaulich