Freyung-Grafenau
Eltern Zeit zum Durchschnaufen verschaffen

Ehrenamtliche Familienpaten im Landkreis Freyung-Grafenau gesucht – Unterstützung im Alltag

27.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:30 Uhr

Spielen mit den Kindern, Unterstützung bei den Hausaufgaben oder das Vorlesen der Lieblingsgeschichte können Aufgaben von Ehrenamtlichen werden. Die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) am Landratsamt ist auf der Suche nach Patinnen und Paten, die Familien in der Region unterstützen. −Foto: Landratsamt FRG

Ein wichtiger Arzttermin, schnell die Kinder vom Sporttraining abholen und am Abend auch noch Hilfestellung beim Erledigen der Hausaufgaben – zusätzlich fällt die Betreuung kleinerer Geschwister oder zu pflegender Angehöriger an – ganz zu schweigen vom Haushalt. Die vielen Herausforderungen des Alltags lassen Eltern häufig wenig Zeit zum Durchschnaufen. So bunt und unterschiedlich wie Familien sind auch ihre Alltagssorgen. Um hier für Entlastung zu sorgen, vermittelt die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) am Landratsamt Freyung-Grafenau ehrenamtliche nun Patinnen und Paten in Familien, die keine ausreichende Unterstützung durch Verwandte oder Bekannte haben und aufgrund akuter Belastungen Hilfe benötigen.

Alltagsorientiert und kostenfrei entlastet

Die Ehrenamtlichen werden von den Mitarbeiterinnen der KoKi Manuela Schwarz und Magdalena Ragaller geschult, um bei Problemlagen im Familienalltag unterstützen zu können. Dieser Einsatz ist natürlich für beide Seiten freiwillig und kommt nur zustande, wenn auch die Chemie gegenseitig stimmt. Durch die Patenschaften werden Mütter und Väter alltagsorientiert und kostenfrei entlastet. Dieser präventive Ansatz kann die Entstehung von schwerwiegenderen Problemlagen verhindern, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Dabei werde mit einfachen Mitteln geholfen. Die Patinnen und Paten basteln beispielsweise mit den Kindern, gehen mit ihnen auf den Spielplatz, unterstützen bei den Hausaufgaben oder lesen ihnen ihre Lieblingsgeschichte vor. Dadurch verschaffen sie den Müttern und Vätern etwas Luft, damit diese andere Dinge erledigen oder sich einfach nur erholen können. Zudem können sie auch die Eltern bei Behördengängen oder dem Strukturieren des Alltagslebens begleiten – je nach individuellem Bedarf und jeweiliger Bereitschaft.

In der Freizeit Gutes tun und dabei selbst profitieren

Bei der Familienpatenschaft handelt es sich um ein niedrigschwelliges Angebot, was auch bedeutet, dass die jeweiligen Problemlagen nicht zu groß sein dürfen. Zudem ist der Einsatz der freiwilligen Helferinnen und Helfer immer zeitlich begrenzt. Zumeist geht es um eine kurzzeitige Unterstützung für ein paar Monate. Wie häufig die Familie Unterstützung braucht, wird dabei immer individuell vereinbart.

Die Mitarbeiterinnen der KoKi suchen aktuell weitere Frauen und Männer, die gerne ehrenamtlich im Rahmen eines solchen Ehrenamtes eine Familie betreuen möchten. Hierfür bieten sie Interessierten eine fundierte Schulung, fachliche Unterstützung sowie eine Aufwandsentschädigung für die Besuche in den Familien.

Die Gründe, warum sich Menschen dafür entscheiden, als Familienpatin oder -pate tätig zu werden, sind vielfältig. Dieses soziale Engagement bietet die Möglichkeit, in der Freizeit etwas Gutes zu tun und dabei selbst zu profitieren, heißt es in der Mitteilung. „Die Tätigkeit kann viel Freude bereiten, da es sich nicht nur um eine anonyme Hilfe handelt, sondern eine persönliche Beziehung zu den Familien entsteht. Das kann eine große Bereicherung sein“, berichtet Magdalena Ragaller. „Zudem ist das Ehrenamt auch eine gute Gelegenheit, durch die regelmäßigen Austauschtreffen wertvolle Kontakte zu anderen Patinnen und Paten zu knüpfen und sich durch die von der KoKi angebotenen Workshops kostenlos zu verschiedenen Themen weiter zu bilden“, so Ragaller weiter.

Die Mitarbeiterinnen der KoKi freuen sich genauso wie vor allem die hilfesuchenden Familien im Landkreis über neue interessierte Patinnen und Paten und stehen auch für ein persönliches Infogespräch oder zur Klärung einzelner Fragen zur Verfügung. Erreichbar sind Manuela Schwarz und Magdalena Ragaller unter ✆08551/57-2106 oder 08551/57-2118 bzw. per Mail unter koki@landkreis-frg.de.

− pnp