Aus Freyung-Grafenauer Landkreissicht ist sie vielleicht die interessanteste Liga der neuen Fußball-Saison: die Kreisklasse Freyung.
Heuer hat sich mit der SG Breitenberg/Sonnen ein Grenzgänger aus dem Landkreis Passau unter die 13 Teams gemischt. Hinzu kommen zwei Kreisliga-Absteiger (Riedlhütte und Schönbrunn) sowie zwei A-Klassen-Meister (Jandelsbrunn und Klingenbrunn). Im Ergebnis sollte eine total spannende Spielzeit herauskommen, wie die PNP zum Saisonstart prophezeit.
Die Meister-Kandidaten
Vor zwei Jahren haben Schönbrunn und Riedlhütte die Kreisklasse Freyung dominiert, marschierten gemeinsam in die Kreisliga – wo sie jedoch den Klassenerhalt verpassten. Dennoch gehören die „Lusenkicker“ und der mit elf Spielern veränderte Riedlhütter Kader heuer wieder zum Favoritenkreis. Aber einen Alleingang zu Meisterschaft und in die Aufstiegsrelegation wird es nicht geben. Dafür tummelt sich bei der Konkurrenz zu viel Qualität. Die SG Breitenberg/Sonnen, im Vorjahr Fünfter der Kreisklasse Passau, dürfte ebenfalls das Potenzial haben vorne mitzumischen wie die SG Saldenburg/Thurmansbang. Der SV Hintereben und die DJK Altreichenau bündeln ihre Kräfte in einer neuen Spielgemeinschaft und es ist nicht auszuschließen, dass dabei ein Team herauskommt, das, wie man so schön sagt, jeden Gegner schlagen kann. Den SV Röhrnbach und den FC Dreisessel darf man ebenfalls konstant ertragreiche Spiele zutrauen. Sie haben bereits eingespielte Stammformationen wie Aufsteiger SSV Jandelsbrunn, der die Überraschung der Saison werden kann, wenn die junge Truppe der Coaches Andreas Schneiderbauer und Christopher Bichlmeier sich schnell an den Fußball eine Klasse höher gewöhnt.
Der Modus
Der Meister steigt direkt auf. Im Vorjahr waren dafür 56 Punkte nötig. Die beiden schlechtesten Teams nach 24 Partien müssen in die A-Klasse absteigen. Zum direkten Klassenerhalt reichten im Frühjahr 21 Punkte, das drittschlechteste Team kann den Abstieg über die Relegation verhindern. Am Modus ändert sich dennoch etwas: Die Punktausbeute des Vizemeisters wird wichtiger, weil es 2025 in der Relegation zur Kreisliga eine zusätzliche Runde geben wird. Aus den Kreisligen müssen vier (statt zwei) Teams in die Relegation und die jeweils punktschlechteren aus Kreisliga Passau und Straubing spielen gegen den punktschwächeren Vizemeister der Region Passau (KK Freyung, Passau und Pocking) sowie Straubing (KK Deggendorf, Regen, Straubing). Das heißt: Der Vizemeister könnte nächstes Jahr sogar drei Siege für den Aufstieg brauchen.
Die Topspieler
Beim Blick auf die einzelnen Kader dürften Manager von Landes- oder Bezirksligisten neidisch werden. In der 9. Liga tummeln sich etliche Fußballer, die schon deutlich höher für Aufsehen sorgten. Es ist alles andere als einfach, eine Auswahl an Topspielern dieser Kreisklasse zu treffen. Ein Simon Busch hat schon in der deutschen und österreichischen 4. Liga Bälle pariert. Aber auch der 27-Jährige wird sein ganzes Können aufbieten müssen, denn es werden einige Tormaschinen auf seinen Kasten „feuern“. Jonas Bumberger (22, Saldenburg/Thurmansbang) kehrt mit der Empfehlung von 33 Bezirksliga-Toren in zwei Jahren für Grafenau zum Heimatverein zurück. Schönbrunns Jonas Schreiner (24) war in der Kreisliga kaum zu halten, wenn er seine Geschwindigkeit ausspielen konnte und wenn Lukas Necas (23, Spvgg Oberkreuzberg) zu Eck- oder Freistoß antritt, werden die gegnerischen Fans nervös. Außerdem beweisen Youngster wie Julian Zinnöcker (20, SG Breitenberg/Sonnen) oder Nicolai Reisinger (21, SSV Jandelsbrunn) genauso wie die „alten Hasen“ Anton Scheibenzuber (31, SV Hintereben), Alexander Brunnhölzl (30) und Manuel Euler (29, beide SG Neuschönau/Neudorf) seit Jahren, dass sie Tor-Garanten sind.
Offensiv am schwersten auszurechnen sein wird der SV Riedl-hütte, der nicht nur mit Michael Friedl (32), Julian Beer (27) und Mirza Hasanovic (33) spielstarke und treffsichere Offensivspieler zur Verfügung hat.
Wer die beste Abwehr hat, wird demzufolge voraussichtlich am Saisonende ganz oben stehen. Der FC Dreisessel mit seinen Innenverteidigern Sebastian Weiß (22) und Maximilian Süß (31) oder Oberkreuzberg mit Spielertrainer Thomas Beyer (43) sowie Fabian Ranzinger (27) und Lukas Schrepel (24) sind in der Lage, „Mauern zu bauen“. Als Abräumer würde man in einer Top-Elf der Liga mutmaßlich nicht an Dominic Obergroßberger (26, Hintereben/Altreichenau) oder Simon Küblböck (31, Schönbrunn) vorbeikommen. Fazit: Es kann nur eine unterhaltsame Saison werden...
1. Spieltag: Freyung – Schönbrunn 0:3; Samstag, 15 Uhr: Klingenbrunn – Hintereben/Altreichenau; 17 Uhr: FC Dreisessel – Saldenburg/Thurmansbang; 18 Uhr: Oberkreuzberg – Riedlhütte, Breitenberg/Sonnen – Jandelsbrunn (in Breitenberg); Sonntag, 14 Uhr: Neuschönau/Neudorf – Zenting (in Neuschönau); spielfrei: SV Röhrnbach.
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