Jetzt haben die Emerernzler ihrer berühmten Dichtertochter mit dem „Emerenz-Lager-Bier“ noch ein extra würziges Geschenk gemacht. Da ja bekannterweise die Wirtstochter aus Schiefweg in ihrem fernen Auswanderdomizil in Chicago ihr eigenes Bier gebraut hat, war für den Emerenz-Meier-Haus-Verein um Vereinsvorstand Karl Filsinger und dem Emerenz-Wirt klar, zum 150. Geburtstag machen wir der Emerenz Meier eine Extrafreude. Gesagt getan. Bei herrlichem Wetter, und voll besetztem Wirtshausgarten „Zur Emerenz“ in Schiefweg war Bierprobe – mit einem feinen bayrischem Fest.
Vor 150 Jahren wurde die Emerenz am 3. Oktober in Schiefweg geboren. Und irgendwie sind die diesjährigen Feiern und Events aus diesem Anlass immer auch ein Versuch die ausgewanderte Schiefwegerin wieder ein wenig zurück zu holen, ihr einen Platz in ihrer Heimat zu geben, führte Filsinger in seine Begrüßung ein. Denn über das Jubiläumsjahr hinaus, soll dies mit dem Bier gelingen. Als Wirtstochter in Schiefweg, später als Wirtin in Passau und nochmals später als ausgewanderte Bayerwaldlerin, die in ihrer Wohnung in Chicago ihr eigenes Bier braute und dort auch unter die Leute brachte.
Originalrezept wurde aufgrund des Reinheitsgebotes ersetzt
Auf der Suche nach einer Brauerei, die das Bier wieder auferstehen lässt, fand der Verein im Bayerischen Wald die Hofmark Brauerei in Loifling. „Aber, ich sag’s gleich: Nein, es ist nicht mit dem Original-Rezept gebraut“, verriet Filsinger, „das würde allen hiesigen Reinheitsgeboten widersprechen – und nein, es wurde auch nicht extra für diesen Anlass entwickelt und gebraut!“ Es ist das Premium-Lager-Bier dieser Brauerei, das bei der Bierverkostung nach Geschmack, Farbe und Schwere am passendsten erschien.
Zwei kräftige Schläge – und Bürgermeister Heinz Pollak hat den goldenen Sud, des allererste Fassl „Emerenz-Lager-Bier“, o’zapft. Fleißig füllte er die Bierkrügerl der Gäste. Der Emerenz Bieranstich war ein wundervoller und erfolgreicher Einstieg in die Festivitäten zum 150. Geburtstag. Das Fassl war Freibier, Brezen und Bratwürste gingen auf den Verein.
Brezn, Würstl und Co. fehlten der Emerenz in Chigaco
Mit dem Gebäck hatte es auch eine besondere Bewandtnis. Emerenz schrieb nämlich aus Chicago an ihre Freundin Auguste in Waldkirchen: „Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an jene wunderbaren weißen festen Brezel denke, die es nur einmal im Jahr gab, an die roggenen Weckerl, die weißen aufgeriebenen Laiberl und an die Zöpfe! Und an die Bratwürstchen!“
Hervorragende musikalische Unterhaltung bot dabei die Gruppe „Zammgschmuggt“ zu der auch das Tanzbein geschwungen wurde. Fazit der Besucher: „Guad wars! Schee, lustig und zünftig wars!“. Filsinger dankte im Besonderen Franz Drexler für die Idee und Organisation des Anstiches sowie Sigi Glas, Josef Nigl und Georg Schmid. Weiterer Dank ging an den Schiefweger Partnerverein, die Schützen und die Freiwillige Feuerwehr, die Stadt Waldkirchen, Bauhofmitarbeitern und Bürgermeister Heinz Pollak für die Unterstützung sowie allen helfenden Händen.
Das Bier gibt es ab sofort, zuerst nur beim Wirt in der Wirtschaft und zum mitnehmen als Flaschenware, bzw. im Träger im Emerenz-Meier-Auswandermuseum.
Hinweis auf weitere Jubiläumsveranstaltungen: Am kommenden Sonntag, 11. August, findet um 20 Uhr eine „Musikalische Lesung zur Dichterin Emerenz Meier“ statt. Es gibt noch Karten Touristinfo Waldkirchen, Emerenz-Wirtshaus und an der Abendkasse. Bei schlechtem Wetter ist Ausweichspielort in der TSV-Turnhalle Waldkirchen.
Zum Geburtstag am 3. Oktober findet mit „Balsaminen für Emerenz – Hommage an Emerenz“ von 16 bis 18.30 Uhr der Höhepunkt der Veranstaltungsreihe statt. Das wird mit einem phänomenalen „Theater-Musik- und Erinnerungsprosa“ in Schiefweg gefeiert. Geschrieben und inszeniert von Franz Drexler. Soviel darf schon verraten werden, es wird ein Abend vom Feinsten, denn die Besucher dürfen die Emerenz persönlich kennenlernen! Auch wird so manches preisgegeben, was bisher von Emerenz Meier im Verborgenen geblieben ist.
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