SVR folgt Hohenau und Freyung
Dritter Freyung-Grafenauer Kreisligist steigt ab: Röhrnbach blickt aber zuversichtlich auf die nächste Saison

04.06.2023 | Stand 15.09.2023, 0:49 Uhr

Trost für den Spieler-Spartenleiter: Tobias Lorenz in den Armen seiner Verlobten Cornelia. −F.: Duschl

„Der Fußballgott hat heute schwarz-gelb getragen“, sagte Otto Freund (60) am Samstag nach dem Relegationsspiel des SV Röhrnbach gegen Fürstenzell (0:2) vor 900 Zuschauern in Neukirchen v.W. Zwei späte Treffer von Andreas Gerauer (87.) und Marco Seibold (90+2) besiegelten den Abstieg der Röhrnbacher, die den Landkreisrivalen SV Hohenau und TV Freyung in die Kreisklasse folgen. Nach dem Abpfiff wussten die trauernden SVR-Spieler und ihre Anhänger gar nicht, wie ihnen geschah. „Dieses Entscheidungsspiel dürfen wir nie und nimmer verlieren“, analysierte Vorstand Otto Freund.

Über den Spielverlauf in diesen 90 Minuten der Relegation zur Kreisliga gab es keine zwei Meinungen. Röhrnbach schnürte den Vizemeister der Kreisklasse Pocking 75 Minuten lang in dessen Hälfte ein, Fürstenzell verteidigte nur, kam selten über die Mittellinie. Aber das was der FCF zu diesem Spiel beitrug, erledigte seine Spieler ruhig und gekonnt. Torwart Roland Knößlsdorfer war ein unüberwindbares Hindernis für die Röhrnbacher und wenn der 33-Jährige mal den Ball nicht abwehrte, klärte ein Verteidiger diesen rechtzeitig.

Je länger die Partie dauerte, desto mehr beschlich die Zuschauer das Gefühl, dass Favorit Röhrnbach nicht als Sieger vom Platz gehen kann – und genau so sollte es kommen. Ein langer Freistoß und plötzlich tauchte Andreas Gerauer frei vor dem aus dem Strafraum eilenden Johannes Stockinger auf und lupfte den Ball gekonnt zum 0:1 ins Netz (87.). Die späte Rache für den Röhrnbacher Chancenwucher. Das Spiel war auf den Kopf gestellt, die ersten Fans des SVR verabschiedeten sich und ihren Klub in die Kreisklasse. Den Abstieg besiegelte kurz darauf der eingewechselte Marco Seibold, der in der Nachspielzeit einen Konter zum 0:2-Endstand verwandelte (90+2).

In guten Gesprächen mit drei potenziellen Neuzugängen



„Wir hätten das Spiel in der ersten Halbzeit entscheiden müssen.Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen: Sie hat toll kombiniert, viele Chancen gehabt, aber wenn du die nicht machst, dann passiert genau das, was jetzt auf der Anzeigetafel steht“, analysierte Röhrnbachs Vorstand Otto Freund nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Lukas Penzkofer (Prackenbach).

Nach nur einem Jahr in der Kreisliga geht es für die Röhrnbacher wieder eine Etage tiefer. Vereinschef Freund trauerte vielen verpassten Gelegenheiten, den Klassenerhalt in der Meisterschaft perfekt zu machen nach, war allerdings keineswegs niedergeschlagen: „Es hätte nicht so weit kommen müssen“, sagte der 60-Jährige, „aber wir haben eine Truppe die unwahrscheinlich zusammenhält“. Er habe von keinem Spieler – außer Petr Kulhanek (Spielertrainer DJK Holzfreyung) – gehört, dass er den Verein verlasse. Florian Lorenz macht als Spielertrainer weiter, mit drei potenziellen Neuzugängen sei man in guten Gesprächen. Schon kurz nach dem Abstieg versuchte sich Freund in Zweckoptimismus und blickte nach vorne: „Die Kreisklasse mit den drei Absteigern Hohenau, Freyung und uns wird hammerhart.“

Die Kreisliga dagegen findet in der Saison 23/24 fast ohne Beteiligung aus dem Landkreis Freyung-Grafenau statt. Einzig Meister DJK SG Schönbrunn hat sich bislang dafür qualifiziert, der SV Riedlhütte (Vizemeister der KK Freyung) spielt am Donnerstag, 17 Uhr, in Eging am See gegen den FC Fürstenzell um sein Ticket für das Kreisoberhaus.