Von „Null auf Hundert“ – einen wahren Blitzstart hat die SG Prag/ Fürsteneck in der A-Klasse Hauzenberg hingelegt. Nach fünf Spielen stehen in der Tabelle 15 Punkte und 20:7 Tore. Außergewöhnlich, schließlich wurde das „Baby“ des SV Prag und der DJK Fürsteneck erst heuer im Frühjahr geboren.
„Es läuft sehr gut. Wir waren selbst ein bissl überrascht“, gesteht Patrick Draxinger (29), Spartenleiter der DJK Fürsteneck. Beide Seiten hätten schnell zueinander gefunden, nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch das „Drumherum passt und es ist gefühlt so, als wären wir schon immer zusammen“. Stefan Königseder (30) kann dies nur unterstreichen. „Wir hatten schnell ein gutes Gefüge hergestellt“, sagt Draxingers Pendant auf Prager Seite. „Wir können uns keinen besseren Start wünschen.“
Anfänglich kritische Stimmen, „die es meist bei Gründungen von Spielgemeinschaften gibt“, so Draxinger, seien bald verstummt, Sechs, sieben Aktive von Fürstenecker Seite, drei, vier aus Prag haben laut ihm das Grundgerüst gebildet, nunmehr freut er sich über eine „brutale Trainingsbeteiligung. Es sind immer zwischen 20 und 30 Leute dabei. Und sogar solche, die eigentlich kürzer treten wollten, kommen jetzt regelmäßig“. Mit der angenehmen Folge, „dass jetzt ein ganz anderer Zug im Kader herrscht“. Das habe zumindest bei der Fürstenecker Mannschaft in den letzten zwei Jahren gefehlt, „mit sieben, acht Leuten im Training kannst du halt kaum etwas anfangen“.
Trainer Daniel Sattler: „Verbindungsmann“ und Fitnesscoach
Großen Anteil an dieser positiven Entwicklung schreibt Draxinger dem neuen Trainer zu. „Daniel Sattler hat zum einen den Fitness-Level kräftig angehoben und die Spieler haben relativ schnell sein System verstanden.“ Königseder ergänzt: „Daniel hat es geschafft, beide Vereine vernünftig zu verbinden. Wir sind froh, dass wir mit ihm einen erfahrenen Trainer gefunden haben.“ Die nicht im Vordergrund stehenden Helfer lässt er nicht unerwähnt: „Im Hintergrund haben die Strippenzieher ganze Arbeit geleistet.“ Das harmonische Miteinander bewirke eine neue Motivation, „die Zuschauerzahlen bei den Heimspielen bestätigen uns“, freut sich der Prager Spartenchef und berichtet von einem Zuschauerschnitt von nahezu 150 in den bisherigen fünf Heimspielen. Trotzdem bleibt man bescheiden. „Es ist viel Luft nach oben, wir haben bisher noch sehr, sehr viele Chancen vergeben.“ Andererseits, so der Fürstenecker Spartenchef, biete sich dem Trainer der Luxus, auch von der Ersatzbank aus Qualität einzutauschen. „In zwei, drei Spielen haben die Wechselspieler Entscheidungen herbei geführt.“ Generell sei man in allen Mannschaftsteilen sehr gut besetzt. Sollte man einmal verlieren, „wird uns das nicht gleich aus der Bahn werfen“. Man werde ebenso wie im Erfolgsfall mit Verstand analysieren, ist sich Köngseder sicher, „es sind vernünftige Leute am Werk.
Derby bei der Hutthurmer Bezirksliga-Reserve
Entsteht bei derart vielen personellen Alternativen nicht Unzufriedenheit. „Das ist – noch – kein Problem“, versichert Draxinger. Im Gegenteil. Etliche Spieler hätten nichts dagegen, in der zweiten Mannschaft mitzumachen und sich über diesen Weg wieder an Team 1 heranzuarbeiten. Die Reserve , die von Michael Fürlinger (41) und Edi Weichselsdorfer (55) trainiert wird, wartet allerdings noch auf den ersten Erfolg, ist nach zwei Spielen in einer Achtergruppe noch ohne Sieg.
Den sechsten nimmt am Sonntag die Sattler-Mannschaft ins Visier, Gastgeber ist dann der SV Hutthurm II. Auf Biegen und Brechen den Erfolg zu suchen, sei aber nicht primäres Ziel, sagt Draxinger. „Ehrlichen, guten Fußball wolle man spielen“, es sei aber auch falsch, Fünfter werden zu wollen, wenn eine Entwicklung weit mehr Chance eröffnet, „wir würden uns gegen eine Aufstiegsrelegation nicht wehren“, lacht der 29-Jährige. Gerade die Hutthurmer dürfe man nicht unterschätzen, warnt Königseder, auch wenn die Bezirksliga-Reserve bisweilen Personalnot vermelde, gelten in Derbys andere Gesetze. „Wir wollen aber natürlich gewinnen.“ Härtere Brocken im Meisterschaftskampf sieht er in der DJK Holzfreyung, dem SV Wildenranna und dem TSV Nottau – „Der könnte sich noch vorne reinschieben“. Dort, wo sich die frisch geborene SG Prag/Fürsteneck pudelwohl fühlt.
− brö
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