An der Volksmusikakademie
Besondere Klänge: 1. Festival der Jagd- und Naturhörner in Freyung

12.09.2024 | Stand 12.09.2024, 13:10 Uhr |

Ebenfalls am Sonntag dabei: Die Formation „Jihočeští trubači“ (Leitung Stanislav Pivanka) aus Südböhmen. − F.: priv./pox

Die Volksmusikakademie in Freyung wird am Sonntag, 15. September, zum Schauplatz eines besonderen Ereignisses: Erstmals findet das Festival der Jagd- und Naturhörner statt. Veranstaltet von der Wolfsteiner Jägerschaft, bringt dieses Festival Musikerinnen und Musiker aus Bayern, Österreich und Tschechien zusammen, um die faszinierende Welt der Jagd- und Naturhornmusik zu präsentieren.

Über den Bayerischen Jagdverband (BJV) wurden Bläsergruppen eingeladen.

150 Musiker in Freyung



Rund 150 Musiker, darunter die Wolfsteiner Bläser, die Jagdhornbläser Bad Kötzting, Bad Griesbach, Straubing/Bogen, Osterhofen, Passau, Kellberg, Pfarrkirchen im Mühlkreis, Jihočeští trubači, Trubači Stráž Lažiště und Alphornbläser Niederbayern, sorgen beim Festival für ein Klangerlebnis. Auch Hornbläser, die keiner Gruppierung angehören, können bei den Gemeinschaftsstücken mitspielen. Der Erlebnistag rund um Alp- und Jagdhorn unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister und Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich wird von der Euregio gefördert und startet um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche. Ein Standkonzert der Bläser auf dem Kirchplatz schließt sich an.

Ab 13 Uhr gratis Konzerte



Gegen 13 Uhr beginnen bei freiem Eintritt die rund zweistündigen konzertanten Auftritte der einzelnen Bläserensembles, die in einem großen Finale mit allen Musikern münden. Die Volksmusikakademie bietet mit ihrem Innenhof-Ambiente und ihrer räumlichen Infrastruktur für Schlechtwetteralternativen dazu den perfekten Rahmen. Abwechselnd führen die größeren und kleineren Ensembles ihre konzertanten und jagdlich geprägten Stücke auf. Instrumente und Repertoire werden vorgestellt und anmoderiert. Die Akademie sorgt mit Getränken und kleinen Speisen für die Verpflegung der Gäste und bei einer abschließenden Hausführung kann ein Blick hinter die Kulissen der Volksmusikakademie geworfen werden.

Idee kam von Bernhard Bauer



Schon lange geisterte die Idee eines Jagd- und Naturhornfestivals durch den Kopf von Bernhard Bauer. Er ist Hornmeisters der Wolfsteiner Jagdhornbläser und damit für die Organisation des Festivals mitverantwortlich. Jagd- und Naturhörner haben eine begrenzte Anzahl an Tönen, da sie keine Ventile oder Klappen besitzen. Das Parforcehorn, ein großes Jagdhorn, und das Fürst-Pless-Horn, ein kleineres Modell, sind die am häufigsten gespielten Instrumente in dieser Musiktradition. Bernhard Bauer möchte einem breiten Publikum die Schönheit der Hornmusik näher- und über die Landesgrenzen hinweg Menschen zusammenbringen, die Klangvielfalt der Jagd- und Naturhörner erlebbar machen.

Ton entsteht durch Lippenspannung und Luftfluss



Ein Auftritt der Vilshofener Jagdhornbläser im Jahre 1978 hat Bauer so begeistert, dass er sich am Tag darauf sein erstes Jagdhorn gekauft hat und seit 46 Jahren Jagdhornbläser ist. Die Leidenschaft für das Jagdhorn hat ihn nicht mehr losgelassen. „Das Horn berührt die Seele. Der Ton hat eine besondere Schwingung“, schwärmt er. Bernhard Bauer ist seit einem Jahrzehnt Hornmeister der Bläsergruppe, die seit 1958 zur Wolfsteiner Jägerschaft gehört, leitet die Gruppe und unterrichtet Jagdhorn in B- und Es-Dur. Jagdhornbläser müssen nicht automatisch Jäger sein, stellt Bauer klar.

Von Jung bis Alt



2023 wurde er mit der höchsten Bläserauszeichnung des Bayerischen Jagdverbandes dem Bläserehrenzeichen in Gold für außergewöhnliche Verdienste um das Jagdliche Brauchtum in Bayern geehrt. Bei den Wolfsteiner Jagdhornbläsern spielen 22 Frauen und Männer im Alter von zehn bis 83 Jahren mit. Die Bläser treffen sich zwei Mal in der Woche zur Probe, geben zwei bis drei Konzerte im Jahr.

„Der Ton entsteht durch Lippenspannung und Luftfluss. Jagdhorn kann man nie perfekt spielen. Die körperliche und seelische Verfassung der Spielenden schwingt im Ton mit, gibt dem Ton Gefühl“, beschreibt Bernhard Bauer seine Faszination für das Jagdhornblasen.

− pnp

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