Ans rettende Ufer fehlen acht Punkte
Alarmstufe Rot: Für zwei Teams der Kreisklasse Freyung hat der Abstiegskampf längst begonnen

07.09.2024 | Stand 07.09.2024, 6:00 Uhr |
Norbert Kellermann

26 Gegentore hat die SG Neudorf/Neuschönau um Torwart Jonas Krenn in dieser Saison schon kassiert. Die Folge: sechs Niederlagen. − Foto: Kaiser

Während sich an der Tabellenspitze der Kreisklasse Freyung nicht weniger als acht Mannschaften mit einem Abstand von vier Punkten um einen Spitzenplatz rangeln, herrscht im Keller der Tabelle für zwei Vereine bereits Alarmstufe Rot. Der TV Freyung und die SG Neudorf/Neuschönau zieren ohne jeglichen Punktgewinn das Tabellenende und liegen nach sechs Spieltagen bereits acht Punkte hinter einem Nicht-Abstiegsplatz.

Für die Kreisstädter geht es am Samstag zum Gastspiel bei der noch ungeschlagenen SpVgg Oberkreuzberg und alles andere als eine weitere Klatsche käme einer kleinen Sensation gleich. TV-Coach Sepp Gsödl plagen enorme personelle Probleme, etliche erfahrene Stammspieler der Vorsaison, aber auch junge Hoffnungsträger fallen teils länger aus, wodurch er Woche für Woche zu Umstellungen gezwungen ist. Das große Manko des TV ist die Offensivpower; lediglich drei Tore in fünf Spielen und wenige herausgespielte Torchancen zeigen unmissverständlich, wo der Schuh drückt. Gsödl stärkt trotz der Pleitenserie seiner blutjungen Truppe den Rücken. „Die Moral der Jungs ist intakt, die Trainingsbeteiligung und -leistung ist ungebrochen gut. Aber natürlich spielt sich viel im Kopf ab, wenn Du stets als Verlierer vom Platz gehst.“ Gsödl selbst ist weit davon entfernt, die Flinte ins Korn zu werfen, und gibt sich kämpferisch. „Wenn wir den Anschluss nicht gänzlich verlieren wollen, sind beim folgenden Heimspiel gegen Neudorf/Neuschönau drei Punkte fast schon Pflicht“, so seine realistische Bewertung der sportlichen Situation.

Nicht minder leicht hat es Gsödls Pendant und Leidensgenosse in Neudorf/Neuschönau, Josef Wagner, der weiterhin nach Lösungen für die eklatante Defensivschwäche sucht. Seine Elf hat zwar genauso viele Tore erzielt wie Tabellenführer Jandelsbrunn, stellt aber mit 26 Gegentreffern die absolute Schießbude der Kreisklasse dar. „Wir sind momentan verletzungs- und urlaubsbedingt arg gebeutelt und stehen mit dem Rücken zur Wand,“ macht Wagner keinen Hehl aus der prekären Lage. „Jetzt haben wir zwei richtungsweisende Spiele vor der Brust, aus denen vier Punkte fast schon Pflicht sind.“ Vor dem Showdown beim TV Freyung gibt Aufsteiger SG Breitenberg/Sonnen seine Visitenkarte bei den Mannen um Kapitän Julian Boxleitner ab und kommt mit der Empfehlung eines Unentschiedens gegen Oberkreuzberg und dem souveränen 4:1-Erfolg unter der Woche gegen Schönbrunn im Totopokal. Die Wandl-Truppe ist sicher nicht gewillt, Geschenke zu verteilen, zumal sie bei einer Niederlage den Blick ebenfalls in den Rückspiegel der Tabelle richten muss.

Die weiteren Partien im Überblick



Klingenbrunn – Röhrnbach: In diesem für beide Mannschaften richtungsweisenden Match trifft der Goalgetter der Liga, Lukas Krivanek, auf die Elf mit der höchsten Trefferquote, was auf ein torreiches Spiel schließen lässt. Eine spannende Auseinandersetzung im Fatimastadion ist garantiert, können sich doch beide mit einem Sieg im vorderen Tabellendrittel festsetzen.

Hintereben/Altreichenau – Jandelsbrunn: Großkampfstimmung und Rekordkulisse dürfte im Gemeindederby herrschen, wenn die neu formierte SG den starken Aufsteiger empfängt. Die Truppe von Trainer Ludwig Schmalzbauer präsentiert sich nach einer Serie von vier ungeschlagenen Spielen mit breiter Brust und möchte den Tabellenführer vom Thron stoßen. Gästecoach Christopher Bichlmeier-Elf vertraut auf seine eingespielte Mannschaft, die als bisher einziges Team bereits vier Siege einfahren konnte.

Riedlhütte – Saldenburg/Thurmannsbang: Für den Ausgang dieses Duells zweier punktgleicher Verfolger wird entscheidend sein, welche Angriffsreihe mehr Durchschlagskraft entwickeln kann. Der gastgebende Absteiger vertraut seinem Teenie-Sturm Jannik Blöchinger und Samuel Eichinger, während die Braml-Truppe auf die Torjägerqualitäten des immer stärker auftrumpfenden und bereits zehnmal erfolgreichen Jonas Bumberger setzt.

Zenting – Schönbrunn: Nach dem vielversprechenden Spielen zum Auftakt hat Zenting vier Niederlagen in Serie kassiert. Gegen den etwas schwächelnden und personell arg gebeutelten Absteiger wollen sich Baumann & Co zumindest von den Kellerkindern absetzen. Die „Lusenkicker“ benötigen selbst einen Dreier, um den Kontakt zur Spitzengruppe nicht abreißen zu lassen.


7. Spieltag / Samstag, 13 Uhr: Klingenbrunn – Röhrnbach; 16 Uhr: Oberkreuzberg – Freyung; 17 Uhr: Hintereben/Altreichenau – Jandelsbrunn (in Hintereben); Sonntag, 14 Uhr: Neuschönau/Neudorf – Breitenberg/Sonnen (Neuschönau); 15 Uhr: Riedlhütte – Saldenburg/Thurmansbang, Zenting – Schönbrunn; spielfrei: FC Dreisessel.

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