Stabile Keeper, schnelle Konter
Acht Teams und ihr Pläne zum Turniersieg: Darauf kommt es beim FRG-Landkreisfinale an

27.12.2024 |

Vor 700 Zuschauern hat das Finalturnier der Herren im vergangenen Jahr stattgefunden. Auch heuer dürfte es wieder richtig eng werden in der Dreifachturnhalle am Oberfeld. − Foto: Sven Kaiser

Es ist wieder soweit – am Samstag wird in der Dreifachturnhalle am Oberfeld in Freyung ab 15 Uhr der neue Landkreismeister im Hallenfußball bei den Herren ausgespielt – acht Mannschaften, ein Ziel: der Pokal! Schenkt man den Beteiligten Glauben, wird es ein ziemlich spannendes Turnier.

„Jeder kann gewinnen“, sagt Jürgen Eder vom SV Grainet. Der Co-Trainer vertritt den verletzten Johannes Gastinger (Kreuzbandriss) und weiß natürlich, dass seine Mannschaft von Beobachtern und Gegnern als erster Anwärter auf den Turniersieg genannt wird. Diese Rolle nimmt der Bezirksligist auch an und will nach drei Finalniederlagen (2016, 2019 und im vergangenen Jahr) den Wanderpokal wieder mit nach Hause nehmen. „Aber die Vorrunde hat gezeigt, dass es in fast jedem Spiel eng hergeht“, merkt Eder an. So sehen es auch Robert Madl, Trainer des TSV Mauth, und Andreas Stockinger von der Spvgg Oberkreuzberg. „Wir haben eine schwere Gruppe, wenn wir ins Halbfinale kommen, ist alles möglich“, meint dementsprechend Stockinger. Seine Spvgg gehört zu der Hälfte der acht Teilnehmer, die die Landkreismeisterschaft noch nie gewinnen konnte – wie SV Hohenau, SSV Jandelsbrunn und der SV Röhrnbach.


Gruppe A: SV Grainet, SV Schöfweg (beide Bezirksliga), SV Hohenau (Kreisliga), TV Freyung (Kreisklasse).

Gruppe B: TSV Mauth (Bezirksligist und Rekordsieger), SSV Jandelsbrunn, Spvgg Oberkreuzberg, SV Röhrnbach (alle Kreisklasse).

Ab 15 Uhr rollt der Ball und spätestens um 18 Uhr sollten die Halbfinalisten feststehen, so dass die K.o.-Runde gegen 18.15 Uhr angepfiffen wird. Das Finale findet laut Zeitplan gegen 19.30 Uhr statt. Anschließend wird die Siegerehrung direkt in der Halle gemacht und findet im Vorraum der Dreifachturnhalle eine Party statt.


Die anderen vier – Mauth (zehn Cupsiege), TV Freyung (acht), Grainet (drei) und Schöfweg (einer) – kennen das Gefühl aus der Vergangenheit. Fest steht: In jedem Fall wird es am Samstagabend gegen 20 Uhr einen neuen Pokalsieger geben, denn Titelverteidiger DJK Holzfreyung verzichtete heuer auf eine Teilnahme. Der Holzfreyunger Überraschungssieg im vergangenen Jahr nährt die Hoffnungen der Außenseiter. Neben drei Bezirksligisten (Grainet, Mauth, Schöfweg) sind ein Kreisligist (Hohenau) und vier Kreisklassisten (Freyung, Jandelsbrunn, Oberkreuzberg, Röhrnbach) in der Endrunde vertreten und spielen um zwei Plätze für die Kreismeisterschaft (11. Januar in Zwiesel) sowie 150 Euro Siegprämie (zusätzlich zu 110 Euro Antrittsprämie).

„Am besten nicht in Rückstand geraten“



Wie wird man Landkreismeister? Die PNP hat Beteiligte nach dem Schlüssel zum Erfolg gefragt. „Am besten nicht in Rückstand geraten“, meint der Graineter Jürgen Eder. Anders als im klassischen Hallenfußball (mit Bande) würden beim Futsal „kaum Spiele gedreht. Eine Führung ist die halbe Miete“. Darüber hinaus gelte es, Umschaltsituationen zu nutzen. Momente, in denen der Gegner unsortiert ist. Mauths Madl und Oberkreuzbergs Stockinger haben indes die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich „die technisch stärksten Fußballer durchsetzen“, so Madl. Darum hofft Stockinger, dass er und seine Mitspieler um Routinier Thomas Beyer oder Futsalspezialist Lukas Necas und den technisch beschlagenen Daniel Krieg „noch besser als in der Vorrunde zusammenspielen“. Dann wäre die Spvgg ein heißer Kandidat auf den Einzug ins Halbfinale (wie im Vorjahr). Turnierleiter Christian Fuchs vom TV Freyung sieht indes zwei verschiedene Wege zu Siegen: „Mannschaften mit jungen Leuten wie Jandelsbrunn können einen Tick schneller spielen und haben andere Räume“, erläutert der TV-Jugendleiter und ergänzt: „Mannschaften mit Erfahrung sind spielerisch stärker und kontrollieren den Ball besser.“

Eine besondere Rolle kommt auch den Torhütern zu, weil auf Handballtore gespielt wird: „Wer steht, gewinnt“, formuliert Mauths Coach Robert Madl in Richtung der Goalkeeper. Es braucht einen furchtlosen Torhüter, der sich allem in den Weg stellt, was auf ihn zukommt. „Tore fallen meist dann, wenn sich der Torhüter hinlegt“, weiß Madl. Bei einem drei auf zwei Meter großen Tor sei es ansonsten schwierig zu treffen, wenn ein mindestens 1,80 Meter großer Kerl mit rund 80 Kilo oder mehr zwischen den Pfosten steht. Da braucht es schon die Schussgewalt und -präzision eines beispielsweise Jonas Blöchl (SV Grainet), um den Ball aus der Distanz zu versenken. Kurzum: „Ich rechne mit einem relativ ausgeglichenen Turnier“, sagt Jürgen Eder. Spannung ist vom ersten Anpfiff zu erwarten, denn im Eröffnungsspiel muss mit Schöfweg ein Bezirksligist gegen eine Mannschaft bestehen, die in der Vorrunde einen starken Eindruck hinterlassen hat. Hohenau blieb angeführt vom Vierfachtorschützen Johannes Bauer in drei Spielen ungeschlagen und verwies Rekordsieger Mauth auf den zweiten Platz.

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