Vier Partien am Samstag
„90 Prozent der Leute aus dem Dorf sind dabei“: Riesenansturm auf Kreisliga-Relegation erwartet

25.05.2024 | Stand 25.05.2024, 18:25 Uhr |

Glücksmoment: Die Schönberger Fußballer feiern in dieser Szene einen späten Ausgleichstreffer in Röhrnbach. Insgesamt acht Mal haben sie nach einem Rückstand noch gepunktet. − Foto: Michael Duschl

Acht Mannschaften buhlen in der Relegation Kreisliga Ost um zwei Plätze. Das heißt, zwei Siege sind nötig, um sich über das Kreis-Oberhaus zu qualifizieren. Am Samstag finden um 14 und 17 Uhr sozusagen die Halbfinals statt. Ein Ausblick:

Schönbrunn – Neukirchen v.W. in Röhrnbach (14 Uhr)



„Schönbrunn ist bereit für die Relegation“, schreibt Fußball-Abteilungsleiter Alex Pauli in seiner Vorschau auf das Duell mit dem Vizemeister der Kreisklasse Passau. Nach vier Siegen aus den letzten fünf Saisonspielen strotzen die Schönbrunner um Marco Dirndorfer vor Selbstvertrauen und wollen sich nun im Nachsitzen ein weiteres Jahr in der Kreisliga verdienen. Man wisse um die Torgefahr des Gegners, berichtet Pauli, der ein „packendes Spiel“ erwartet und mit einer klasse Kulisse rechnet. Die Fußball-Fans aus der Gemeinde Hohenau werden jedenfalls zahlreich nach Röhrnbach pilgern und hoffen, dass ihr Team in diesem wichtigen Spiel die jüngsten Leistungen bestätigen kann. Daniel Grünzinger fehlt urlaubsbedingt, Robin Schreiner kehrt zwar in den Kader zurück, ist jedoch nach seiner Muskelverletzung noch nicht einhundertprozentig fit.

Große Unterstützung durch Dorfgemeinde



„Uns ist klar, dass wir eine Topleistung brauchen, um gegen Schönbrunn bestehen zu können“, macht Benjamin Haydn, der Sportliche Leiter des SV Neukirchen v.W., deutlich. Trotzdem traut er seiner jungen Truppe, die „eine hervorragende Saison gespielt hat“, einiges zu. Der SVN geht topvorbereitet ins Duell und freut sich auf eine tolle Kulisse. „Gefühlt 90 Prozent der Leute aus dem Dorf sind dabei“, schmunzelt Haydn. Mit Ausnahme von Korbinian Schmid hat Trainer Simon Pittner alle Mann an Bord.

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Motzing – Ruhmannsfelden II in Haibach (14 Uhr)



Während die Erste um den Verbleib in der Landesliga Mitte zittern muss und nach dem 0:3 bei Weiden-Ost die Chancen darauf auf ein Minimum gesunken sind, ist die Gefühlslage bei der Zweiten der Spvgg Ruhmannsfelden eine ganz andere. Als Vizemeister der Kreisklasse Regen hat die Truppe um Spielertrainer Wolfgang Kammerl die große Chance, den Sprung in die Kreisliga zu schaffen. Der Gegner ist kein Unbekannter: Der SV Motzing hat nach dem Abstieg aus der Kreisliga gleich wieder Fuß gefasst und strebt nach der Vizemeisterschaft in der Kreisklasse Straubing den sofortigen Wiederaufstieg an. „Das ist eine sehr erfahrene Mannschaft, die weiß wie Kreisliga geht“, weiß Ruhmannsfeldens Sportlicher Leiter Alois Wittenzellner. Nichtsdestotrotz werden und wollen die Lerchenfeldkicker alles daran setzen Motzing ein Bein zu stellen. „Wir werden uns nicht verstecken, auch wenn der SV leichter Favorit in meinen Augen ist“, so Wittenzellner, der weiter erklärt: „Auch wenn es eine schwierige Aufgabe wird, so werden wir versuchen, eine erfolgreiche Saison zu krönen.“ Die Spvgg-Reserve ist jedenfalls gut drauf, gut gerüstet und voll fokussiert. Der zweite Platz in der Kreisklasse Regen – hinter Meister Viechtach – ist für Wittenzellner darüber hinaus keine Überraschung, sondern „verdient und eine erfreuliche Entwicklung. Es ist die Konsequenz der guten Arbeit der letzten Jahre“.

SG Hartkirchen – Schönberg beim FC Schalding (17 Uhr)



Auf der Zielgeraden hat der TSV Schönberg die Meisterschaft und damit den Direktaufstieg aus der Kreisklasse Freyung verspielt – mit sieben Punkte gab die junge Truppe in den letzten fünf Partien ab und der SV Hohenau zog in der Rangliste noch vorbei. Dementsprechend gehen die Schönberger mit einer „Jetzt-erst-recht“-Mentalität in die Entscheidungsspiel und der Sportliche Leiter Herbert Kern nimmt Druck von der Mannschaft: „Ich habe den Spielern noch einmal ausdrücklich gesagt, dass wir nichts zu verlieren haben – wenn wir es nicht packen, versuchen wir es halt nächste Saison wieder“, betont Kern. Die Qualität, so ein Spiel zu gewinnen, stecke definitiv im Team und in Schlüsselspielern wie Kapitän Felix Kern, Spielmacher Artjent Mustafa oder Goalgetter Michal Pinc. Aber der TSV hat viele junge, unerfahrene Kicker und daher wissen die Verantwortlichen, dass viel auf die Stabilität im Kopf ankommen wird. Deshalb wiederholt Kern noch einmal: „Wir gehen mit Vorfreude in diese Relegation, für jeden ist sie ein Highlight.“

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Völlig überraschend darf die SG Hartkirchen/Pocking noch „Überstunden“ machen. „Wir standen in der Winterpause auf Platz 6, es war damals nicht zu erwarten, dass wir noch vorne rankommen. Aber mit 25 Punkten aus den zehn Spielen der Frühjahrsrunde haben wir fast das Maximum herausgeholt und sind daher am Ende auch verdient Zweiter geworden. Auch wenn das Finish natürlich für Dorfbach ganz grausam war“, sagt SG-Spielertrainer Tobias Grabl. Er war mit seiner Truppe schon vor zwei Jahren an den „Ritterspielen“ beteiligt. Dort musste man sich vor 1000 Fans in Fürstenzell gegen die DJK Eberhardsberg mit 0:1 beugen. „Damals haben wir eine Supersaison gespielt und sind mit nur zwei Niederlagen nicht Meister geworden, weil Unteriglbach noch besser war. Diesmal gehen wir ohne Druck in die Relegation. Das sind immer Fifty-Fifty-Spiele, Kleinigkeiten werden entscheiden. Wir freuen uns aber riesig drauf“, betont Grabl. Bitter für die SG: Goalgetter Marcel Kohlpaintner (22 Treffer) hat sich vor zwei Wochen beim 1:0-Sieg in Dorfbach laut Grabl einen „Totalschaden im Knie“ mit Kreuz- und Innenbandriss sowie Meniskusverletzung zugezogen. Auch für ihn werden sich seine Kollegen mächtig ins Zeug legen.

SB Straubing – Handlab-Iggensbach in Neuhausen (17 Uhr)



Die beiden Releganten kreuzten 2021 letztmalig in der Saison 2021/22 die Klingen, als jeweils die Heimmannschaft die Partie klar für sich entscheiden konnten. Die DJK belegte in besagter Saison einen zufriedenstellenden 7. Platz, während der FC Handlab-Iggensbach damals den Gang in die Kreisklasse antreten musste. Nur wenige Spieler stehen bei den Straubingern aus dieser Zeit noch am Platz. Das Gerüst der sehr routinierten Iggensbacher dagegen wird am Samstag erneut auflaufen: Sebastian Vaitl, Florian Resch, Florian Weber, Manuel Schneider, Manuel Schrönghammer und natürlich der regionalligaerfahrene Manuel Mörtlbauer gewannen im November 2021 bei unwirtlichem Wetter auf dem nahezu unbespielbaren Nebenplatz mit 4:0 gegen die DJK. Dass man sich seither mit dem jungen Michael Fröhler, Dennis Nowak und dem Trainerduo Stefan Altmann/Gökay Gönel weiter verstärkt hat, hebt den FC in die Favoritenrolle, auch wenn man nach überragender Hinrunde die Meisterschaft durch eine Schwächeperiode im Frühjahr noch an den SV Hofkirchen verspielte.

Erneut – und wie so oft in dieser Saison – muss Trainer Ciprian Focsaneanu allerdings bei der Aufstellung improvisieren, weil wichtige Leistungsträger fehlen und er nicht auf ein eingespieltes Team zurückgreifen kann. So fehlen Philipp Meier, Fabian Strößenreuther und Leonardo Klein, die sich in den Urlaub verabschiedet haben. Kapitän Simon Schub (Meniskus), Tim Garbers (Zehenbruch) und Justin Laszczak (Sprunggelenk) erweitern darüber hinaus die nicht unbeträchtliche Liste der Dauerverletzten. Der Tabellenelfte der Kreisliga strahlte besonders in der Frühjahrsrunde trotz großen Engagements zu selten Torgefahr aus und hat keinen klaren Goalgetter mit dem richtigen Torriecher in den eigenen Reihen. Aber vielleicht liegt gerade bei der Vielzahl an Torschützen eine große Chance, weil man für den Gegner aus Iggensbach weniger berechenbar ist.

Auch beim FC Handlab-Iggensbach kommt man aus einer großen Enttäuschung. Als souveräner Spitzenreiter der Kreisklasse Deggendorf startete man im Frühjahr die Mission Aufstieg – und verspielte am Ende satte elf Punkte auf Hofkirchen. „Deshalb gehen wir auch mit gemischten Gefühlen in die Partie“, sagt 1. Vorsitzender Manfred Emberger. Für ihn gibt es keinen Favoriten, „es ist ein 50:50-Spiel“. Dennoch sieht er den FC Handlab zuletzt wieder auf dem aufsteigenden Ast, die Mannschaft hat sich nach dem Rücktritt von Spielertrainer Manuel Mörtlbauer, der aber weiter als Spieler zur Verfügung steht, wieder gefangen. „Wir haben nicht den Druck, können befreit aufspielen und nur gewinnen, das habe ich den Jungs auch gesagt“, erklärt Emberger. Im Gegensatz zu Straubing, kann Handlab-Iggensbach auf seinen kompletten Kader zurückgreifen – ein nicht unwesentlicher Vorteil für den Vizemeister der Kreisklasse Deggendorf.

− He/mid/mo/red

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