Trotz hoher Energiepreise
Staatliches Bauamt Passau investierte 165 Millionen Euro für regionale Projekte

14.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:35 Uhr

Sprengungen waren im Herbst 2022 für den Umbau des Knotenpunkts B 85 / B 533 erforderlich. −Fotos: StBA/Sabine Süß

Trotz der gestiegen Energiepreise zieht das Staatliche Bauamt Passau eine positive Bilanz für das Jahr 2022. In acht Städten und Landkreisen war das Bauamt aktiv.



Der Ukrainekrieg und die gestiegenen Energiepreise haben im vergangenen Jahr auch für das staatliche Bauen erhebliche nachteilige Auswirkungen mit sich gebracht: Lieferengpässe und Baupreiserhöhungen trafen viele Baustellen im Hoch- und Straßenbau des Staatlichen Bauamts Passau. „Dank des großen Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, wie es in einer Mitteilung heißt, kann Leitender Baudirektor Norbert Sterl, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, trotzdem eine positive Bilanz für 2022 ziehen: Insgesamt hat seine Behörde im Auftrag des Freistaats Bayern und der Bundesrepublik im vergangenen Jahr rund 165 Millionen Euro in staatliche Hoch- und Straßenbaumaßnahmen in Stadt und Landkreis Passau, in den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen, Deggendorf, Rottal-Inn, Straubing-Bogen und der Stadt Straubing investiert.

Über 400 Projekte im Bereich Hochbau



Allein im Bereich Hochbau wurden im vergangenen Jahr rund 58 Millionen Euro in Planungs- und Bauleistungen für über 400 Bauprojekte investiert. Neben Baumaßnahmen für die staatliche Verwaltung, Polizei und Justiz gehört auch die baufachliche Betreuung von Hochschulen, Universitäten, Museen, Kirchen im Rahmen staatlicher Baupflicht sowie vier Bundeswehrliegenschaften (Kasernen in Bogen, Freyung, Regen und Radarstellung Großer Arber) zum weitgespannten Aufgabengebiet.

An der Baustelle Ohebrücke waren Sprengungen nötig



Der Bereich Straßenbau ist für den Erhalt sowie Um- und Ausbau von rund 2200 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen im Amtsgebiet zuständig. „Ein leistungsfähiges und verkehrssicheres Straßennetz ist Grundvoraussetzung für wettbewerbsfähige Standortbedingungen von Industrie und Handel – und damit für den Wohlstand unserer Gesellschaft in Ostbayern“, wird Norbert Sterl in der Mitteilung zitiert. Insgesamt wurden 2022 im Bereich Straßenbau 107 Millionen Euro in die Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit des Straßennetzes investiert, davon allein rund 52 Millionen Euro in den Erhalt der Straßen.

Ausgewählte bauliche Schwerpunkte im Landkreis FRG:

Die größte Straßenbaumaßnahme im Landkreis war der Neubau der Ohebrücke an der B 85 bei Eberhardsreuth. Trotz Hochwasser im Frühjahr konnte der Neubau der Brücke termingerecht abgeschlossen werden. Um die Linienführung zu verbessern und Unfallschwerpunkte zu entschärfen, wird der Knotenpunkt B 85 / B 533 in einen Kreisverkehrsplatz umgebaut. Die umfangreichen Erdarbeiten haben bereits begonnen. Um Felsgestein zu entfernen, waren an einigen Stellen Sprengungen erforderlich.

Mit der Sanierung eines weiteren Teilstücks der Nationalparkstraße hat das Staatliche Bauamt Passau wieder einen Abschnitt aus dem Sonderprogramm „50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald“ des Freistaats Bayern saniert: Auf einer Länge von rund 2,2 Kilometern wurde die Fahrbahn auf der FRG 4 zwischen Guglöd und Waldhäuser erneuert.

Weitere Maßnahmen:
• B 12 bei Köppenreut: Instandsetzung der Übergangskonstruktion – Kosten rund 120000 Euro
• B 533 Fahrbahnsanierung östlich Lalling
• St 2127 Fahrbahnsanierung Marchetsreut-Göschlmühle – 1,8 km
• St 2131 / B12 Fahrbahnsanierung westlich Deching – 1,8 km
• St 2131 Instandsetzung von 2 Brückenbauwerken bei Waldkirchen – ca. 500000 Euro
• St 2131 Instandsetzung Bauwerk über FRG 15 bei Reichermühle – ca. 180000 Euro
• St 2132 Instandsetzung Ortsdurchfahrt Spiegelau und Ertüchtigung Bahnübergang
• St 2132 Ertüchtigung Bahnübergang Großarmschlag
• diverse Ertüchtigungen von Streckenzügen in kleinerem Umfang

Im Planungsbereich wurde das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der Kreuzung bei Freyung-Ort (B 12) abgeschlossen. Mit dem Bau soll es nach der Landesgartenschau in Freyung (25. Mai bis 3. Oktober 2023) losgehen.

Im Hochbau-Fokus ist das Finanzamt Grafenau

Im Bereich Hochbau konnte das Staatliche Bauamt Passau den Neubau des Finanzamts Grafenau mit der Fertigstellung der Außenanlagen abschließen. In die Errichtung des neuen Gebäudes am Stadtberg hat der Freistaat Bayern 8,2 Millionen Euro investiert, auf 1500 Quadratmeter Nutzfläche wurden Büroräume, Besprechungs- und Funktionsräume geschaffen. Die Bearbeitungsstelle des Finanzamts München ist bereits seit März 2021 in Betrieb. Dem Staatlichen Bauamt Passau als Bauherrn-Vertreter war es bei der Planung ein besonderes Anliegen, dass sich der neue Gebäudekomplex hinsichtlich seiner äußeren Dimensionen in den gewachsenen Baubestand im Stadtkern von Grafenau einfügt.
Eine geplante Maßnahme ist den allgegenwärtigen Baupreissteigerungen vorerst zum Opfer gefallen: 2022 sollte die Sanierung und Erweiterung des Waldschmidthauses am Großen Rachel beginnen. Über die weitere Vorgehensweise muss jetzt das Umweltministerium entscheiden.

− pnp