Dingolfing-Landau
Schneechaos fordert Wehren und Polizei: 1150 Einsatzkräfte sind ausgerückt

03.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:58 Uhr

Die winterliche Straßenverhältnisse forderten ihren Tribut: Am Donnerstagnachmittag rutschte ein Opel Corsa wegen vermutlich nicht angepasster Geschwindigkeit auf der DGF3 Höhe Kühgasse bei Oberframmering in den Straßengraben. Glücklicherweise blieb der Unfall ohne größere Verletzungen für den Fahrer. Die Absicherung übernahm die Feuerwehr Landau. Insgesamt wurde die Feuerwehr Landau am Donnerstag zu elf Einsätzen gerufen. −al/Foto: Luderer-Ostner

Von Madeleine Klee

Das Schneechaos auf den Straßen am Donnerstag hat im Landkreis Dingolfing-Landau nicht nur die Nerven der Autofahrer gefordert, sondern vor allem die Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehren, „die bis weit in die Nacht zum Freitag hinein pausenlos im Einsatz waren“, wie Kreisbrandrat Josef Kramhöller auf Nachfrage unserer Zeitung berichtete.



„Es war einiges los“, betonte er. „Insgesamt war ein Aufgebot von 1150 Einsatzkräften unter schwierigsten Witterungsverhältnissen im Einsatz.“ 114 Feuerwehren seien an 73 verschiedenen Einsatzstellen tätig gewesen.

Zweimal wurden die Feuerwehren zu schweren Verkehrsunfällen zur Personenrettung alarmiert. Bei sechs weiteren Verkehrsunfällen rückten die Feuerwehren zur Sicherung von verunfallten Fahrzeugen und zur Unfallstellenabsicherung aus. Einmal musste man einem steckengebliebenen Rettungswagen zur Hilfe kommen. Auch ein First-Responder-Einsatz war aufgrund der extremen Witterungsverhältnisse notwendig.

Alle Einsatzkräfte sind heil heimgekommen

Zum Glück sei insgesamt nichts Schlimmeres passiert, erklärte der Kreisbrandrat erleichtert am Telefon. Alle Einsatzkräfte sind wieder heil daheim angekommen. „Das war nämlich für die schon ein großes Risiko“, klärte er auf. Schließlich musste man an 59 Stellen im Dunkeln mitten auf der Straße Bäume wegräumen oder umschneiden. Denn: „Starke Windböen und ergiebige Schneefälle mit Nassschnee ließen ständig Bäume auf die Fahrbahnen stürzen“, erzählte er. „An den Schwerpunkten wurden dann einige Straßen die Nacht über gesperrt, weil das Risiko für die Einsatzkräfte zu groß wurde.“

Die Landauer Polizei musste über den Tag verteilt um die 20 Mal ausrücken, wie Polizeipressesprecher Herbert Pinkl informierte. „Wir konnten selbst gar nicht alle bewältigen“, sagte er. Denn auch für die Einsatzkräfte war es bei den winterlichen Straßenverhältnissen schwierig, zu den Unfallorten zu gelangen. Deshalb wurden einige Unfallbeteiligte am Telefon beraten und weitervermittelt, haben sich dann teilweise selber um das Abschleppen der Fahrzeuge gekümmert. Ab 20 Uhr sei es – wegen des nachlassenden Verkehrs – auch wieder ruhiger geworden auf den Straßen in der Region. „Zum Glück war es bei uns nicht so schlimm wie im Nachbarlandkreis Rottal-Inn“, betonte der Beamte.

Autos rutschen in den Graben oder an den Zaun

Denn: Die Unfälle, zu den man gerufen wurde, verliefen relativ glimpflich. So ist beispielsweise gegen 15.35 Uhr ein 18-jähriger Landauer auf der Kreisstraße3 aufgrund der winterglatten Fahrbahn nach links von der Fahrbahn abgekommen und verletzte sich zum Glück nur leicht. Sein Pkw landete im Graben und musste geborgen werden.

In Eichendorf wurden die Landauer Beamten zu zwei Unfällen gerufen. Ein 40-jähriger aus Pfarrkirchen kam gegen 14.20 Uhr von der Perbinger Straße wegen dem starken Schneefall und Schneeverwehungen nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr gegen einen Weidezaun. Der Schaden am Zaun beziffert die Polizei mit einem mittleren dreistelligen Betrag. Am Auto entstand ein Schaden im niedrigen vierstelligen Bereich.

Gegen 7.30 Uhr fuhr ein 22-Jähriger aus dem Gemeindebereich Eichendorf die Kreisstraße 34 entlang. Wegen nicht angepasster Geschwindigkeit rutschte das Auto in einer Kurve in den Graben und musste durch ein Abschleppunternehmen geborgen werden.

Auch in Simbach krachte es: In den Abendstunden fuhr eine 36-jährige Reisbacherin gegen einen Baum, welcher durch die Schneemassen umgedrückt worden war. Die Verkehrsteilnehmerin war von Pirka aus in Richtung Unterfailnbach unterwegs. Trotz vorausschauender Fahrweise gelang es der Fahrerin nicht, das Auto rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Durch den Zusammenstoß entstand am Pkw ein erheblicher Sachschaden. Durch die Feuerwehren Failnbach und Ruhstorf wurde der Baum beseitigt.

Zwei Unfälle mit Verletzten

Und auch Dingolfing wurde nicht von dem Schneechaos auf den Straßen verschont: Bei der Polizeiinspektion wurden im Verlauf des Tages insgesamt knapp 40 Einsätze wegen des starken Schneefalls abgearbeitet. Auf den bergigen Straßen vom Isartal in das Vilstal kam es, trotz des unermüdlichen Einsatzes der Räum- und Streufahrzeuge, zu vielen Verkehrsbehinderungen und Unfällen.

Es wurden zwei Unfälle mit Verletzten gemeldet. In Reisbach auf der Staatstraße 2083 kollidierten zwei Autos frontal miteinander, beide Fahrer wurden verletzt und kamen in ein Krankenhaus. Auf derselben Straße, kurz vor der Dammstraße, kam eine Frau aufgrund der Glätte mit ihrem Auto von der Fahrbahn ab und fuhr gegen einen Baum. Auch sie kam in ein Krankenhaus.

Die Mehrzahl der Unfälle lief glimpflich ab, viele Fahrzeuge rutschten von der Straße und mussten geborgen werden. Auf Straßen mit Steigungen mussten Fahrzeuge aufgrund der Verkehrsbehinderungen stoppen und schafften es teilweise nicht mehr, selbstständig loszufahren. Die Feuerwehren im Dienstbereich leisteten technische Hilfen, sperrten Straßen, sicherten Unfallstellen ab und schoben Fahrzeuge aus den Gräben.

− lnp