Einen beeindruckenden Konzertabend und ein Beispiel, wie erfolgreiche Jugendarbeit über Generationen in der Musik gelebt werden kann, erlebten die Besucher des Herbstkonzerts des Musikalischen Vereins Eichendorf (Landkreis Dingolfing-Landau) und des Jugendchores „Belle voci“ am Sonntag im Postsaal.
Für die zahlreichen Zuhörer war das Herbstkonzert am Erntedankfest wahrlich ein Genuss für die Ohren. Nach dem Begrüßungslied „Ein Lied ist wie ein Traum“ begrüßte Vorsitzende Hildegard Hagenburger die vielen Gäste und übergab das Mikrofon an Organistin Lydia Schropp, die in ihrer bekannt lockeren und witzigen Art das Publikum als Moderatorin durch den Abend führte.
Mal informativ zum Hintergrund des Stückes, mal mit einer lustigen Anekdote. „Ein Lied ist wie ein Traum! Und zum 130. Vereinsjubiläum schenken wir ihnen viele Lieder“, so Lydia Schropp. „Hab Sonne im Herzen“, „Only you“ und auch „Lean on me“ brachten die Sängerinnen und Sänger unter Leitung von Iris Wunderlich zum Besten.
Gedenken an Sänger Udo Jürgens
Das Konzert war aber nicht nur dem Vereinsjubiläum gewidmet, man wollte auch an den verstorbenen österreichischen Sänger, Komponisten und Pianisten Udo Jürgens erinnern, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte. Bevor der Musikalische Verein sein nachdenkliches Lied „Was wirklich zählt auf dieser Welt“ vortrug, bat die Moderatorin die Zuhörer, sich die zweite Strophe dieses Liedes zu Herzen zu nehmen und auch einmal einem fremden Menschen ein Lächeln zu schenken, denn „diese Sekunde Glücksgefühl-Kaufen kannst du sie doch im Leben nie“.
Für einen Gänsehautmoment sorgte Familie Wimmer, die das bekannte und hundertfach gecoverte Lied „What a Wonderful World“ auf bayerisch sang – „Sog, g‘spierst du des a“.
Gertraud Dickgießer, deren Harfe die Sängerinnen und Sänger immer wieder begleitete, brachte mit zwei Solostücken die Zuhörer zum Staunen. „Tango im dritten Stock“ von Christoph Well (Stofferl) und „Swinging harp“ von Gertraud Gorter. Dass die Harfe, eines der größten und schwersten Orchesterinstrumente ist und dieses Saiteninstrument bereits seit 3000 vor Christus existiert, erfuhren die musikbegeisterten von der Moderatorin.
Unter der Leitung von Christiane Aigner begeisterte der Jugendchor „Belle voci“ die Gäste. „The winner takes it all“ und „Adiemus“ brachten die jungen Stimmen zum Besten. Die langjährige Sängerin des Jugendchors, Sophia Birkmann, erstaunte routiniert das Publikum mit ihrem Solo-Song „Never enough“. Selbst als vor ihrem Auftritt das Mikrofon streikte, blieb Sophia gelassen.
Bürgermeister Josef Beham brachte es auf den Punkt, als er die junge Künstlerin Sophia Birkmann als „eine Wucht“ bezeichnete. „Wahnsinn, was wir in Eichendorf für Talente haben.“ Mittlerweile unterstütz das talentierte Mädchen auch den Musikalischen Verein mit ihrer Sopranstimme.
Zwischen Max Raabe und ABBA
Das Männerquartett, Hans Baierl, Alois Froschauer, Klaus Ott und Hans Salzberger, sorgte mit „Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen“ für freudige Gesichter im Publikum und mit einer etwas geänderten Version von Max Raabes „Kleine Lügen“ begeisterte Familie Salzberger die Zuhörer.
Um auch an den Waterloo-Erfolg der schwedischen Popgruppe ABBA beim „Eurovision Song Contest“ im Jahr 1974 zu erinnern, wodurch sie weltberühmt wurden, trugen die Eichendorfer Sänger Highlights aus dem Musical „Mamma Mia!“ vor. Unterstützt von Christiane Aigner am Klavier und Markus Haberl (Percussion) folgten Hits wie „I Have a Dream“, „SOS“ und „Dancing Queen“ Schlag auf Schlag. Selbstverständlich fehlte auch der erste Hit der Band „Waterloo“ nicht im Repertoire.
Zum Abschluss dankte Vorsitzende Hildegard Hagenburger allen, die zum Gelingen des Konzertes beigetragen haben und kündigte an, dass am dritten Adventssonntag (15. Dezember) das Adventssingen in der Pfarrkirche St. Martin stattfindet. „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand…“ bildete den krönenden Abschluss des einmaligen Konzertes.
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