Foxterrier Merle ist auf dem Weg der Besserung. Diese gute Nachricht teilte Ilona Wojahn der Landauer Neuen Presse mit. Die Leiterin des Tierheims Passbrunn, in dem die Hündin Unterschlupf gefunden hat, ist erleichtert. „Merle hat die Operation am Montag gut überstanden. Sie ist zwar noch etwas kaputt von den Strapazen, aber es geht aufwärts.“ Mit der OP stehen laut Wojahn auch die Chancen gut, dass Merle den Krebs besiegt hat.
Nicht nur im Tierheim atmen viele erleichtert auf. Merles Schicksal hat viele Menschen im Landkreis tief bewegt. Am 23. April ist das Tier nach Passbrunn gebracht worden. Unendlich lange, verfilzte Haare verdeckten damals das ganze Gesicht und die Augen. Die Hündin litt unter einer massiven Dermatitis, weshalb ihr stellenweise das Fell ausgefallen war. Ihr Rücken war kahl, da hunderte an Flöhen auf ihr lebten. Doch die verwahrloste Hündin schaffte mit Hilfe des Tierheim-Teams innerhalb von wenigen Wochen eine unglaubliche Wandlung. Merle entpuppte sich als fröhliche, liebevolle Hündin. Doch dann der Schock: Merle hat Krebs. Bei einer Untersuchung wurde ein Tumor im Gesäuge festgestellt.
„Die ganze Gesäugeleiste musste leider raus. Dabei wurde sie auch gleich kastriert“, erzählt Wojahn. Zum Glück habe Merle alles mit Fassung ertragen. Sie war weder vor der OP nervös noch danach niedergeschlagen. „Nur vom Trichter, den sie um den Hals hat, ist sie etwas genervt“, weiß die Tierheimleiterin. „Aber da muss Merle jetzt einfach geduldig sein“, sagt Wojahn. Schließlich sorgt der Trichter dafür, dass die Hündin nicht an den Fäden schlecken kann. „Je nachdem, wie schnell alles abheilt, bleibt der Trichter dran.“ Wojahn rechnet mit insgesamt zehn Tagen. „Und ein paar Tage hat Merle ja schon geschafft.“
Was dem Tierheim allerdings noch nicht gelungen ist: ein neues Zuhause für die Hündin zu finden. „Merle ist so liebenswert, wir hoffen, dass sich noch jemand meldet“, sagt Wojahn. Nach all den Schicksalsschlägen hätte Merle das auf jeden Fall verdient.
− cro
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