Die Antwort verweht im Wind – „The answer is blowin´ in the wind“ – sangen die zahlreich erschienenen Menschen an der Stadtgrabenbühne und den umliegenden Hängen – unaufgefordert und nach Ende des von Roman Hofbauer inszenierten Lichterkonzerts „Songs of Peace and Freedom“. Mehr Gänsehaut geht kaum, auch nicht für mehr Gemeinschaftsgefühl für Frieden und Freiheit, als am Dienstagabend.
Als in der Dämmerung der Tag gegen die Nacht verliert, blickt Bürgermeister Matthias Kohlmayer in die untergehende Sonne und greift das Thema des Abends auf. „Wir haben in 2000 Jahren nichts dazu gelernt“, sagt die Stadtspitze. Jeder Einzelne könne, wie an diesem Abend, seinen Beitrag für Frieden und Freiheit leisten, so Kohlmayer.
Farben und Musik sorgen für einzigartige Stimmung
Veranstalter und Künstler Roman Hofbauer hat dieses Konzept, die Bühne mit besonderen Themen in Szene zu setzen, initiiert. Die Umgebung wurde in ein Farbenspiel getaucht, um sich von den ausgewählten Lieder, die ihm aus der Seele sprechen, inspirieren zu lassen.
Thematischer hätte der Abend nicht beginnen können, als ohne Lichterschein Konstantin Weckers „Weltenbrand“, als tiefsinnige Betrachtung der menschlichen Erfahrung, in der Dunkelheit durch die Lautsprecher die nächtliche Stille unterbrach. Hofbauer bediente sich unterschiedlicher Genres der Musik, die allesamt thematisch auf einer Linie liegen. So folgte auf den Friedenszug (Peace Train) von Cat Stevens das eine unirdische Atmosphäre vermittelnde rockige „Gimme Shelter“ der Rolling Stones, während Bob Dylons Protestsong, interpretiert von „Peter, Paul and Mary“ die Seele traf.
Zu all den Klängen projizierten die Techniker von FOK verschiedene Lichter nicht nur an das Gebäude, sondern bezogen auch den davor liegenden Grashügel und das Geäst der Bäume in das Farbenspiel mit ein.
Eine kleine Nuance mehr Farbenspiel hätte dem ganzen stimmungsmäßig vermutlich mehr an Nachdruck verliehen. Dennoch war die erwartete Ausgewogenheit zwischen Licht und Musik gut gelungen, schließlich galt es nicht, die textliche Aussagen der einzelnen Lieder mit einer pompösen Lightshow zu übertrumpfen. Die Farben sollten beitragen, den Sinn der Songs intensiver zu verinnerlichen und sich damit zu identifizieren.
Überwältigende Reaktionen der Gäste
Dass dies und auch der Abend gelungen war, zeigte sich an der Reaktion der Gäste. Da sangen junge Menschen so manche Lieder, die in einer weit vor ihnen liegenden Generation entstanden sind und die sie vermutlich nur dem Namen nach kennen, leicht im Takt bewegend, mit. Durch diesen Abend sollten sich die Menschen vom Mut anstecken lassen, den es braucht, in manch finsteren Momenten entschieden aufzutreten und „nein“ zu sagen, so Roman Hofbauer. Der Lichterabend soll ermutigen, „ja“ zu einem Leben in einer Gemeinschaft zu sagen, dessen Vielfalt so bunt wie die aufflackernden Lichter sind.
Nach Verklingen der letzten Töne, des wichtigen Musikstücks „Redemption Song“, Bob Marleys tiefsinnige Betrachtung über menschliche Erfahrung, sangen Gäste gemeinsam „Blowin´ in the wind“. Sie setzten damit, wie auch Roman Hofbauer und die Stadt Landau ein Zeichen für Frieden und Freiheit.
− jos
Artikel kommentieren