Dingolfing-Landau
Kiebitzschutzprojekt zeigt Erfolge

Projekt von Landschaftspflegeverband, Bund Naturschutz, Bauernverband und Landesbund für Vogelschutz ausgewertet

26.01.2023 | Stand 26.01.2023, 11:00 Uhr

Ende Februar kommen die Kiebitze in den Landkreis zum Brüten zurück. Im vergangenen Jahr gab eine Erfolgsmeldung. −Foto: lnp

Die Ergebnisse von 2022 des gemeinsamen Kiebitzschutzprojektes von Landschaftspflegeverband, Bund Naturschutz, Bauernverband und Landesbund für Vogelschutz sind ausgewertet. Auf den Vertragsflächen war letztes Jahr ein Bruterfolg von 1,1 Küken pro Brutpaar gegeben. Damit lag der Bruterfolg in einem guten Bereich.

Die Bruterfolgszahl ist ein wichtiger Index für den Erhaltungszustand einer Vogelpopulation. Sinkt er beim Kiebitz unter 0,8 Küken pro Brutpaar und Jahr, stirbt die Population langsam aus. Dies zu verhindern, haben sich die Projektpartner gemeinsam mit den Naturschutzbehörden und dem Amt für Landwirtschaft zum Ziel gesetzt und durch Bewirtschaftungsverträge mit den Landwirten auch erreicht.

31 Landwirte beteiligten sich mit 53 Ackerflächen am Projekt, wobei auf einer Gesamtfläche von 120 Hektar Maßnahmen zur Bewirtschaftungsruhe abgeschlossen wurden. Auf 100 Hektar wurde eine Bewirtschaftungsruhe bis 30. April, auf 18,5 Hektar bis 19. Mai und auf 1,5 Hektar bis 30. Juni abgeschlossen.

Das Projekt wurde positiv aufgenommen und die Bereitschaft, sich am Kiebitzschutz zu beteiligen war hoch. Auf den Vereinbarungsflächen wurden insgesamt 104 Kiebitzbruten erfasst mit einem Gesamt-Bruterfolg von 113 überlebenden Küken.

Erfreulich war es für die Kartierer zu sehen, dass sich Landwirte auch auf nicht unter Vertrag stehenden Flächen um die Nester der Kiebitze und Küken kümmerten und diese bei der Bewirtschaftung verschonten.

Der Landkreis Dingolfing-Landau hat eine entscheidende Bedeutung für den Kiebitz in Bayern. Hier brüten jährlich noch 600 bis 700 Paare, das ist ein Großteil des gesamten Kiebitzbestandes Bayerns. Ausruhen kann man sich auf dem guten Ergebnis allerdings nicht, denn insgesamt hat der Landkreis auch einen Rückgang von Kiebitz, Brachvogel, Feldlerche und Co. zu verzeichnen.

Um den Kiebitz und dessen Vorkommen im Landkreis Dingolfing-Landau zu schützen, wird seit 2019 ein Kiebitz-Brutplatzmanagement durchgeführt. Unterstützt wird das Projekt durch die Untere Naturschutzbehörde, die Höhere Naturschutzbehörde sowie das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Im Vordergrund steht die Entflechtung der Brutzeit-Überschneidung der Kiebitze mit der Ackerbewirtschaftung durch entsprechende Vereinbarungen über spätere Bewirtschaftung und Ansaat. Für diese Verzögerung der Ackerbewirtschaftung konnten Landwirte Entschädigungszahlungen beim Landschaftspflegeverband beantragen, die über staatliche Fördermittel (LNPR) gefördert wurden.

Derzeit sind die Projektpartner dabei, die in diesem Jahr geeigneten Kiebitzbrutflächen zu ermitteln, um die Bewirtschafter gezielt ansprechen zu können. Von den Naturschutzbehörden und dem Bayerischen Naturschutzfond sind auch für 2023 wieder Gelder zugesagt und erstmals können gewisse Kiebitzschutzmaßnahmen heuer auch über das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bis 23. Februar beantragt werden.

− al