Mit einem starken Auftritt haben die Volleyballdamen des TV Dingolfing am Sonntagnachmittag gegen Hamburg gewonnen und sind somit in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Das Timing dafür könnte nicht besser sein, denn am Sonntag (15 Uhr) wartet in der Dreifachturnhalle Höll-Ost bereits das nächste Highlight auf die „Dingos“. Im Niederbayern-Derby gegen den Tabellendritten aus Straubing will man erneut überraschen. Wie das gelingen soll, erklärt Natascha Oßner-Niemczyk, die aus dem Volleyball-Ruhestand zurückgekehrt ist und die Verletzungsmisere bei den Dingolfingerinnen wahrscheinlich nur noch an diesem Wochenende überbrückt.
Frau Oßner-Niemczyk, was hätten Sie mir geantwortet, wenn ich Ihnen nach der vergangenen Saison gesagt hätte, das sie im Januar 2025 für den TV Dingolfing doch wieder auf dem Spielfeld stehen?
Natascha Oßner-Niemczyk: Ich hätte es Ihnen nicht geglaubt, weil der Abschied nach der vergangenen Saison dann doch schon sehr emotional war. Natürlich hätte ich nicht ausgeschlossen, dass ich dem Verein in einer anderen Funktion helfe oder ab und zu mittrainiere. Dass ich jetzt wieder auf dem Spielfeld stehe, liegt wohl daran, dass ich sehr schlecht „Nein“ sagen kann (lacht).
Das müssen Sie näher erklären…
Oßner-Niemczyk: Ich habe dem neuen Trainer klipp und klar gesagt, dass er ja nicht auf die Idee kommen soll, mich zu lizensieren. Die Lizensierung muss nämlich auch die Spielerin bestätigen. Und ich habe gesagt, dass ich nicht unterschreiben werde. Viermal hat es geklappt. Beim fünften Mal bin ich dann umgefallen. Umso erstaunlicher, weil mein Mann mit mir zuhause sogar geübt hat, wie man Nein sagt (lacht).
In der Mannschaft hat nach der herausragenden letzten Saison ein Umbruch stattgefunden. Leistungsträgerinnen wechselten in die Erste Bundesliga oder hörten auf…
Oßner-Niemczyk: Der Umbruch war schon sehr groß, aber schon im Laufe der vergangenen Saison hat sich dieser angedeutet. Ich selbst wollte noch einmal diese 2. Liga Pro mitnehmen. Das war letzten Endes ein großes Erlebnis und eine sehr schöne Saison. Der Plan war, dass die jüngeren Spielerinnen in den Vordergrund rücken und mehr Spielzeit bekommen. Das muss auch irgendwann mal so sein, aber durch die eine oder andere Verletzung bin ich halt nun wieder da.
Die „Dingos“ kommen allmählich in Schwung. Beweis genug lieferte der wichtige Sieg gegen Hamburg. Ist ein ähnlicher Coup gegen den Favoriten aus Straubing möglich?
Oßner-Niemczyk: In Derbys ist immer alles möglich, obwohl man nicht vergessen darf, dass wir am Samstag ein schweres Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Borken haben. Somit wird entscheidend sein, wie viel Kraft wir noch haben. Da mache ich mir aber keine allzu großen Sorgen, weil so ein Derby viel Energie freisetzt. Das haben wir auch schon bei der knappen Niederlage gegen Vilsbiburg gezeigt.
Es werden viele Zuschauer erwartet. Steigt dadurch auch die Vorfreude auf das Spiel?
Oßner-Niemczyk: Auf jeden Fall. Ich habe immer das Credo: Umso lauter, umso besser. Da ist es dann auch egal, ob die Zuschauer für den Gegner oder für uns sind. Es wird generell ein besonderes Spiel, weil man wieder viele alte Bekannte sieht. Ich selbst habe viele Jahre in Straubing gespielt und schon alleine deshalb ist es ein Highlight. Zudem findet der „Sports Day“ am Sonntag in Dingolfing mit dem EV Dingolfing statt. Somit rührt sich auch in der Stadt was.
Und wie lange dauert Ihr Comeback noch an?
Oßner-Niemczyk: Es kann tatsächlich sein, dass die beiden Spiele am Wochenende die letzten Begegnungen meiner Karriere sind. Ich bin ja momentan der Ersatz für Franzi Liebschner, die mit dem Aufbautraining begonnen hat. Mal sehen, wie lange sie mit ihrer Rückkehr braucht. Ausgemacht war jetzt nur, dass ich im Dezember und Januar einspringe. Somit könnte es tatsächlich sein, dass ich mich nach dem Spiel am Samstag wieder in den Ruhestand verabschiede.
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