Das Pech klebt den Machern und Spielern des EV Dingolfing weiter an den Schlittschuhen. Nach den zahlreichen, verletzungsbedingten Ausfällen meldeten sich am Donnerstag noch mehrere Spieler krankheitsbedingt ab und die „Isar Rats“ mussten die für das Wochenende geplanten Partien in der Eishockey-Bayernliga absagen. Im Interview bedankt sich der sportliche Leiter Manuel Ruhstorfer für das Fairplay der beiden Konkurrenten und spricht über die schwierige personelle Situation.
Herr Ruhstorfer, der EV Dingolfing kann am Wochenende nicht spielen. Was sind die Gründe?
Manuel Ruhstorfer: Zur eh schon dünnen Personaldecke gab es am Donnerstag weitere Hiobsbotschaften, da sich einige Spieler krank meldeten. Ferner fehlt Verteidiger Lukas Krämmer aus beruflichen Gründen. Am Ende war es uns nicht mehr möglich, eine spielfähige Mannschaft zu stellen.
Klostersee und Kempten waren somit beide bereit, die Spiele sofort zu verschieben?
Manuel Ruhstorfer: Ja, und das hat mich wirklich sehr gefreut. Das ist sportliche Fairness von ihrer besten Seite und vor allem auch sehr professionell. Im Endeffekt haben wir uns diese Situation nicht ausgesucht und können nichts dafür. Deshalb gilt mein Dank den beiden Vereinen, weil dies alles andere als selbstverständlich ist.
„So ein Verletzungspech bei keiner Mannschaft erlebt“
Sie haben Jahrzehnte lang beim EV Dingolfing gespielt und sind seit einigen Jahren sportlicher Leiter. Können Sie sich an eine vergleichbare Situation erinnern?
Manuel Ruhstorfer: Ich habe tatsächlich schon einige Erfahrungen gesammelt, aber so ein Verletzungspech habe ich bei keiner Mannschaft gesehen oder persönlich erlebt. Es ist eine unfassbar belastende Situation für uns alle, das können Sie mir glauben.
Trotz Verletzungspech steht die Mannschaft auf dem 10. Platz …
Manuel Ruhstorfer: Und das macht mich dann schon ein wenig stolz. Als Aufsteiger stehen wir auf einem Pre-Playoff-Platz und sind damit voll im Soll. Die aktuelle Situation ist für alle Beteiligten schwierig. Für den Trainer, die Spieler und den Verein. Ferner leidet das Umfeld mit, denn die Euphorie mit dem Verein ist weiterhin sehr groß, was mich sehr freut. Wir haben uns einiges vorgenommen für die Saison und wollen schon eine Rolle in der Bayernliga spielen. Dafür brauchen wir jedoch alle Mann an Bord.
Sie sind mit Sicherheit auch auf der Suche nach Spielern. Mal ehrlich: Wie oft nehmen Sie momentan das Smartphone in die Hand?
Manuel Ruhstorfer: Dass wir reagieren müssen, das steht außer Frage. Demzufolge habe ich momentan schon sehr oft das Smartphone in der Hand (lacht). Ich bin sehr froh, dass mich in dieser Saison Oliver Ferstl wieder unterstützt und wir uns die Aufgabe als sportliche Leitung teilen. Er ist ein Fachmann und professionell in der Einstellung. Ferner ergänzen wir uns hervorragend.
Was wünschen Sie sich für den Rest der Saison?
Manuel Ruhstorfer: Wichtig wäre, dass alle verletzten Spieler so schnell wie möglich in den Kader zurückkehren. Dann wollen wir zeigen, was in uns steckt. Ich bin nämlich überzeugt, dass wir in der Bayernliga bestehen können und für die eine oder andere Überraschung sorgen werden.
Die beiden ausgefallenen Spiele gegen Klostersee und Kempten werden am Dienstag, 28. November, in Grafing (20 Uhr) sowie am Sonntag, 11. Dezember, in der Marco-Sturm-Eishalle (20 Uhr) stattfinden.
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