Lange Landauer Stadtrat und Ehrenvorstand der Feuerwehr
Ein Leben voller Arbeit und Liebe – Lothar Kühbeck ist verstorben

12.12.2024 | Stand 12.12.2024, 5:00 Uhr |

Sein Leben lang hat Lothar Kühbeck gearbeitet, die meiste Zeit in dieser Werkstatt. − Foto: Teresa Kaiser

Am Dienstag in der Früh ist Lothar Kühbeck im Alter von 88 Jahren verstorben. Seine Familie wird ihn dankbar in Erinnerung behalten: „Seine Liebe war spürbar bis zuletzt.“

Lothar Kühbeck war 36 Jahre lang Stadtrat, zudem hat ihn die Feuerwehr Landau 2001 zum Ehrenvorstand ernannt. Er war immer sozial engagiert, hat immer gerne Vereine unterstützt, war vor allem der Feuerwehr, aber auch vielen anderen verbunden. Stolz war er, wenn zum Beispiel die Stadtkapelle ihm zu Ehren ein Ständchen spielte.

Selbstständiger Schlossermeister

Lothar Kühbeck wurde in Landau geboren, ging hier zur Schule und lernte hier den Beruf des Schlossers bis hin zum Schlossermeister. 1960 heiratete er Irma. 1963 machte er sich in der Höckinger Straße als Schlossermeister selbstständig.

„Wir waren Nachbarskinder“, berichtet Irma Kühbeck mit einem Blick, der die Trauer zeigt und genauso die dankbare Liebe, denn für beide war es eine Ehe voller Glück und Liebe. Dankbar waren beide über die Geburt der beiden Kinder, wobei der Tod von Sohn Herbert im Alter von 17 Jahren beide schwer getroffen hat. Tochter Gertraud wurde 1962 geboren und als die beiden Enkel Tobias und Lukas geboren wurden und mit ihm in der Werkstatt wuselten, ging Lothar Kühbeck als Familienmensch richtig auf.

„Geht nicht, gibt‘s nicht.“

Er lebte für die Arbeit, hatte in besten Zeiten 16 Mitarbeiter und die Arbeit machte ihm immer Spaß. Urlaub wollte er am liebsten nie machen. In der Arbeit galt sein Spruch: „Geht nicht, gibt‘s nicht.“ Aber das galt auch für sein ganzes Leben. Auch wenn er vielen als liebevoll und herzlich in Erinnerung bleiben wird, so scheute er sich nicht, seine Meinung zu sagen. Nach einer solchen Aussage war es aber auch wieder gut, nachtragend war Lothar Kühbeck nie.

Bis ins Alter von 83 Jahren hat er gearbeitet, auch wenn er es am Ende nur noch aus Liebhaberei machte. Es freute ihn immer, wenn er mit seiner Arbeit anderen helfen konnte oder eine Freude bereitete. „Er war immer für alle da“, sagt seine Familie.

Familie konnte sich immer auf ihn verlassen

Lothar Kühbeck hatte viel zu tun, war engagiert und eingespannt, trotzdem wusste die Familie immer: Wenn sie ihn braucht, ist er da. Er hat sich immer vor seine Kinder gestellt und wenn nötig, dafür gekämpft. 64 Jahre lang waren Irma und Lothar Kühbeck verheiratet. Dass er jetzt nicht mehr da ist, ist noch gar nicht zu fassen, obwohl alle ihm den Tod als Erlösung gönnen.

Als er mit 83 Jahren zu arbeiten aufhörte, begann seine Krankheit, mit der er dank seines großen Lebenswillens gut umgehen konnte. Seit einem halben Jahr war er auf die liebevolle Pflege seiner Frau angewiesen. Seine letzten Tage verbrachte er im Krankenhaus Landau, wo er drei Tage lang schwer kämpfen musste, ehe er gehen durfte.

Dankbarkeit und Liebe

Die Dankbarkeit und Liebe, mit der seine Familie über ihn spricht, ist auch bei der Feuerwehr Landau zu spüren. Als 16-Jähriger trat Lothar Kühbeck ein. Von 1985 bis 2000 war er Vorstand, obwohl er am Ende sogar schon die Altersgrenze eines Aktiven überschritten hatte und nicht mehr auf Einsätze mitfahren durfte. Dass er als selbstständiger Unternehmer so viel Zeit in die Feuerwehr investierte, nötigt dem aktuellen Vorstand der Feuerwehr, Christian Wieser, großen Respekt ab: „Wir haben ihm sehr viel zu verdanken.“ Völlig zurecht wurde Kühbeck zum Ehrenvorstand ernannt.

„Er war der Feuerwehr sehr verbunden“

Kühbeck hat den Seniorenstammtisch gegründet, den er gerne besucht hat. Als er bei einem medizinischen Notfall einmal von der Feuerwehr mit der Drehleiter gerettet wurde, machte ihn das richtig stolz auf „seine“ Feuerwehr, berichtet Wieser, der gerne daran erinnert, dass Kühbeck bei der Fahnenweihe 1988 als Hauptorganisator aktiv war und 2013 im Festausschuss seine Erfahrung einbrachte. „Er war der Feuerwehr sehr verbunden.“

Urnenbestattung am Mittwoch



Das Requiem mit Urnenbestattung ist am Mittwoch um 14 Uhr am Friedhof in Landau.

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