Trotz hoher Niederschläge
Der Borkenkäfer schwärmt aus

13.07.2024 |

Bohrmehl am Stammfuß einer starken Fichte. Ein untrügliches Zeichen für massiven Borkenkäferbefall.  − Fotos: lnp

Aktuell sind die Borkenkäfer in den Wäldern hochaktiv. Verbreitet ist Stehendbefall zu beobachten, der am Bohrmehlauswurf und an austretenden Harztröpfchen gut zu erkennen ist. „In dieser Woche habe ich in nur einer Stunde 120 Käferbäume in fünf verschiedenen Nestern gefunden“, berichtet Martin Dickgießer, Leiter des Forstreviers Mengkofen.

Die Waldbesitzer werden gebeten, ihre Fichtenbestände jetzt an Rändern wie auch in der Tiefe gut zu kontrollieren. Bei Befallsmerkmalen sind zügig Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Die beständigen Niederschläge, die wir seit dem Winter hatten, sind einerseits sehr gut für den Wald. Es gibt jedoch auch eine Kehrseite: Regen spült das Bohrmehl von den Stämmen und erschwert die Käfersuche sehr. „Dann gibt es noch eine psychologische Komponente“, erklärt Peter Stieglbauer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau-Pfarrkirchen (AELF) weiter. „Käfersuche und Schadholzaufarbeitung im Sommer ist kein Vergnügen. Die gute Wasserversorgung kann Waldbesitzende dazu verleiten, ihre Fichten nicht zu kontrollieren, weil denen der Borkenkäfer heuer nichts anhaben kann. Dies ist ein Trugschluss. Der Druck der Käfer ist so hoch, dass ihn selbst die gesündesten Bäume nicht abwehren können.“

Befallene Bäume sind schnellstmöglich zu fällen und aus dem Wald zu verbringen. Auch befallenes Gipfelmaterial ist z.B. durch Hacken unschädlich zu machen. Falls Sie Fragen zur Borkenkäferbekämpfung haben, stehen die Förster des AELF oder der Forstlichen Zusammenschlüsse kostenlos für eine Beratung zur Verfügung. Interessierten kann auch der Waldschutz-Newsletter der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) empfohlen werden: https://www.lwf.bayern.de/newsletter/index.php.

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