Landau
Daniela Asael bringt ein etwas anderes Theaterstück zur 800-Jahr-Feier auf die Bühne

26.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:31 Uhr

Daniela Asael (vorne) wird ein Theaterstück über Ludmilla schreiben und zum Landauer Jubiläum aufführen. Darauf freuen sich Bürgermeister Matthias Kohlmayer, Manfred Niedl und Christine Krönner. −Foto: Nadler

Von Bernhard Nadler

Weil der Ludwig seine Ludmilla ins Bett bekommen wollte, diese ihn aber ohne Ehe abblitzen ließ, gibt es eine Legende. Ludmilla habe im Schlafgemach drei Ritter versteckt, dann kam Ludwig voller Vorfreude und Ludmilla zwang ihn, das Eheversprechen zu sagen. „Ha, i hob‘s ghert“, traten die Ritter hervor und Ludwig blieb nichts anderes übrig, als Ludmilla zu heiraten. Diese Geschichte wird in das Theaterstück einfließen, das am Festwochenende 800 Jahre Landau am 21./22. September aufgeführt werden soll. Das berichtete Daniela Asael, die dafür ein Drehbuch schreibt und Regie führen wird. Am Freitag stellte sie Bürgermeister Matthias Kohlmayer und Kulturamtsleiterin Christine Krönner ihr Konzept für das Theaterstück vor.

„Die Geschichte ist sicher erfunden“, ist Stadtarchivar Manfred Niedl überzeugt. Seiner Meinung nach war das eine politische Ehe, die viele Vorteile gebracht habe. Er habe sich bereits mit Asael unterhalten „und versucht, historische Fakten zu vermitteln“.

Diese wolle die Fachkraft für Theater an der Realschule sowie Leiterin der Shakespeare-Gruppe am KuKi durchaus verwenden, aber ein bisschen künstlerische Freiheit wolle sie sich schon nehmen, zumal sie den ersten – ihrer Meinung nach wichtigsten – Satz des Theaterstückes bereits habe und auch der Schluss sei bereits geschrieben. „Dann weiß jeder, wieso Landau eine Stadt geworden ist“, möchte sie augenzwinkernd ein Geheimnis lüften.

Wie vor 25 Jahren wird es auch beim Jubiläum ein historisches Spiel geben, erklärt Christine Krönner und bei den Gesprächen darüber „konnte ich meinen Mund nicht halten“, bestätigt Daniela Asael. So kam man ins Gespräch und zur Vereinbarung, dass sie zudem ein „Stück, aus dem Leben gegriffen“, auf die Bühne bringen soll.

Schauspieler, Musiker und Helfer sind gesucht

Vier Schauspieler hat sie bereits, aber damit kommt sie nicht weit und nutzt daher die Gelegenheit zu werben: „Ich brauche jede Menge Schauspieler, Musiker, die wissen, wie damals gespielt wurde, Menschen, die hinter der Bühne helfen und Leute mit Ideen.“ Dafür hat sie eine Email eingerichtet theater.ludmilla@gmx.de

„Landauer sollen für Landauer ein Theaterstück spielen“, möchte Daniela Asael. Das müssen keine gebürtigen Landauer sein, sie dürfen gerne auch aus Pilsting, Wallersdorf, Eichendorf, aus der Umgebung stammen. Aber sie müssen sich darüber freuen, dass die Stadt 800 Jahre alt wird. Und sie müssen bereit sein, ab Januar dafür Zeit zum Proben zu haben.

Die Aufführung wird eine bis eineinhalb Stunden dauern, es soll Kostüme geben, es soll ein historisches Stück sein, „aber ich werde keine Pferde auf die Bühne stellen“, so Asael. Die Aufführung soll in der Stadthalle stattfinden.

„Die 800-Jahr-Feier nähert sich mit großen Schritten“, freut sich Bürgermeister Kohlmayer. Er ist zuversichtlich, dass Asaels Engagement dazu beiträgt, dass das Programm großartig werde. „Ich freue mich“, sagt Kohlmayer. „Es ist eine Bereicherung für die 800-Jahr-Feier“, ist auch Kulturamtsleiterin Christine Krönner überzeugt. Sie möchte anknüpfen an das historische Spiel vor 25 Jahren, aber eben mit Asaels Theateraufführung einen zusätzlichen kulturellen Punkt im Jubiläum setzen. „Ich finde es gut, dass Sie die Ludmilla herausstellen“, sagte Kohlmayer über Asaels Konzept. „Das war ein gutes Team, das zusammengehalten hat“, hat sich der Bürgermeister erzählen lassen und er unterstützt die Theaterpläne nach Kräften: „Ich freue mich über jeden, der dabei ist.“

„Alleine stemme ich das nicht“, erklärte Daniela Asael klipp und klar. Sie hofft, dass sich viele bei ihr melden, die mitmachen möchten und dann rutscht ihr doch ein Geheimnis raus. Ludwig soll gesagt haben: „Die is ja scho über 30.“ Als Antwort soll er erhalten haben: „Du bist a nimmer der Jüngste.“ Ob dieser Dialog auch im Theater erscheint? Wer auf oder hinter der Bühne dabei sein will, meldet sich bei Daniela Asael unter theater.ludmilla@gmx.de.