Landkreis Dingolfing-Landau
"Möchte selber entscheiden": Widerstand gegen mögliche Impfpflicht

Hunderte Bürger aus dem Landkreis haben Petition unterschrieben – MdB Straubinger: Debatte "völlig überzogen"

05.05.2020 | Stand 20.09.2023, 1:55 Uhr

Ein Bürger hat Anfang April eine Petition gestartet, in der er unter anderem ein gesetzliches Verbot von "Zwangsimpfungen" fordert. Bis Dienstagnachmittag hatten über 200000 Menschen unterschrieben, darunter viele Hunderte aus dem Landkreis. −Screenshot: Michael Kronawitter

Die langjährige Debatte, ob der Staat Impfungen gesetzlich vorschreiben darf oder sollte, ist in der Coronakrise erneut hochgekocht. Einige hochrangige Politiker, darunter Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), haben sich bereits offen für eine mögliche Impfpflicht gezeigt. Dagegen gibt es Widerstand – auch aus dem Landkreis Dingolfing-Landau.

Eine an die Bundesregierung und die Europäische Union gerichtete und seit 2. April laufende Petition im Internet fordert unter anderem, "Zwangsimpfungen" gesetzlich zu untersagen. Stand Dienstagnachmittag haben rund 250000 Menschen unterschrieben, darunter 600 aus dem Landkreis Dingolfing-Landau.

Eine von ihnen ist Ruth Gillig, Geschäftsführerin einer Erste-Hilfe-Schule in Dingolfing. Sie betont, dass sie kein strikter Impfgegner sei und sich selbst vor Reisen in andere Länder die üblichen Impfungen geben lasse. Eine Impfpflicht sehe sie aber als staatlichen Zwang, der in ihre Grundrechte eingreift. "Ich möchte selber entscheiden, ob ich mich impfen lasse", sagt Ruth Gillig.

Er habe die vergangenen Tage zahlreiche Mails und Anrufe zu diesem Thema bekommen, erzählt Bundestagsabgeordneter Max Straubinger (CSU). Er ist an der Reform des Infektionsschutzgesetzes beteiligt und teilt mit: "Es war nie eine Impfpflicht vorgesehen." Eine mögliche Impfpflicht sei ein "Konstrukt alternativer Medien", teils vermischt mit Verschwörungstheorien, die Debatte sei "völlig überzogen".

Mehr dazu lesen Sie am Mittwoch in der Landauer Neuen Presse.