Dingolfing-Landau
Landkreis bietet einen großen Kultursommer: 18 Veranstaltungen an sechs Orten

18 Veranstaltungstage an sechs Orten – Roman Hofbauer erstellt das Programm – Hohe Zuschüsse

15.06.2021 | Stand 21.09.2023, 4:58 Uhr

Der Jugendzeltplatz in Mamming soll wieder geöffnet werden, zudem könnte es einer der Veranstaltungsorte des Kultursommers werden.

Der Landkreis wird Veranstalter eines Kultursommers mit 18 Veranstaltungen, das erfuhren die Mitglieder des Kreisausschusses bei der Sitzung am vergangenen Montag.

Bevor die Sitzung im Großen Sitzungssaal in Fahrt kam, berichtete Landrat Werner Bumeder von der aktuellen Corona-Situation. "Wir haben einen erfreulich niedrigen Wert", begann der Landrat, aber angesichts der noch niedrigeren Zahlen in der Nachbarschaft ergänzte er "mit Luft nach unten". Er hofft, dass der Landkreis diesen Trend fortsetzen könne. "Wir wünschen uns, dass wir auch an den Schulen bald soweit sind, dass weitere Lockerungen folgen", sagte Bumeder. "Wir wünschen uns alle, dass wir die Maskenpflicht – zumindest auf festen Plätzen oder im Freien – weglassen können", fügte er hinzu. Er berichtete, dass alle verfügbaren Busse im Einsatz seien und es trotzdem vorkomme, dass alle Plätze in einem Bus belegt sind.

Öffnung in Sicht für die Jugendstätten

Bumeder informierte, dass für das Jugendtagungshaus in Haunersdorf und den Jugendzeltplatz in Mamming derzeit eine Öffnung vorbereitet werde. In Haunersdorf sollen bis zu 20 Gäste, in Mamming bis zu 40 Gäste zugelassen werden. Zum August hin soll die Öffnung laut Landrat erfolgen. Auch eine Verleihung des Kulturpreises wird vorbereitet. Hierbei soll die Teilnehmerzahl auf 60 begrenzt werden.

Der Kreisausschuss genehmigte einstimmig die über- und außerplanmäßigen Ausgaben des Jahres 2020 in Höhe von knapp 600000 Euro. Mit fast 100000 Euro höher als erwartet schlugen die Bankgebühren zu Buche. Mit insgesamt 4,2 Millionen Euro wurden Ausgaben des Katastrophenschutzes wegen Corona notwendig. Die genehmigte zum Teil der Kreisausschuss oder gab dem Kreistag die Empfehlung zur Zustimmung. Abgesegnet wurden auch die Mehrausgaben für die IT-Ausstattung der Realschule Landau, zumal geplante Brandschutzmaßnahmen am Landauer Gymnasium nicht in der Kostenrechnung auftauchten.

Auch die Genehmigung von Haushaltsresten des Jahres 2020 wurden zu einer Formalie. Die Reste wurden von etwa 44 Millionen Euro auf 31 Millionen Euro gesenkt. "Mein Ziel ist es, sie weiter zu verringern", erklärte der Landrat. "Wir sind bemüht, Geld, das verplant ist, auch auszugeben", sagte auch Kreiskämmerer Andreas Wimbauer. Bei den Schulen schrumpfte die Summe von 9,7 auf 3,9 Millionen Euro. Einige Straßenbaumaßnahmen konnten nicht so gebaut werden wie geplant. Dennoch sank hier die Summe von 18 auf 14 Millionen Euro.

Auch in diesem Jahr gibt es bereits eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 183400 Euro, über die sich der Landrat ebenso wie die Kreisräte durchaus freute. Der Landkreis hat den Zuschlag für das Förderprogramm "Kultursommer 2021" erhalten. In Bayern werden 17 Projekte gefördert, eines davon in Dingolfing-Landau. Der Landkreis plant für Juli und August eine Veranstaltungsreihe. Die Planung wurde an Roman Hofbauer vergeben. Auf Nachfrage erklärte Hofbauer: "Es läuft super, ich komme gut voran." Aber Einzelheiten konnte er noch nicht nennen. Schon am Freitag wolle er aber Details vermelden.

Soviel ist schon klar. Eine Auftaktveranstaltung soll in Landau stattfinden, das Finale in Dingolfing. Dazwischen gibt es in Wallersdorf, Eichendorf, Mengkofen und Mamming jeweils vier Tage mit folgendem Schema: Erster Tag tänzerischer/musikalischer Bereich, zweiter Tag Musikinterpreten, dritter Tag professionelle und semi-professionelle regionale Künstler, vierter Tag Veranstaltungen in Klassik, Theater, Poetry Slam oder Comedy.

Der Großteil der Kosten wird von Bundesfördermitteln übernommen, zudem beteiligt sich die Sparkasse Niederbayern-Mitte, so dass im Höchstfall dem Landkreis Eigenmittel von etwa 61000 Euro bleiben. "Es geht hier um lokale und regionale Künstler", informierte Regionalmanager Sebastian Wimmer. Er erhofft sich mit dem Konzept an den verschiedenen Standorten eine breite Beteiligung, ein junges Publikum und auch junge Künstler. Wimmer freut sich, mit Roman Hofbauer "einen erfahrenen Mann an unserer Seite" zu haben, der intensiv in die Arbeit eingestiegen sei.

Kreisrat Josef Pellkofer nannte den Kultursommer "eine sehr positive Geschichte", merkte aber an, dass der Zeitpunkt sehr schwierig sei, da gerade im August die Musikschulen nicht verfügbar seien. Landrat Bumeder erklärte, dass man, als man sich beworben hatte, nicht absehen konnte, dass sich die Coronalage so sehr verbessern würde und man den jungen Künstlern wenigstens eine kleine Bühne bieten wollte. Dass jetzt große Veranstaltungen möglich werden, war nicht absehbar, erklärte Bumeder auf die Bitte von Thomas Lorenz, aufzupassen, dass man sich jetzt nicht gegenseitig Konkurrenz macht. Werner Straubinger hat ähnliche Bedenken: "Super, dass wir was machen, aber das ist sensibel anzugehen." Das versprach Bumeder und zog als Fazit: "Das ist eine sehr große Chance für regionale Künstler."

Eine große Chance sieht der Landrat auch in einer neuen Immobilie, die der Landkreis ab August anmieten wird. Das Schuhhaus Forster und das Sportgeschäft Eglseder in Dingolfing sollen künftig das Gesundheitsamt beherbergen. Etwa 70 Mitarbeiter sind dort laut Landrat derzeit beschäftigt. Er erinnere sich noch gut an die Zeiten, als es etwa zehn waren. Vorübergehend kam die ganze Abteilung in einem sanierten Teil der alten Berufsschule unter, doch diese soll ihre Klassenräume zurückerhalten.

Neue Bleibe für das Gesundheitsamt

"Zu einem sehr günstigen Mietzins" erhalte man die beiden langen Gebäude von der Stadt Dingolfing, habe aber vereinbart, dass die notwendigen Kosten für einen Umbau der Landkreis übernehmen muss. Hier plant Bumeder mit einem Höchstbetrag von 475000 Euro. Die zwei Gebäude sollen dann ausgelegt werden für 60 Arbeitsplätze. Es besteht die Hoffnung, dass Corona künftig das Gesundheitsamt nicht mehr in diesem Maße beschäftigen wird. Die dann eventuell freiwerdenden Räume sind bereits verplant, denn im Landratsamt steht eine Sanierung an. Dann könnte man ganze Gänge aus der Oberen Stadt in diese Gebäude auslagern, die Sanierung durchführen und dann zurückziehen. Der Mietvertrag läuft bis zum Jahr 2027. Laut Bumeder gebe es an anderen Stellen Verhandlungen für eine langfristige Lösung, dabei gebe es auch eine Option in Landau.