Wegen steigender Corona-Fallzahlen
Umstrukturierung im Landauer Krankenhaus: Intensivstation wird geschlossen

10.11.2021 | Stand 22.09.2023, 2:17 Uhr

Im Landauer Krankenhaus wird die Intensivstation geschlossen, die Pflegekräfte werden nach Deggendorf versetzt. −Foto: Nadler

In den vergangenen Tagen hat sich die Coronalage in Niederbayern enorm zugespitzt. So kletterte am Mittwoch der Inzidenzwert im Landkreis Dingolfing-Landau auf 895 und wird deutschlandweit nur noch von Rottal-Inn mit einer Inzidenz von 1104 übertroffen.

Wie ist es dann möglich, dass ausgerechnet jetzt die Zahl der Intensivbetten im Landkreis erneut reduziert wurde? Gab es anfangs der Pandemie noch 25 Intensivbetten im Landkreis, waren es am Montag noch acht und am Dienstag waren es nur noch drei.

In Abstimmung mit Deggendorf und Dingolfing

Dazu erklärt das Donau-Isar-Klinikum: "Die Anpassung der Intensivbetten hat mit der Umstrukturierung innerhalb des Donau-Isar-Klinikums zu tun." Die Behandlung von Covid-Intensivpatienten wird nach Auskunft des Pressesprechers in Abstimmung mit den übergreifenden Krankenhauskoordinatoren in Dingolfing und Deggendorf konzentriert. Der Sprecher: "Um dies im Hinblick auf das Pflegepersonal zu gewährleisten, erfolgt die Schließung der Intensivstation am Standort Landau." In einem ersten Schritt wird die Anzahl der Patienten reduziert, in einem zweiten Schritt wird der Betrieb auf der Station zum Wochenende eingestellt. Das Pflegepersonal aus Landau wird in Deggendorf eingesetzt.

Im Zuge dieser Maßnahmen haben sich die Betten im Landkreis dann am Mittwoch wieder erhöht. Seit Mittwoch Nachmittag werden 18 Betten im Landkreis vorgehalten. In Deggendorf hat sich die Kapazität der Intensivbetten jedoch nicht erhöht. Sie wurde am Mittwoch weiterhin mit 29 Betten angegeben und hat sich somit im Laufe eines Jahres um neun Betten verringert.

"Synergien nutzen"

"Durch die Konzentration können Synergien genutzt werden und es wird möglich, in Kombination mit dem Personal aus Deggendorf eine höhere Anzahl von Covid-Intensivpatienten zu behandeln", informiert das Klinikum. Die Behandlung von Covid-Intensivpatienten in Landau würde insgesamt weniger Behandlungsplätze ergeben.

"Zudem können die Patienten auf höherem Niveau betreut werden, da wir in Deggendorf eine extrakorporale Membranoxygenierung, kurz ECMO, anbieten können. Dabei handelt es sich um ein High-Tech-Verfahren, das immer häufiger bei Betroffenen mit schwerem Lungenversagen eingesetzt wird", so der Pressesprecher.

Landrat Werner Bumeder wollte sich nicht dazu äußern, dass es im Landkreis seit Dienstag nur noch drei Intensivbetten gab. Er verwies darauf, dass es sich "ausschließlich um interne Angelegenheiten des Donau-Isar-Klinikums" handele. Landaus Bürgermeister Matthias Kohlmayer ist wichtig, dass für die Bürger eine gute Versorgung gewährleistet sei. Er hat Verständnis dafür, dass das Klinikum manchmal tagesaktuell reagieren müsse.

1287 Menschen gelten als Coronafall

Stand Mittwoch, 8 Uhr, gelten im Landkreis 1287 Personen als aktiver Corona-Fall. Wie viele Infizierte aus dem Landkreis in Kliniken untergebracht sind, konnte aufgrund der hohen Belastung im Gesundheitsamt nicht beantwortet werden.

Laut DIVI-Intensivregister gab es am Mittwoch in Deggendorf neun Corona-Patienten auf der Intensivstation, im Landkreis Dingolfing-Landau keinen, im Landkreis Landshut waren es zwei und in der Stadt Landshut zehn. In diesem Bereich gibt es somit aktuell 88 Intensivbetten, wobei 21 von Coronapatienten belegt werden, das entspricht einer Quote von etwa 24 Prozent.