Dingolfing-Landau
Gegen die Preistreiber Maut und Bürokratismus

Transportgewerbe benennt Ursachen der steigenden Verbraucherpreise

04.10.2022 | Stand 21.09.2023, 2:50 Uhr

Der Geschäftsführer des Landesverbandes Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) für Niederbayern/Oberpfalz Harald Sentner (rechts) gratulierte Petra Scharf sowie Bernhard und Christian Haslbeck zur 50-jährigen Verbandsmitgliedschaft. −Foto: Lengfelder

Am Freitagabend fand im Landgasthof Apfelbeck in Mamming die Regionalversammlung der Transportunternehmer aus Dingolfing-Landau, Landshut, Straubing und Rottal-Inn statt. Der LBT Geschäftsführer für Niederbayern/Oberpfalz Harald Sentner zeigte sich erfreut, dass sich über 30 Teilnehmer zu einem direkten Austausch unter Kollegen eingefunden hatten.

Zunächst erläuterte Sentner einzelne Aspekte zur sogenannten "Entsendung" und zum geänderten Nachweisgesetz, die für viele Unternehmen einen erheblichen bürokratischen Mehraufwand bedeuten würden. Hier habe der Verband echten Mehrwert geboten und die Fragen vieler Mitglieder über Onlineveranstaltungen, aber auch über persönliche Beratungsgespräche beantwortet.

Als Nächstes wurde aufgezeigt, welche Auswirkungen die demnächst wohl verabschiedete und zum 1. Januar 2023 wirksam werdende Mauterhöhung habe. Dies führe zu mautbedingten Kostensteigerungen zwischen 3,8 und 40,6 Prozent, wobei der Staat damit Mehreinnahmen von 665 Millionen Euro jährlich erwarte, die letztlich der Verbraucher zu tragen habe. Es sei nicht nachvollziehbar, so Sentner, dass der Gesetzgeber in Krisenzeiten wie diesen, die sowieso schon exorbitant steigenden Belastungen des Transportgewerbes, beispielsweise bei Diesel oder Adblue, weiter nach oben schraube.

So setze er aus ideologischen Gründen ohne Not die sogenannten externen Kosten um ein mehrfaches höher an als erforderlich. Dies widerspreche auch den Zusagen, angesichts der massiv gestiegenen Kosten in der Brache für Entlastungen zu sorgen. Da außerdem 2023 in "Salamitaktik" eine weitere Mauterhöhung vorgesehen sei, ist für das Transportgewerbe weder die nötige Planungs- noch Investitionssicherheit gewährleistet.

Schließlich ging Sentner noch auf die seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführten "Toter-Winkel-Aktionen" mit Lastwägen an Schulen und Kindergärten ein. Gerade in Ostbayern leisteten eine weit überdurchschnittliche Zahl von Mitgliedern damit ihren Beitrag für ein Mehr an Verkehrssicherheit. Daneben trage aber auch der seitens des Verbands immer wieder geforderte und seit Juli schrittweise verpflichtende "Abbiegeassistent" dazu bei, den Toten Winkel zu entschärfen.

Zum Abschluss der Versammlung konnte Harald Sentner die Unternehmen Scharf Transporte aus Oberahrain sowie Spedition Erich Haslbeck aus Niederviehbach für ihre 50-jährige Verbandsmitgliedschaft mit Urkunde und Anstecknadel ehren.